Die Warnung des Mouvement écologique vor Fotovoltaikanlagen auf Grünflächen, die die woxx aufgegriffen hatte, steht in Zusammenhang mit einer kurz zuvor beantworteten Question parlementaire.
Was große Fotovoltaikanlagen angeht, gebe es „noch abschließende Gespräche zwischen den Ministerien, um festzulegen, welche Flächen in Frage kommen“. Dies hatten Étienne Schneider und Carole Dieschbourg am 8. Dezember, also kurz vor der Veröffentlichung des offenen Briefs des Mouvement, auf die Question parlementaire Nr. 3422 geantwortet. Die CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Marco Schank hatten wissen wollen, wie die Regierung die Förderung von Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als 500 Kilowatt zu handhaben gedenkt.
Die Antwort des LSAP-Energieministers und der Déi-Gréng-Umweltministerin dürfte Umweltschützer*innen wenig freuen. Zwar ist, wie der Mouvement in seinem Brief betont, der Bau von Fotovoltaik-Großanlagen durchaus wünschenswert, damit Luxemburg seine EU-Quote für erneuerbare Energien im eigenen Land erreichen kann.
Ministerien einig über Dachflächen
Doch die Regierung schließt keineswegs aus, hierfür nicht nur Anlagen auf Dachflächen, sondern auch solche auf Grünflächen zu fördern. Das aber würde, so der Mouvement, „eine weitere Zerschneidung und Urbanisierung der in Luxemburg bereits stark zersiedelten Landschaft darstellen und hätte einen negativen Einfluss auf die ebenfalls bereits stark abnehmende Biodiversität“.
Immerhin erfährt man aus der Antwort auf die Question parlementaire, dass bisher nur über ein erstes Lastenheft entschieden wurde, mit dem eine öffentliche Ausschreibung für Anlagen auf Dachflächen ermöglicht werden soll. Das war wohl ein Grund für die NGO, sich schleunigst zu Wort zu melden, bevor die Regierung die Errichtung von Fotovoltaik-Großanlagen auch auf Grünflächen in die Wege leitet.