Imperialismus: Jenseits territorialer Herrschaft

Vor 20 Jahren hat die Politikwissenschaftlerin Ellen Meiksins Wood eine Studie des Imperialismus vorgelegt, die bei der Analyse aktueller globaler Entwicklungen hilfreich ist. Sie kommt zu dem Schluss: Die Herrschaft des Kapitals kann auf die Existenz von Staaten und ihre Militärmacht nicht verzichten – und bleibt nicht nur krisenhaft, sondern störungsanfällig. Das zeigt auch Russlands Krieg gegen die Ukraine.

Hat versucht, den Imperialismus auf der Höhe des global durchgesetzten Kapitalismus zu verstehen: Die an Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie orientierte Politikwissenschaftlerin Ellen Meiksins Wood. (Foto: Wikimedia Commons)

Seit dem großangelegten Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist wieder viel vom Imperialismus und imperialen Absichten die Rede. mehr lesen / lire plus

Nicaragua: Die Revolution inhaftiert ihre Kinder

In Nicaragua hat Präsident Daniel Ortega den Staat in ein Instrument der Diktatur verwandelt und ihm die Gesellschaft unterworfen. Ein Massenexodus und die schlechte wirtschaftliche Situation machen dem Regime zu schaffen.

Das Fundament seiner Herrschaft bröckelt: Nicaraguas Präsident 
Daniel Ortega während der Feierlichkeiten zum 43. Jahrestag 
der sandinistischen Revolution am 19. Juli 2022 in Managua. (Foto: EPA-EFE/Jorge Torres)

Kämpferisch zog die kleine Gruppe nicaraguanischer Frauen durch die Straßen. „Freiheit, Freiheit für die Kämpferinnen in Gefangenschaft“ skandierten sie lautstark Ende November. Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wollten die Demonstrantinnen auf die Missstände bei Frauenrechten in Nicaragua und auf 22 als politisch Gefangene geltende Frauen aufmerksam machen. mehr lesen / lire plus

Energiepolitische Zukunft: Kernspaltung kontrovers

Zusätzlich zur Klimakrise liefert der Krieg Argumente für eine Renaissance der Atomkraft. Ein Überblick über Vor- und Nachteile dieser Energieform.

Strahlende Zukunft. (Pixabay; Enrique)

Luxemburg ist gegen Atomenergie. „Nicht nur, weil sie eine schwere Bedrohung für unser Land darstellt, sondern auch weil sie als Energiequelle weder ökologisch noch klimaneutral ist.“ Das schreibt das „Comité national d’action contre le nucléaire“ in einem offenen Brief von Mitte November, der einen Ausstieg des Fonds de compensation aus Investitionen in die Atom-
industrie fordert. Paradox ist, dass dieses Komitee, dem alle drei Regierungsparteien angehören, nunmehr fordert, was letztere noch vor zweieinhalb Jahren – in Form einer Motion von Déi Lénk – ablehnten. mehr lesen / lire plus

Changement climatique et droits humains : Inciter plutôt que décider

Sur le climat et les droits humains, Xavier Bettel ne veut pas contraindre les entreprises mais leur donner le temps d’adopter les bonnes pratiques en misant sur leur bonne volonté et des mesures incitatives. Une façon de perpétuer un modèle mortifère, dont la remise en cause ne figure pas à son agenda libéral.

Xavier Bettel lors de l’interview diffusée le 1er janvier par RTL. (Photo : capture d’écran RTL)

Xavier Bettel est un premier ministre libéral et ne veut pas dicter aux autres ce qu’ils doivent faire ou ne pas faire, c’est contraire à son ADN politique : le chef du gouvernement l’a dit et répété lors de la traditionnelle interview qu’il accorde chaque 1er janvier à RTL. mehr lesen / lire plus

Ökoprodukte und Preiskrise: Biomilch bleibt stehen

Erst kam die Pandemie und mit ihr der Boom. Seit vergangenem Jahr geht der Absatz von Bioprodukten aber wieder zurück. Bestandsaufnahme und Erklärungsversuche.

Manche regelmäßige Bioladen-Kund*innen, die weniger Zeit als sonst an der Kasse warten müssen, mögen es schon geahnt haben: Der Boom ist vorbei. Das jedenfalls geht aus einem Artikel des Luxemburger Worts von Ende November hervor, der die Lage der Luxemburger Biobranche unter die Lupe nimmt. Die Jahresbilanz der Oikopolis-Gruppe, zu der unter anderem die Naturata-Läden gehören, zeigt es deutlich: von 1,5 Millionen Euro Gewinn im Jahr 2020 auf einen Verlust von 1,1 Millionen im Jahr 2021. An diesem Trend dürfte sich auch 2022 nichts geändert haben. mehr lesen / lire plus

Protection du patrimoine, nouveau départ

Photo: MMFE CC BY-SA 4.0

En 2020, Luxembourg under Destruction avait lancé avec grand succès une pétition publique en faveur d’une meilleure protection du patrimoine architectural. Si l’initiative avait été saluée par (presque) toutes les formations politiques, sa revendication centrale, celle d’un moratoire des démolitions de bâtisses d’un certain âge, n’avait pas été retenue dans la nouvelle loi sur le patrimoine, votée au début de l’année dernière. Les pétitionnaires d’alors passent maintenant à la récidive. Leur constat : la nouvelle loi n’a pas empêché que « les démolitions se poursuivent », comme en témoigne la gare d’Ettelbruck, disparue en 2022. « Au niveau communal, la protection du patrimoine se résume bien souvent à une ‘protection du gabarit’ qui permet la démolition d’un immeuble sous condition que le nouvel immeuble (…) respecte les mêmes alignements et dimensions extérieures », expliquent les auteur-es de la nouvelle pétition publique portant le numéro 2477. mehr lesen / lire plus

Forum 429: Superwahljahr

Man kann nur hoffen, dass das gerade begonnene Superwahljahr nicht so männlich dominiert sein wird, wie es das entsprechende Dossier in der aktuellen Forum-Ausgabe ist: Unter den Autor*innen – zu Themen wie Wahlpflicht, „cumul des mandats“ und Wahlbeteiligung ausländischer in Luxemburg lebender Bürger*innen – sucht man nämlich vergebens nach einem Frauennamen. Dafür aber immerhin außerhalb des Dossiers: Simone Beck, Vorsitzende der Luxemburger Unesco-Kommission, stellt eine Veranstaltungsreihe ebenjener Kommission zum Thema Global Citizenship vor, die Forscherinnen Elsa Pirenne und Martine Hoffmann detaillieren eine eigene Studie zum Thema Diversität älterer Menschen, Christina Fabian, Präsidentin der Action des chrétiens pour l’abolition de la torture (Acat), schreibt über die Ausstellung „Pictures for the Human Rights“ und die Doktorandin Carolin Kaiser rezensiert einen Sammelband über die Militärgeschichte Luxemburgs. mehr lesen / lire plus

Fahrradpisten: Luxemburg ist überall

Fast zwei Milliarden Euro hat die EU aus ihrem Haushalt 2014-2020 in neue und renovierte Rad- und Fußwege investiert – zum Wohl eines umweltschonenden und sicheren städtischen Verkehrs. Das klingt gut, doch die Realität sieht anders aus. Ein Team des Online-Nachrichtenportals „EUobserver“ hat die Situation in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten untersucht und zeigt, dass sie mit jener in Luxemburg vergleichbar ist: Wie hierzulande herrschen – aller geflossenen Gelder zum Trotz – vielerorts noch immer lebensgefährliche Zustände (siehe den Artikel „Fahrrad als Verkehrsmittel: Historischer Sommer?“ in woxx 1692). Als kritisch wird vor allem die in vielen Ländern „obsessiv“ genutzte Praxis beurteilt, Fahrradwege auf von Autos befahrenen Straßen zu markieren. mehr lesen / lire plus

Kulturtipps: Empfehlungen statt guter Vorsätze

Nach den Feiertagen Hunger auf Geschichte und Kultur? Die woxx empfiehlt: Bücher, ein kulturelles Quiz und etwas für die Ohren.

BUCH: Hier kommst du nie mehr raus

(is) – Kathrin Mess, Geisteswissenschaftlerin, verschafft luxemburgischen Resistenzlerinnen in zwei Buchbänden Sichtbarkeit: 2022 erschien die zweite, erweiterte Auflage ihres 2019 publizierten Buches „Hier kommst du nie mehr raus. Luxemburger Frauen im Zweiten Weltkrieg zwischen Widerstand, Verfolgung und Inhaftierung“. Das umfangreiche Buch ist mit vielen Dokumenten, Fotos, Daten, Interviews und Geschichten versehen, die das Schicksal der Frauen Luxemburgs zu Zeiten des NS-Regimes eindrücklich wiedererzählen. Dabei ist der Tonfall eher emotional als sachlich oder kühl. Das zeigt sich nicht nur in den Beiträgen zu den Resistenzlerinnen, sondern auch in dem Kapitel „Wut des Designers“, in dem Albert Seyler, der Buchgestalter, über seine Auseinandersetzung mit dem Manuskript schreibt. mehr lesen / lire plus

Souad Massi: Die weibliche Stimme Algeriens

Souad Massi gilt seit über 20 Jahren als die bedeutendste Liedermacherin Nordafrikas. Am 21. Januar stellt die Exil-Algerierin ihr neues Album im CAPE in Ettelbrück vor.

Souad Massi tritt nicht wie hier alleine mit Gitarre, sondern wird in Ettelbrück von ihrem Quartett begleitet. (Copyright: Yann Orhan)

Als Souad Massi, die 1972 in einem Vorort Algiers‘ geboren wurde, erste öffentliche musikalische Gehversuche unternimmt, ist das gesellschaftliche und kulturelle Klima in Algerien schon seit Langem von religiösen Fanatikern vergiftet. Einer der bedeutenden Vertreter der damals populären, rebellischen Rai-Musik, Cheb Hasni, wird 1994 umgebracht; andere, wie der Rai-Superstar Khaled, fliehen vor den Morddrohungen nach Europa. mehr lesen / lire plus

Backcover: Mona Steinmetzer

Neues Jahr, neue Kunst: Die multi-
disziplinäre Künstlerin Mona Steinmetzer übernimmt im Januar die Rückseite der woxx. Im Interview spricht sie über ihre Leidenschaften.

Mona Steinmetzer zeigt im Januar auf der Rückseite der woxx, was ihr am Herzen liegt: Vielschichtigkeit. (Copyright: Mona Steinmetzer
)

woxx: Mona, Sie sind unter anderem der Fotografie verbunden. Was fasziniert Sie daran?


Mona Steinmetzer: Fotografie kann sehr abstrakt und konkret zugleich sein. Ich kann durch sie eine Aussage tätigen, aber auch eine Atmosphäre und Emotionen spiegeln. Ich habe recht früh angefangen digital und analog zu fotografieren, verschiedene Kameras auszuprobieren. Ihr Einfluss auf die Prozesse begeistert mich, etwa wie sich verschiedene Bilder durch Licht und andere Verhältnisse verändern. mehr lesen / lire plus

Auf Youtube: W.

2020 wurde „W.“ als eine der ersten Webserien Luxemburgs gefeiert, dieses Jahr lief die zweite Staffel auf Youtube. Ist der Krimi im Kurzformat gut durchdacht oder schlecht gemacht?

Catherine Elsen spielt W in der gleichnamigen Webserie von Frédéric Zeimet: eine Frau auf dem autistischen Spektrum, die ihr Gedächtnis und ihre Familie verloren hat. (Copyright: Six Letters/Screenshot)

Begann die erste Staffel der luxemburgischen Webserie „W.“ noch mitten im Wald, nimmt das zweite Kapitel im Bett der Hauptfigur seinen Lauf: W (Catherine Elsen) erinnert sich im Traum an eine Toilettenkabine im Echternacher Kulturzentrum Trifolion. Die Kleidung, die sie bei ihrer Verhaftung in der ersten Staffel trug, hängt an einem Kleiderbügel. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Deimantas Narkevičius – Anachronisms

Noch bis zum 15. Januar zeigt die Escher Konschthal Deimantas Narkevičius Filmarbeiten. Narkevičius zählt für die Kunsthalle zu den international erfolgreichsten und beständigsten litauischen Gegenwartskünstler*innen. Thematisch ist die Schau einen Besuch auf den letzten Drücker Wert, besonders für diejenigen, die sich für die künstlerische Aufarbeitung der Post-Sowjetunion interessieren: Narkevičius beschwört Geister der Vergangenheit herauf, konfrontiert das heutige Litauen mit seiner neuen Identität. Wer die Ausstellung besucht, sollte allerdings viel Zeit mitbringen und am besten eine Taschenlampe, denn die meisten Filme sind lang und die Vorführräume gleichen einem dunklen, unübersichtlichem Labyrinth.

Konschthal (29-33, bd Prince Henri, 4280 Esch-sur-Alzette), Mi. – So. 10h – 18h + Do.
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Dans les salles : Le otto montagne

Après un prélude convenu qui retrace l’amitié enfantine des deux protagonistes, on se prend à apprécier cette histoire qui va les amener à construire ensemble une maison isolée dans les montagnes. Las, les deux heures et demie de pellicule n’utilisent finalement les magnifiques paysages que pour servir une accumulation de poncifs, alourdis par des chansons planantes dont les paroles en anglais empêchent l’immersion dans l’âpreté hivernale du val d’Aoste. Un décevant prix du jury à Cannes.

L’évaluation du woxx : X
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