Droit de réponse: Voreilig formulierte Vorurteile

In seinem Artikel vom 30. April 2021 thematisiert woxx-Journalist Luc Caregari die Legitimierung von Verschwörungstheoretikern durch die Ernennung von Frau Wickler an den Posten der Verwaltungsratspräsidentin von Cargolux.

Hierbei erhebt der Journalist eine ganze Reihe an Vorwürfen gegen Expressis-Verbis (EV) welche, unserer Meinung nach, aus einer mangelhaften Analyse unserer Artikel stammen.

So schreibt Herr Caregari: „die Internet-Seite […] bietet dem von der Pandemie verwirrten Schwurbler*innenherz alles, was es begehrt: Mainstream-Medien-Bashing, Statistik-Fantasien und auch impfskeptische Zeigenoss*innen – bis hin zu Antivaxxer*innen – haben hier eine tolle, real-alternative Spielwiese.“

Dabei kann man beim lesen unserer Publikationen schnell feststellen, dass Expressis-Verbis sich in keine dieser Kategorien einordnen lässt.

Medien-Bashing kann EV kaum vorgeworfen werden, im Gegenteil. EV wünschte sich seit Beginn eine Zusammenarbeit mit den großen Medienhäusern Luxemburgs und kontaktierte diese seit Gründung der A.S.B.L. Ziel war es, den Journalisten Inkohärenzen der Luxemburger Corona-Politik vor Augen zu führen, unsere fachliche Unterstützung bei spezifischen Recherchen anzubieten und so recherchierte Artikel anzuregen.

Wir entschuldigen uns an dieser Stelle, dass wir diesen Vorschlag vom 23.02.2021 und 05.03.2021 nicht auch an woxx richteten.

Was die Statistiken in unseren Veröffentlichungen angeht, so basieren unsere Artikel auf Analysen von anerkannten Quellen, wie The Lancet, dem British medical journal, dem RKI, der WHO, der Santé etc. Die dort enthaltenen Informationen werden von unseren jeweiligen Experten analysiert und verarbeitet.

Mangels gezielter Kritik im Artikel von Herrn Caregari verstehen wir nicht warum es sich um „Statistik-Phantasien“ handeln soll.

Schlussendlich wird EV pauschal in die Antivaxxer-Ecke gestellt. Auch hiergegen müssen wir vehement protestieren. In keinem unseren Artikel haben wir uns strikt gegen Impfungen ausgesprochen. Einzig wegen mangelnden Informationen zu den Nebenwirkungen der aktuell angebotenen Corona-Impfstoffen mahnt EV zu einer gewissen Vorsicht. Entscheidend ist für uns die Freiheit der Menschen, selbst über eine Impfung entscheiden zu können und dazu alle nötigen Informationen zur Verfügung zu haben.

Mit dem Interview unserer Präsidentinnen bei BasTV sollte auch keinesfalls eine Bewegung legitimiert werden, sondern unsere Internetseite sollte einem Publikum vorgestellt werden auf einem Kanal, welcher bis dahin einen breiten Querschnitt der Luxemburger Bevölkerung zu Wort kommen ließ.

Wir danken Herrn Caregari für die richtige Schlussfolgerung in seinem Artikel: „Wer versucht, in Nuancen zu denken, kämpft in Luxemburg […] auf verlorenem Posten. Zwischen Kadavergehorsam und Schwurblertum wird es schon lange eng.“

Leider tragen Artikel wie der von Herrn Caregari nicht zu einer breiteren Meinungsvielfalt bei, versucht Expressis-Verbis doch genau die vermissten nuancierten Ansichten zu vertreten.

Anmerkung der Redaktion

Wenn die Corona-Pandemie etwas aufgezeigt hat, ist es wie schnell verschiedene Mitbürger*innen von kritischem Denken in verschwörungstheoretische Abgründe gleiten können. Aufgrund der – auch von der woxx kritisch begleiteten – Maßnahmen und kontradiktorischen Vorgaben der Politik flüchten sich immer mehr Menschen in die Vorstellung, dass man Ihnen nicht alles sagen würde, dass „die da oben“ uns benutzen würden. So auch Expressis-Verbis: Der Verein verbreitet bis heute auf seiner Facebook-Seite zum Beispiel Links zu Beiträgen der als rechtspopulistisch eingestufte österreichischen Senders ServusTV oder der französischen Verschwörungsseite Re-Info Covid, der mehrfach Fake News nachgewiesen wurden. Insofern sehen wir uns in unserer Analyse bestätigt, dass Expressis-Verbis unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit verschwörungstheoretische Narrative bedient. Wir werden also auch weiterhin von unserer Meinungsfreiheit Gebrauch machen, und Schwurbler*innen als solche bezeichnen, ohne auf Kritik gegenüber der Politik zu verzichten.


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