(rw) – Wer noch einen Ferientrip nach Amsterdam plant, sollte sich die aktuelle Ausstellung im Amsterdam Historical Museum nicht entgehen lassen. Bis zum 1. September gibt es dort Interessantes über vier Jahrhunderte Prostitution in Amsterdam zu besichtigen. Dokumente, Zeichnungen und Bilder, Fotografien und Filme, aber auch nachgebaute, historische und aktuelle Prostitutionsräume liefern dort ein realistisches Bild eines Gewerbes, für das Amsterdam schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt ist. Kritische Texte und origineller Medieneinsatz sorgen dafür, dass die Ausstellung nicht ins Voyeuristische abgleitet. So wurde der Mechanismus von Sehen und Gesehenwerden in der Videoinstallation ‚Red Light‘ von Marieken Verheyen umgekehrt, indem aus einer „Vitrine“ heraus die Freier mit ihren begutachtenden Blicken gefilmt wurden und nun die ZuschauerInnen des Videos in die Rolle der Prostituierten versetzt werden. Auch die Entwicklung des politischen Umgangs mit der Prostitution und die soziale Situation im „Milieu“ finden breiten Raum, ebenso wie die Rolle der Zuhälter und ZeugInnenberichte von Prostituierten. Fantasien über Prostitution werden mit der historischen Realität konfrontiert.
Love for sale (Liefde te koop): four centuries of prostitution in Amsterdam. Amsterdam Historical Museum, Montag bis Freitag 10-17 Uhr, Samstag und Sonntag 11-17 Uhr, noch bis zum 1. September.