Das Liser veranstaltet am Dienstag, dem 19. Juni eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Monoparentalié = Précarité?“ in der Kulturfabrik in Esch/Alzette.
In Luxemburg leben 45 Prozent der Einelternfamilien unter der Armutsgrenze. In den meisten Fällen ist der betroffene Elternteil weiblich. Das geht aus einer im Februar publizierten Studie des Luxembourg Institute of Socio-Economic Research, kurz Liser, hervor. Die Lage verschärft sich zusätzlich dadurch, dass eine alleinerziehende Familie mehr Steuern zahlen muss als eine, die aus zwei Elternteilen besteht. Eine alleinerziehende Mutter, die 45.000 Euro im Jahr verdient, zahlt 7.143 Euro Steuern. Ein kinderloses Paar mit dem gleichen Jahresgehalt, muss dagegen nur 2.899 Euro, also 2,5 mal weniger Steuern zahlen. Dies wurde von der Confédération Générale de la Fonction Publique (CGFP) ausgerechnet. Wie ist ein solcher Missstand in einem der reichsten Länder der EU zu erklären?
Um dieser Frage nachzugehen, lädt das Liser am Dienstag, dem 19. Juni um 18 Uhr 30 zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Monoparentalité = Précarité?“ in die Kulturfabrik nach Esch/Alzette. Zu den geladenen Gästen zählen neben Anne-Catherine Guio, Forscherin am Liser, Familienministerin Corinne Cahen, die Direktorin des CNFL (Conseil national des femmes au Luxembourg), Anik Raskin, Stéphanie Ravat von der CGFP und Elisabeth Keil vom Centre pour Femmes, Familles et Familles Monoparentales. Moderiert wird die Runde von Quotidien-Journalist Guillaume Chassaing. Den ganzen Abend über steht eine Kinderbetreuung zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie hier.
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