Militärausgaben: Das beste Stück vom Kuchen

Mit orwellschen Begründungen will die EU-Waffenlobby Rüstungsinvestitionen als „nachhaltig“ einstufen. Auch hierzulande soll die Industrie im weltweiten Wettrüsten stärker miteinbezogen werden.

Nach den 50 Lastwagen machen die 38 mit Automatikkanonen ausgestatteten „Jaguar»-Kampffahrzeuge den größten Teil des Einkaufes für ein zukünftiges binationales Bataillon mit Belgien aus. (Copyright: armée de Terre, Licence Ouverte 2.0)

Noch lehnt der Staatsrat die größte geplante Investition in die Armee ab. Über 2,61 Milliarden Euro sollen für den Kauf von 186 militärischen Mittelklassefahrzeugen ausgegeben werden ‒ Gefährte, die „die Wendigkeit leichter Fahrzeuge mit der höheren Letalität und Überlebensfähigkeit schwerer Fahrzeuge“ verbinden, so der Projektentwurf. Wie schon für das A400M-Flugzeug ist Luxemburg mit Belgien für die gepanzerten Aufklärungs- und Kampffahrzeuge im Rahmen eines neuen binationalen Bataillons zuständig. mehr lesen / lire plus

Iran : exil forcé

Depuis la révolution de 1979, le régime théocratique iranien mène une véritable guerre à l’encontre de la moitié de sa population, les femmes, poussant certaines d’entre elles à l’exil. Une association au Luxembourg s’attelle à collecter les témoignages de ces réfugiées pour les porter, avec d’autres organisations, devant la Cour pénale internationale.

Depuis plus de quatre décennies, le régime théocratique iranien fait tout pour invisibiliser la moitié de sa population, les femmes. (Photo: DR)

Le 16 septembre 2022, Mahsa Amini, une jeune étudiante iranienne kurde de 22 ans, mourait trois jours après avoir été arrêtée par la police des mœurs pour un voile mal ajusté. mehr lesen / lire plus

Woxx-Recherche schlägt Wellen

Die Petition Nummer 3198, die sämtliche LGBTIQA-Inhalte aus den öffentlichen Schulen verbannen will, sorgt wieder für Polemik. Dies nicht, weil sie demnächst im Parlament debattiert wird, denn dafür ist noch kein Termin festgelegt. Grund ist ein offener Brief der Ettelbrücker Lokalsektion von „Déi Gréng“ und „Déi jonk Gréng“ an den Bürgermeister Bob Steichen (LSAP). Der Ettelbrücker Gemeindevater wird darin aufgefordert, sich zu seinem zweiten Schöffen Pascal Nicolay (CSV) zu äußern. Dieser hatte im Sommer die Anti-LGBTIQA-Petition unterschrieben, wie die woxx berichtete (woxx 1798). Pikant daran ist, dass Ettelbrück sich im Juli 2021 per Gemeinderatsbeschluss zur „LGBTIQ Freedom Zone“ erklärt hat, mit der Zustimmung von Nicolay. mehr lesen / lire plus

Tunesien: Auf zur Säuberung

Tunesiens Präsident Kaïs Saïed festigt mit seiner durch Repression gesicherten Wiederwahl seine autoritäre Herrschaft. Selbst nach offiziellen Angaben hat kaum mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten an der Abstimmung teilgenommen.

Hat sich nicht nur auf seine eigene Stimme verlassen: Tunesiens Präsident Kaïs Saïed im Wahllokal; der durch ihn erfolgte Umbau des Staates in ein autoritäres Präsidialsystem ermöglichten es ihm nun auch, freie und demokratische Wahlen zu verhindern. (Foto: EPA-EFE)

Kaïs Saïeds erste öffentliche Aussage nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag muss als Drohung verstanden werden. Man werde nun „das Land von den Korrupten, Verrätern und Verschwörern säubern“, sagte der alte und neue tunesische Präsident noch am Wahlabend im nationalen Fernsehen. mehr lesen / lire plus

Ministerium denkt über Bürger*innenbeteiligung nach

In einer Antwort auf eine parlamentarische Frage hebt Umweltminister Serge Wilmes (CSV) am vergangenen Montag erneut die Wichtigkeit der Beteiligung der Öffentlichkeit an der Ausarbeitung des nationalen Energie- und Klimaplans (PNEC) hervor. Im Juli hatte die Umwelt-NGO Méco die Regierung schon stark kritisiert: Es fehle an einem Dialog mit den eigens dafür eingeführten beratenden Organen wie dem „Observatoire de la politique climat‟ (OPC), der „Plateforme climat‟ sowie dem „Klima-Biergerrot‟. Der Méco moniert etwa, dass die neue Regierung die Klimaplattform kein einziges Mal einberufen habe ‒ auch nicht in Hinsicht auf die Vorstellung der endgültigen Fassung des PNEC. Umweltminister Serge Wilmes beteuert zwar in seiner Antwort an Joëlle Welfring (déi Gréng), dass es schon anfangs 2023 ein Treffen mit der Plattform gab und dass der neue PNEC „weitestgehend auf dem Entwurf vom Juli 2023 basiert‟. mehr lesen / lire plus

Pas de démocratie sans société civile

Manif des ONG place Clairefontaine le 7 octobre 2024 pour alerter contre les attaques gouvernementales contre la société civile.

(Photo : ASTM)

En pleine affaire Caritas, 33 ONG ont rappelé le rôle primordial de la société civile pour la démocratie, en manifestant symboliquement place Clairefontaine, à Luxembourg, le lundi 7 octobre. Ces associations, qui interviennent dans les domaines de l’environnement, de la solidarité internationale, de la justice sociale et des droits humains, expriment leur « profonde préoccupation par rapport aux orientations prises par le gouvernement vis-à-vis des ONG de façon générale et à l’aune de la gestion de la situation de la Fondation Caritas en particulier », écrivent-elles dans un communiqué. La manière dont les autorités ont géré les déboires de l’ONG catholique, victime d’un colossal détournement de fonds, révèle leur volonté de réduire « le rôle des ONG à de simples prestataires de services », selon elles. mehr lesen / lire plus

„Aner Welten“: Luxemburgisches Fanzine gewinnt europäischen Preis

Die „European Science Fiction Society“ hat die Verleger*innen von „Aner Welten“ im August mit dem „Best Fanzine Award“ ausgezeichnet – und zwar für ihre Anthologie „Solarpunk“. Nicolas Calmes hat die Herausgeber*innen Cosimo Suglia und Sandy Heep für die woxx interviewt.

Sandy Heep und Cosimo Suglia gründeten das Luxemburger Fanzine „Aner Welten“. (© Aner Welten)

woxx: Ihr wurdet gemeinsam mit dem schwedischen „Nebulazine“ von der „European Science Fiction Society“ (ESFS) mit dem „Best Fanzine Award“ für eure „Solarpunk“-Anthologie ausgezeichnet. Kam das als Überraschung?

Sandy Heep: Absolut. Wir wussten nicht einmal, dass wir nominiert waren. Meistens nominieren wir durch unsere Vereinigung, die luxemburgische „Science Fiction and Fantasy Society“, andere Leute, für den vom ESFS vergebenen „Chrysalis Award“. mehr lesen / lire plus

Pensions : la tension monte entre syndicats et gouvernement

Le gouvernement vient de lancer « Schwätz mat », une consultation du grand public et de la « société civile » sur le régime des pensions. L’opération ne convainc pas les syndicats, qui y voient une tentative de la coalition de les contourner. LCGB et OGBL avancent unis sur le sujet et contestent les constats du gouvernement et du patronat. Ils présentent des propositions pour sauver et améliorer le niveau des retraites.

La ministre de la Sécurité sociale, Martine Deprez, présente « Schwätz mat », le processus de consultation de la société sur les pensions, le 4 octobre, dans les locaux de son ministère. (Photo : Fabien Grasser)

Et pourquoi pas un référendum sur la réforme des retraites ? mehr lesen / lire plus

Hassrede in sozialen Netzwerken: Den Hass stoppen

Von diskriminierenden Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen – Hassrede ist in sozialen Netzwerken omnipräsent. Obwohl in Luxemburg viel getan wird, um sie einzudämmen, scheint das nicht zu reichen.

Leider reicht eine einfache Aufforderung nicht: Hassrede wird vor allem durch Moderation eingedämmt. (Foto: Jon Tyson/Unsplash)

Rechte Gewaltfantasien, die nicht einmal mehr vor Mord zurückschrecken: „Es sollten mal Linke erstochen werden, damit diesen Nullenkackerten mal die Augen aufgehen.“ Mit diesen Worten begann ein Kommentar auf der Facebookseite von RTL Radio. Er war als Reaktion auf ein am 4. September ausgestrahltes Interview mit Carole Thoma zu verstehen. Sie finde Gilles Baums (DP) Forderung nach Abschiebungen in Richtung Afghanistan „inakzeptabel“, so damals die Sprecherin von Déi Lénk. mehr lesen / lire plus

Semaines de la santé mentale: Psychische Gesundheit: Eine Frage des Alters?

Die gesellschaftlichen Anforderungen an Kinder und Jugendliche sind heute enorm, der Druck ist hoch. Das hinterlässt Spuren: Laut einer Studie haben mehr als ein Drittel der befragten jungen Menschen mit Depressionen zu kämpfen. Die „Semaines de la santé mentale“ widmen sich noch bis zum 20. Oktober insbesondere diesem Problem. Doch die Versorgung älterer Menschen droht einmal mehr zu kurz zu kommen.

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht dieses Jahr im Fokus der „semaines de la santé mentale“. (Foto: Gabriel Brito/Unsplash)

Schulischer Leistungsdruck, ständige Vergleiche in sozialen Netzwerken, Cybermobbing, soziale Ungleichheiten und Diskriminierung: „Noch nie war der Druck auf junge Menschen so intensiv wie heute“, so Fränz D’Onghia, Psychotherapeut und Leiter der „Ligue luxembourgeoise d’hygiène mentale“ (D’Ligue), bei der Eröffnungsveranstaltung der „Semaines de la santé mentale“ am vergangenen Montag. mehr lesen / lire plus

Film „D’Land am Schiet“: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Mit ihrem Film „D’Land am Schiet“ brechen Regisseur und Produzent*innen eine Lanze für gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine offene Haltung gegenüber geflüchteten Menschen. Dabei greifen sie selbst auf Klischees zurück und lassen die Geflüchteten kein einziges Mal für sich selbst sprechen.

Die einen Dorfbewohner*innen wünschen sich Kontakt zu Flüchtlingen, die anderen möchten nichts mit diesen Menschen zu tun haben – eine souveräne Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. (© respect.lu)

Nach dem missglückten Drama „Operatioun Pauly“ (woxx 1806) ist nun die zweite Luxemburger Low-Budget-Produktion innerhalb kurzer Zeit in den hiesigen Kinos angelaufen: „D’Land am Schiet“ heißt das Spielfilmdebüt des jungen Regisseurs Lukas Grevis, das während des diesjährigen LuxFilmFest seine Vorpremiere feierte und auf Filmfestivals in Portugal und der Schweiz gezeigt wurde. mehr lesen / lire plus

Oktober 2024: Willis Tipps

Skandinavien-Fusion

Die Gruppe Víík hat sich 2019 gegründet und gerade ihr Debütalbum herausgebracht. Das Quintett wird angeführt von der norwegischen Sängerin Elisabeth Vik und umfasst zudem Musiker*innen aus Dänemark und Schweden, die mit Geigen, Mandola, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug ein pan-skandinavisches Programm gestalten. Dabei werden sie auf ihrer Platte Sagt außerdem von Gastmusikern unter anderem mit Akkordeon verstärkt. Elisabeth Vik hat die letzten beide Jahrzehnte die ganze Welt bereist und ganz unterschiedliche Musikformen unter anderem in Amerika, Asien und Australien aufgesogen. Das hat sicherlich mit dazu beigetragen, ihre beeindruckend souveräne Stimmführung zu entwickeln, die mal elfenhaft, mal sehr kraftvoll klingt. Was die Gruppe instrumentell bietet, ist perfekter nordischer Klang, in dem die Geige und die Zupfinstrumente einfühlsam von Bass und Drums unterstützt werden. mehr lesen / lire plus

Bühnenadaption „Traumnovelle“: Im Halbdunkel der Gelüste

Mit der Adaption von Arthurs Schnitzlers Klassiker „Traumnovelle“ gibt das TNL den Auftakt zu seiner neuen Theatersaison.

Ein Spiel der Verführung: In ihrem Ehebett fechten Fridolin und Albertine nicht nur Konflikte aus, sondern geben sich auch der Sinnlichkeit hin. (Foto: Bohumil KOSTOHRYZ)

Täuschung und Tatsächlichkeit, Wahnbild und Wahrheit, Gaukelei und Geradheit – Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ nährt sich aus dem Spiel zwischen dem, was echt ist, und dem, was nur der eigenen Einbildung entspringt, dem hitzigen Tanz also von Fakt und Fantasie. Und es sind nicht nur diese Gegensätzlichkeiten, durch die die Geschichte von Fridolin und Albertine eine sich in Themenwahl und Erzählweise niederschlagende Doppelgesichtigkeit erhält. mehr lesen / lire plus

Buchtipp: Kleine Monster

Pia, Jakob und ihr siebenjähriger Sohn Luca führen ein glückliches, gewöhnliches Familien-leben – bis zu dem Tag, an dem ein mutmaßlicher Vorfall zwischen Luca und einem Mädchen aus seiner Klasse alles verändert. Das Vertrauen zwischen Mutter und Kind wird durch die Verdächtigungen seitens der anderen Eltern erschüttert und traumatische Erinnerungen werden bei Pia wachgerufen. Ihr Sohn wird ihr indes immer fremder … Subtile Entlehnungen aus dem Horror-Genre und die Slow-Burn-Erzählstruktur machen „Kleine Monster“ von Jessica Lind zu einem spannenden Roman, der sich thematisch an die Abgründe der menschlichen Natur heranwagt.

Jessica Lind: Kleine Monster, 256 Seiten, Hanser Berlin. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Joker: Folie à Deux

(© Warner Bros Pictures)

Arthur Fleck alias Joker (Joaquin Phoenix) wird nach dem Mord an sechs Menschen ins Arkham Asylum eingewiesen. Während er auf seine Gerichtsverhandlung wartet, trifft er auf Harleen Quinzel (Stefani Germanotta/Lady Gaga) – der Start einer toxischen Liebesbeziehung, die die Grenzen zwischen Flecks Realität und der Fantasie des Jokers immer mehr verwischt. Die Entscheidung, den zweiten Teil der Joker-Saga als düsteres Musical zu erzählen, ist nicht der einzige Twist in der Geschichte. Herausgekommen ist eine Origin-Story, die mit allen Erwartungen bricht. Mutig und unterhaltsam – sofern der Musical-Aspekt kein Dealbreaker ist.

Bewertung der woxx : XXX
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