Bis 2040 sollen die EU-Mitgliedstaaten 90 Prozent ihrer Emissionen reduzieren. Das ist das neue Reduktionsziel, das die EU-Kommission am 6. Februar vorschlug. Am gleichen Tag stellte sie zudem ihre Carbon-Management-Strategie vor. Die empfiehlt, welche Emissionen mit Technologie zur Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) gespeichert werden sollen, um das vorgeschlagene Zwischenziel zu erreichen. Sind es bis 2030 50 Millionen Tonnen CO2, die mithilfe von CCS gespeichert werden sollen, sieht die neue Strategie bis 2040 die Speicherung von 280 Millionen Tonnen CO2 vor. Das sorgte für Kritik: Problematisch seien laut „Climate Action Tracker“ dabei nicht nur die Einschränkungen solcher Technologien. Noch kritischer sieht die Plattform den Vorschlag, auch im Stromsektor auf CCS zurückzugreifen: „Fossiles CCS setzt nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen fort und wird im Energiesektor absolut nicht benötigt“, reagierte sie am selben Dienstag. Expert*innen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zufolge ist die Verwendung von CCS zum Erhalten des 1,5-Grad-Szenario „unumgänglich“, aber das nur in Sektoren, die ihre Emissionen schwer reduzieren können, wie etwa der Zementindustrie. Regierungen müssten sich stattdessen auf eine starke und schnelle Reduzierung bis 2030 konzentrieren, so Climate Action Tracker, und bis 2040 dem von Expert*innen empfohlenen Ziel von 95 Prozent nachkommen. Bislang erwähnt der Text zum 2040-Zwischenziel einen Ausstieg aus fossilen Energien nicht. Sowohl der Zielwert als auch die entsprechenden Maßnahmen sollen in den kommenden Monaten verhandelt und voraussichtlich nach den EU-Wahlen im Juni festgelegt werden. Sofern alle EU-Länder ihre vorgenommenen Maßnahmen einhalten, wird derzeit für 2040 lediglich eine Reduktion von 60 Prozent der Emissionen erwartet.
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