Eine Gruppe von LGBTIQA-Creators hat eine Klage gegen Youtube und Google eingereicht. Sie wirft den Unternehmen Diskriminierung vor.

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„We as a group are suing Google and Youtube“ – das Statement der sogenannten Rainbow Coalition ist klar und deutlich. In einem am Mittwoch veröffentlichen Video äußern sich Mitglieder des Zusammenschlusses, allesamt „Creators“, also Menschen, die selbst produzierte Inhalte auf Youtube anbieten, zu ihren Beweggründen. „Our LGBTQ+ contents are being demonitized, restricted and not send out to viewers, which has highly affected our ability to reach the community that we strongly want to help“, erklärt Chrissy Chambers vom lesbischen Singer-Songwriter-Duo „Bria and Chrissy“ im Video.
Damit bezieht sie sich auf Youtubes Praktik, Videos, die etwa den Kategorien „transgender“, „schwul“ oder „lesbisch“ zugeordnet sind, als „sexually explicit“ oder „adult content“ einzustufen, und nur eingeschränkt zugänglich zu machen oder ihnen einen Anteil an den Werbeeinnahmen zu verweigern. Die Kläger*innen sehen dies als Attacke gegenüber sich selbst im Speziellen sowie der LGBTIQA-Gemeinschaft im Allgemeinen. Nach anhaltender Kritik werden nun rechtliche Schritte gegen Youtube sowie Mutterfirma Google eingeleitet. Zu den Kläger*innen zählen neben „Bria and Chrissy“ GNews!,, Chase Ross (uppercaseCHASE1), Lindsay Amer (Queer Kid Stuff) und Amp Somers (Watts The Safeword).
Während Youtube die Kanäle von LGBTIQA-Schaffenden einschränkt, können homo- und transfeindliche Inhalte weiterhin verbreitet werden. Der prominenteste dieser Fälle betrifft Vox-Journalisten Carlos Maza, der Youtube im Mai öffentlich dazu aufgerufen hatte, persönlich gegen ihn gerichteten homofeindlichen und rassistischen Hatespeech zu unterbinden. Youtube hatte damals den entsprechenden Channel zwar demonetisiert, Steven Crowders Videos können aber weiterhin gestreamt werden.
In der Vergangenheit war Google und Youtube, die sich als LGBTIQA-freundliche Unternehmen vermarkten, immer wieder Heuchelei und Pinkwashing vorgeworfen worden. Im Juni forderten Aktivist*innen Google aus der San Francisco Pride Parade auszuschließen – jedoch ohne Erfolg.