JÜDISCHE EMANZIPATION IN LUXEMBURG (1/6): „Man gibt eine ganze Classe ehrbarer Bürger dem Hasse preis“

Die Französische Revolution brachte vielen, die zuvor aus der Gesellschaft ausgeschlossen waren, die Gleichberechtigung. Dazu gehörte auch die jüdische Minderheit. Doch noch ein Jahrhundert später kämpften katholische Priester gegen dieses Prinzip.

Vikar Jean-Nicolas Breisdorff und Generalvikar Jean-Baptiste Fallize, beide auch Abgeordnete, führten die Redaktion des „Luxemburger Wort von 1855 bis 1885 bzw. von 1885 bis 1887. In dieser Zeit nahmen dort die antisemitischen Anwürfe stark zu.

„Das ?Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht` bringt seit einiger Zeit die heftigsten Artikel gegen Juden und Judenemanzipation. Man fragt sich vergebens nach dem Zwecke dieser Artikel“, wunderte sich der Luxemburger Großrabbiner Samuel Hirsch 1850 im „Courrier du Grand-Duché“. mehr lesen / lire plus

POLIZEI: Kadavergehorsam

Der tödliche Vorfall in Arlon erinnert wieder einmal daran, dass die Luxemburger ein problematisches Verhältnis zu ihrer Staatsgewalt haben.

Das Urteil war einhellig, als letzte Woche drei luxemburgische Polizisten einen flüchtigen Verbrecher belgischer Nationalität, der in Oberpallen einen Juwelierladen ausgeraubt hatte, mit sechs Schüssen niederstreckten. Die nationalen Medien, in vollem Einklang mit den Kommentatoren auf ihren Webseiten, nahmen „unsere Jungs“ in Schutz und wagten nicht einmal, die Möglichkeit anzudeuten, dass bei diesem Vorfall ein Fehlverhalten der Polizei vorgelegen haben könnte. Es wäre aber nicht das erste Mal gewesen, dass luxemburgische Polizisten zu schnell schießen oder „sich ein Schuss löst“…

Auch wenn man gewisse unsägliche, menschenfeindliche und rassistische Auslassungen in Internetforen außer Betracht lässt, so muss man doch feststellen, dass die luxemburgischen Mainstream-Medien geradezu nach Meldungen gierten, die geeignet waren, ihre Staatsgewalt aus der Schusslinie zu nehmen. mehr lesen / lire plus