Unter reger Anteilnahme der Betreuer, Vertreter der Gemeinde und des Gesundheitsministeriums, der Rettungsdienste und der Polizei wurden letzte Woche die neuen provisorischen Abrigado-Containerstrukturen mit ihrer Tages- und Nachteinheit sowie einem Drogenkonsumraum feierlich eingeweiht. Es wurde höchste Zeit, denn die heruntergekommene alte Struktur, hatte nach acht Jahren längst ausgedient: Gemäß der „Broken-Window-Theory“ wonach beispielsweise ein zerbrochenes Fenster in einem leerstehenden Haus, später zu völliger Verwahrlosung führen kann, hatten die alten Strukturen ihr Limit sogar überschritten. Dass dennoch selbst ein gut ausgestatteter Konsumraum alleine nicht ausreicht, um den Problemen der Abhängigen zu begegnen, wurde von den Betreuern hervorgehoben. Gerade wenn ein Abhängiger versuche seinen Drogenkonsum einzuschränken, um eine Therapie anzustreben, daure es zu lange – zum Teil bis zu sechs Monate – ehe ein Bett in einer Klinik frei würde und das Risiko eine Rückfalles steigt je mehr Zeit vergeht. Der Ausbau der Strukturen im Norden des Landes, sei laut Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo nie eine Priorität gewesen. „Es besteht kein Bedarf“, unterstrich der anwesende Ettelbrücker Bürgermeister Jean-Paul Schaaf auf Nachfrage der woxx. Dagegen soll in Esch laut Di Bartolomeo noch in diesem Jahr eine Fixerstube öffnen, die jedoch getrennt von einem Nachtfoyer funktionieren soll.
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