Lateinamerikas Rechte: Das Paradox der Mittelschicht

Ein Sammelband analysiert die länderübergreifende Rechtswende auf dem lateinamerikanischen Subkontinent. Zu den Erkenntnissen zählt auch die Einsicht, dass die dortige Linke teils Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden ist.

Mit Pedro Castillo hatte während des Präsidentschaftswahlkampfes in Peru kaum jemand gerechnet. Doch der Grundschullehrer und Gewerkschaftler siegte im ersten Wahlgang am 11. April mit 18,9 Prozent der Stimmen und tritt nun in der Stichwahl am 6. Juni gegen Keiko Fujimori an, die Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori (siehe dazu unseren Artikel „Zerreißprobe für die Demokratie“ in der woxx 1634). Ein Sieg der Kandidatin der Rechten und Favoritin, die im April auf 13,4 Prozent gekommen war, würde einen Trend bestätigen, den die beiden Herausgeber des Buches „Rechtswende in Lateinamerika“, der Politikwissenschaftler und Romanist Patrick Eser sowie der Romanist Jan-Henrik Witthaus, als Ausgangspunkt für die in dem Band versammelten Aufsätze genommen haben. mehr lesen / lire plus

Erpressung per Internet: Game Over

Ein Hackerangriff auf ein Pipeline-System schränkte für einige Tage die Benzinversorgung in den USA ein. Vor allem dank der Kryptowährung Bitcoin etabliert sich eine hochprofitable Form der organisierten Kriminalität.

Gegen Cyberattacken richten klassische Sicherheitsvorkehrungen nichts aus: Mitte Mai hatten Hacker das größte US-amerikanische Pipeline-System für raffinierte Ölprodukte lahmgelegt. (Foto: EPA-EFE/Jim Lo Scalzo)

Mitte Mai ging in Teilen der USA der Sprit aus. 87 Prozent der Tankstellen in Washington, D.C., saßen auf dem Trockenen, Autobesitzer kauften panikartig Benzin, die Fluggesellschaft „American Airlines“ musste Flugpläne wegen Treibstoffmangels ändern. Der Benzinpreis stieg auf den höchsten Stand seit 2014, umgerechnet knapp 66 Eurocent pro Liter. mehr lesen / lire plus

Réfugié-e-s : Point de (non-)retours

L’association Passerell a accusé le ministère de l’Immigration d’avoir brutalement reconsidéré son attitude par rapport aux réfugié-e-s afghan-e-s. Le ministère rétorque qu’aucun-e migrant-e n’a été renvoyé-e, mais ignore les difficultés auxquelles ces gens sont exposés.

© MAEE

Blessé dans son amour-propre, Jean Asselborn a fait un tour sur le carrousel médiatique ce jeudi matin. Invité des tranches matinales de RTL et de la radio 100,7, il a fermement démenti l’accusation de l’association Passerell, qui a constaté que les demandes de protection internationale accordées à des ressortissant-e-s afghan-e-s étaient en chute libre (61 pour cent de refus) – alors que la situation en Afghanistan se dégrade de jour en jour et que la reprise en main du pays par les talibans devient inéluctable. mehr lesen / lire plus

Menstruationsurlaub: Blutest du noch oder arbeitest du schon?

Wer stark blutet, gehört ins Krankenhaus? Nein, auf den Arbeitsplatz – zumindest dann, wenn es sich bei dem Blut um Menstruationsblut handelt. Eine Petition fordert eine Dispens für menstruierende Angestellte. Kritiker*innen bangen um die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Queere Aktivist*innen befürchten Zwangsoutings.

Menstruationsartikel zu kaufen und sie zu wechseln, ist einerseits ein Tabu, andererseits eine Hürde für trans und nicht-binäre Menschen mit Periode. (Copyright: Pexels/Sora Shimazaki)

Ornella Romito ist keine Aktivistin. Als sie Ende April eine Petition zum Thema Menstruationsurlaub bei der Abgeordnetenkammer eingereicht hat, ging sie einem persönlichen Bedürfnis nach. Das sagte sie vor Kurzem in einem Gespräch mit der Tageszeitung Luxemburger Wort. mehr lesen / lire plus

Menstruationsurlaub: Eine international geführte Debatte

In Luxemburg mag die Diskussion rund um den sogenannten Menstruationsurlaub erst in den letzten Wochen aufgeflammt sein, international wird sie jedoch schon lange geführt. Ein Überblick.

Foto: Cliff Booth/pexels.com

In den sozialen Netzwerken erhielten die Pressenachrichten zur Petition, die den Menstruations-
urlaub fordert, hunderte von Kommentaren, Likes und Tränen-lach-Emojis. Es haben nicht nur viele Menschen eine starke Meinung zu dem Thema, es polarisiert offensichtlich auch – und das nicht nur entlang von Geschlechtergrenzen.

Während die Debatte in Luxemburg erst aufgrund der Petition an Fahrt gewann, steht das Thema in anderen Ländern schon länger im Fokus. Erstmals historisch dokumentiert wurde der „menstrual leave“ in der Sowjetunion der 1920er-Jahre. mehr lesen / lire plus

Insektensterben: Zu wenig Schutz für Bestäuber

Es herrscht Konsens darüber, dass Bestäuberinsekten besser geschützt werden müssen. Trotzdem laufen viele Maßnahmen nur schleppend an.

Die Honigbiene ist das bekannteste Bestäuberinsekt, aber wilde Solitärbienen wie diese Hosenbiene leisten auch ihren Anteil. Über den Großteil der Wildbienenarten gibt es keine Daten zu ihrem Bedrohungstatus. (Foto: CC BY-SA 4.0 Aleksandrs Balodis/Wikimedia)

Wie lobt man sich selbst, wenn man eigentlich weiß, dass die eigene Arbeit nicht so gut war? Vor diesem Dilemma stand die EU-Kommission, als sie Ende letzter Woche ihren Fortschrittsbericht über EU-Maßnahmen zum Schutz der Bestäuberinsekten veröffentlichte. Man entschied sich für eine Art Kompromiss. Während im Titel der Pressemitteilung von „dringendem Handlungsbedarf“ die Rede war, wurde das im Text selbst ein wenig relativiert: Der Bericht zeige, „dass bei der Umsetzung der Maßnahmen der Initiative erhebliche Fortschritte erzielt wurden, sich die Bekämpfung der verschiedenen Ursachen des Rückgangs aber nach wie vor schwierig gestaltet.“ mehr lesen / lire plus

Climat et capitalisme : Faut que ça change !

Victoires judiciaires, noyautage des multinationales – le mouvement climatique avance ses pions. Les succès obtenus à l’intérieur du système rendent-ils obsolète la remise en question de celui-ci ?

Attracteur de Lorenz ; Wikimedia ; Lorenz ; CC BY-SA 4.0

Cela fait longtemps que le slogan « System Change, not Climate Change » se retrouve au milieu des manifs pour le sauvetage du climat. Pour un nombre croissant de personnes engagées contre le réchauffement global, l’incapacité du système actuel à relever ce défi est devenue une évidence. Bien entendu, la notion de « système » laisse une grande marge d’interprétation, mais une grande partie du mouvement climatique s’accorde pour vouloir le changer. mehr lesen / lire plus

Forum 418: Mental Health

Dass es vor der Covid-19-Pandemie um die mentale Gesundheit der Luxemburger Bevölkerung bestens bestellt war, würde wohl niemand behaupten, der sich mit Problemen wie Fachkräftemangel, ausbleibender Kostenrückerstattung oder dem ewig währenden Stigma rund um psychische Krankheiten minimal auskennt – vom krankmachenden Zustand der Gesellschaft ganz zu schweigen. Infolge von Zwangsisolation, beschränkter Bewegungsfreiheit, existenziellen und gesundheitlichen Ängsten hat sich die Lage während der sanitären Krise nochmals um ein Vielfaches verschärft. Bereits zu Beginn der Pandemie fürchteten Psychotherapeut*innen insbesondere um Menschen mit Depressionen, Süchten und Zwangsneurosen. Die Monatszeitung Forum nimmt dies zum Anlass für ihr aktuelles Heft. Im Dossier zum Thema „Mental Health“ erörtern Dozent*innen, Studierende, Ärzt*innen und Journalist*innen so vielfältige Themen wie Psychosen, Psychiatrie, toxic positivity und die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten. mehr lesen / lire plus

Dicke Luft in Deutschland

Deutschland hat nicht genug getan, um das Niveau der Luftqualität in seinen Städten zu verbessern oder wenigstens zu erhalten. Zu diesem Schluss kam der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstagmorgen. Konkret ging es um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2), die zwischen 2010 und 2016 „systematisch und anhaltend überschritten“ wurden. In ganzen 26 Städten und Ballungsräumen wurden die Jahresgrenzwerte getoppt, in den Ballungsräumen Stuttgart und Rhein-Main zusätzlich noch die Stundengrenzwerte. Deutschland hatte argumentiert, die Richtlinien der EU für Dieselfahrzeuge seien nicht streng genug, um die Grenzwerte einhalten zu können, weshalb das Land sich selbst nicht in der Schuld sah. Der EuGH ließ dieses Argument nicht gelten: Zum einen seien nicht nur solche Fahrzeuge für NO2-Emissionen verantwortlich, zum anderen hätte Deutschland den EU-Richtlinien zum Trotz weitere Gegenmaßnahmen ergreifen müssen, was jedoch nicht passiert sei. mehr lesen / lire plus

Exposition collective : And the Living Is Easy

La galerie Zidoun & Bossuyt nous plonge en pleine saison estivale avec son exposition « Summertime » − une belle occasion d’admirer la production d’artistes qu’autrement on n’aurait pas découverts.

Photo : © Zidoun & Bossuyt

Intuitivement, le regard se tourne dès l’entrée de la galerie vers la gauche et les tableaux de Goodwin Champs Namuyimba. Cet artiste ougandais et résidant à Kampala travaille des portraits justement issus de ce que les psychologues appellent « la troisième forme de l’intelligence » : l’intuition. Ses sujets viennent à lui, s’imposent carrément à sa vision d’artiste et contraignent l’œil du public à les contempler. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Slalom

Montrer les ressorts complexes de l’emprise psychologique qui peut conduire à l’abus sexuel, c’est le thème glissant que traite « Slalom », premier long métrage de Charlène Favier. Un récit troublant, qui dépasse la rhétorique simplifiée de la victime et du bourreau.

Briser la solitude de la championne, mais à quel prix ? (Photos : Charlie Bus Production)

Dans le dossier de presse, la réalisatrice explique que la jeune comédienne Noée Abita est son « alter ego ». C’est en effet de violences sexuelles subies pendant son adolescence dans le milieu du sport que Charlène Favier a tiré le scénario de « Slalom », même s’il lui a fallu longtemps avant de s’autoriser à le faire. mehr lesen / lire plus

Im Stream: The Underground Railroad

Geschichts-, Fantasy-, Actionfilm und Charakterstudie zugleich, erzählt „The Underground Railroad“ handwerklich einwandfrei von der Unterdrückung Schwarzer Menschen in den USA.

Während fast zehn Stunden begleiten wir die unermüdliche Cora auf ihrem Leidensweg. (Foto: Kyle Kaplan/Amazon Studios)

Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert gelang in den Vereinigten Staaten Tausenden von Sklav*innen die Flucht von den Plantagen, auf denen sie gefangen gehalten und ausgebeutet wurden. Manche von ihnen wurden gleich wieder geschnappt, manche kehrten nach einiger Zeit demoralisiert zu ihren Sklavenhalter*innen zurück: In freier Natur zu überleben, hatte sich für sie als schier unmöglich herausgestellt. Doch für manche verlief die Flucht erfolgreich. Sie konnten bei der indigenen Bevölkerung unterkommen, oder sie schlossen sich zu Gemeinschaften, sogenannten Marronagen, zusammen. mehr lesen / lire plus

Konzert: Im Garten mit Claudine Muno

Im Kulturzentrum Prabbeli in Wiltz stehen die Gartenstühle bereit: Bei der Veranstaltungsreihe „Garden Sounds“ tritt am kommenden Samstag das Claudine Muno Trio auf. Die woxx hat mit der Musikerin über ihren Auftritt, die Pandemie und „richtige“ Lieder gesprochen.

Claudine Muno ist Autorin und Songwriterin. Für ihre literarischen Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix Servais für ihren Roman „frigo“ (2004). Muno gründete außerdem die Band Soma sowie Claudine Muno and the Luna Boots. Bei der woxx war sie eine Zeit lang als Kulturjournalistin tätig. Sie blieb dem Team als freie Mitarbeiterin treu. (Copyright: Claudine Muno)

woxx: Claudine, du performst am Samstag mit den Musikern Thierry Kinsch und Jamie Reinert bei den Garden Sounds in Wiltz. mehr lesen / lire plus

Sur Netflix : Army of the Dead

Après avoir refait le classique « Dawn of the Dead » de Romero en 2004, Zack Snyder relance les zombies. L’histoire est bien plus complexe qu’on ne le croit au début, et la critique sociale inhérente au genre ne manque pas. Certes, ce n’est pas un film intellectuel, mais ça reste un plaisir pour les adeptes.

Sur Netflix

L’évaluation du woxx : XX
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