Das rezente Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA führt die Fagilität hart erkämpfter Frauenrechte in aller Deutlichkeit vor Augen. In Reaktion darauf gehen Menschen vielerorts für ein Recht auf Schwangerschaftsabbrüche auf die Straße – auch in Luxemburg.

Bild: Planning Familial
„Chaque fois que le droit à l’avortement est attaqué quelque part, l’onde de choc se propage dans d’autres pays.“ Cid Fraen an Gender, Planning Familial (PF) und CNFL rufen am Dienstag zu einem Sit-in vor der US-amerikanischen Botschaft in Limpertsberg auf. Alle, die sich vom Thema Schwangerschaftsabbruch betroffen fühlen, seien eingeladen sich daran zu beteiligen, teilen die Organisationen in einem Schreiben mit.
Der Anlass: Seit vergangener Woche besteht in den USA kein grundsätzliches Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch mehr. Seit 1973 war dieses durch eine Entscheidung des Supreme Courts garantiert worden. Ab sofort steht es Bundesstaaten wieder frei, ob die Schwangerschaftsabbrüche zu erlauben, einzuschränken oder zu verbieten. Die Folgen sind verheerend: In insgesamt 26 Staaten werden Schwangerschaftsabbrüche entweder stark eingeschränkt oder ganz verboten. Es wird befürchtet, dass der Republikanisch dominierte Kongress ein nationales Verbot beschließen könnte.
Wie an obigem Zitat deutlich wird, betrachten manche feministischen Organisationen die Entwicklung in den USA nicht losgelöst von der luxemburgischen. „Il s’agit là d’un énorme recul pour l’avortement, aux Etats-Unis ET dans le monde“, schreibt stellvertretend die directrice adjointe des PF, Emilie Kaiser. Sie erinnert daran, dass der Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen nicht verhindere, dass welche durchgeführt werden. „Rappelons que le taux d’avortement dans les pays qui interdisent l’avortement et celui dans les pays qui autorisent l’avortement, ont une différence négligeable du point de vue statistique.“ Umso wichtiger sei es, die körperliche Selbstbestimmung rechtlich abzusichern.
Das Sit-in findet am morgigen Dienstag um 12:30 Uhr vor der amerikanischen Botschaft statt.