One Beat

(ik) – Einen eingefleischten Sleater-Kinney-Fan wird das nunmehr sechste Album des US-amerikanischen Rock-Trios wohl nicht überraschen. „One Beat“ knüpft melodisch und inhaltlich dort an, wo „All Hands on the Bad One“, die Vorgängerplatte, aufgehört hatte. Es ist mehr Indie-Pop denn Punk. Die Songs sind melodiöser geworden, das trashige Gitarrenspiel von Corin Tucker und Carrie Brownstein harmoniert noch besser mit den eigenwilligen Drums von Janet Weiss. Dass das Werk der Riot Grrrls trotz der Aha-Effekte nicht langweilt, ist dem mitreißenden Grundbeat, dem intensiven Gesang der beiden C’s im Trio und ein paar Anleihen aus dem Blues und R&B zu verdanken. Für den inhaltlichen Tiefgang sorgen Zeilen zu Self-Empowerment (das fetzige „Oh!“), Mutterschaft („Hollywood Ending“) und dem 11. September („Far Away“). Der Song „Combat Rock“ setzt sich mit dem wachsenden Patriotismus und damit einhergehenden Denk- und Meinungsverboten in den USA auseinander – und zeigt, dass SK trotz gestiegener Popularität ihre Wurzeln im politischen Punkrock nicht vergessen haben.
Sleater Kinney, „One Beat“, Killrockstars