EU-Renaturierungsgesetz: Wieder auf Kurs

Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich das Europäische Parlament, der Rat sowie die Kommission am 9. November auf einen Kompromiss. Das Ergebnis: Das von rechtskonservativen und rechtsextremen Parteien scharf kritisierte EU-Renaturierungsgesetz ist weiter auf dem Instanzenweg. Als Teil des Europäischen Green Deals soll der neue Rechtsrahmen Maßnahmen zur Wiederherstellung der natürlichen Ökosysteme in den EU-Mitgliedstaaten einführen. Bis 2050 sollen so 90 Prozent der natürlichen Lebensräume in der EU wiederhergestellt werden. Dadurch soll nicht nur dem laufenden Artensterben entgegengesteuert, sondern auch Landwirt*innen durch die Verbesserung der Artenvielfalt und der Agrarböden geholfen werden. Bis Ende dieses Jahrzehnts sollen die EU-Mitgliedstaaten immerhin 20 Prozent der degradierten Land- und Meeresflächen wiederherstellen und schützen. mehr lesen / lire plus

Klimabedingter Weltuntergang: Umwelt kaputt, Mensch kaputt

Es ist durchaus rational, in Sachen Klimawandel mit dem Schlimmsten zu rechnen. Ein bedachtsamer Blick in die Geschichte bestätigt die Verwundbarkeit hochentwickelter Gesellschaften und liefert Ansätze für den Umgang mit existenziellen Krisen.

Den Untergang Roms nachvollziehen: Handzettel des Landesmuseums, Trierer Ausstellungskatalog, Konfliktsimulation der Spätantike.
 (Foto: lm)

Anfang August dieses Jahres veröffentlichte ein internationales Forschungsteam seine Analyse über die katastrophalen Folgen der Erderwärmung. Eine Analyse unter Hunderten könnte man meinen, und also kaum eine Meldung wert … Doch Luke Kemp von der Universität Cambridge und sein Team haben einen Aspekt der Klimaforschung aufgegriffen, der ihrer Ansicht nach zu oft beiseitegelassen wird: die Gefahr, dass der Klimawandel am Ende zum Aussterben der menschlichen Spezies führt. mehr lesen / lire plus

COP27: Zerrissene Zivilgesellschaft

Die Weltklimakonferenz ist in diesem Jahr nicht besonders NGO-freundlich. Bevor die ägyptischen COP in die Endphase geht, ein Überblick über die Trends innerhalb der Zivilgesellschaft.

Buntheit und Diskussionskultur – Trümpfe der Zivilgesellschaft für künftige Konflikte.
(Proteste in London 2014 – Flickr; peganum; CC BY-SA 2.0)

Aktivist*innen stürmen ein Gebäude, um die Demission des Wirtschaftsministers zu fordern. Nein, das ist nicht in den USA passiert, und auch nicht in Sri Lanka oder in Ägypten, sondern in Portugal. Das Sprengen einer Privatveranstaltung mit Minister in Lissabon war die wohl spektakulärste Aktion des vergangenen Samstags, dem internationalen Aktionstag für das Klima. Global betrachtet war dieser Aktionstag zur Halbzeit der Klimakonferenz, im Vergleich zu anderen Jahren, eher unspektakulär: Neben diversen, limitierten Protestaktionen rund um die Welt fand in der luxemburgischen Südmetropole Esch eine bescheidene Velorution-Fahrraddemo statt und vor Ort in Ägypten versammelten sich 500 Aktivist*innen auf engem Raum (1), ohne Interaktion mit der Bevölkerung des Gastgeberlandes. mehr lesen / lire plus

Biodiversité et climat : double crise

Mise en garde de la part des académies des sciences européennes : il est urgent de résoudre les deux crises, climatique et de biodiversité, et d’appliquer une approche intégrée.

Quel monde pour demain ?
(Pixabay ; Stefan Keller)

Le temps presse pour arrêter le changement climatique, c’est ce qui ressort du récent rapport onusien (woxx 1645 : IPCC-Bericht: Last orders!). La COP26 en novembre se présente comme la conférence climatique « de la dernière chance », du moins si l’on vise à limiter le réchauffement à 1,5 degré, comme le recommandent les scientifiques. Mais une autre conférence internationale reste dans l’ombre : la COP15 sur la préservation de la biodiversité (COP signifie conférence des parties, c’est-à-dire des pays ayant signé une convention). mehr lesen / lire plus

L’EASAC n’aime pas les points de basculement

Les académies des sciences européennes s’attaquent à une des vaches sacrées des expert-e-s climatiques : les points de basculement (tipping points). Une argumentation qui mérite d’être détaillée.

Éléments du système climatique soupçonnés comporter des points de basculement.
(Wikimedia; DeWikiMan, CodeOne; CC BY-SA 4.0)

« La fixation sur les points de basculement conduit à se représenter des niveaux critiques en dessous desquels le changement climatique peut être considéré comme sans risque », met en garde l’European Academies Science Advisory Council (EASAC, conseil scientifique des académies des sciences européennes) dans le cadre de la publication d’un document relatif aux défis climatique et de la biodiversité (online-woxx : Double crise). mehr lesen / lire plus

Weltklimarat warnt vor Zusammenbruch

Der Klimawandel erfolgt schneller und mit drastischeren Auswirkungen als bisher gedacht, so der Tenor eines geleakten Berichts des IPCC.

Korallenriff: Fragile Hochburg der Biodiversität.
(Wikimedia; Copyright 2004 Richard Ling; CC BY-SA 3.0)

„Das Leben auf der Erde kann sich von einem drastischen Klimawandel erholen, indem sich neue Arten und Ökosysteme entwickeln. Die Menschheit kann das nicht.“ Diese Warnung findet sich im Entwurf des Klimaberichts des Working Group II des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC). Der Text wurde der Presseagentur AFP zugespielt; eine Übersicht über die Artikel zum Thema findet sich auf dem Onlineportal Carbon Brief.

„Der Klimawandel wird das Leben auf der Erde in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern, selbst wenn die Menschheit die globale Erwärmung durch Treibhausgase zähmen kann“, heißt es im auf Yahoo veröffentlichten AFP-Hauptbeitrag. mehr lesen / lire plus

Podcast: Am Bistro mat der woxx #097 – Biodiversitéit an Pandemien

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Pandemien entstinn och, well mir ëmmer méi an d‘Natur agräifen. Wéi kann een*t dogéint virgoen? D‘läscht Woch huet d‘Europäesch Kommissioun hir nei Biodiversitéitsstrategie virgestallt. 30 Prozent vun de Land- a vun den Mieresflächen an der Unioun sollen ënner Naturschutz gestallt, d‘Béie gerett an dräi Milliarde Beem geplanzt ginn.

Wäert de Plang hëllefen, eis virun zukünftege Pandemien ze schützen? Wéi gesäit et mat dem vill zitéierte „System Change“ aus, deen dacks gefuerdert gouf? D‘Isabel Spigarelli an den Joël Adami schwätzen an dëser Episod iwwert dës Froen – dir gitt dann awer och gewuer, wisou een*t beim Podcasten heiansdo eng Int brauch. mehr lesen / lire plus

Konferenz: Wie können wir die Biodiversität erhalten?

Der Weltbiodiversitätsrat machte im Mai auf das dramatische Artensterben aufmerksam. Diese Woche ist ein Wissenschaftler, der an dem bahnbrechenden Bericht mitgearbeitet hat, in Luxemburg: Josef Settele hält auf Einladung des Mouvement écologique am Donnerstag einen Vortrag zur Biodiversität.

So langsam hat sich herumgesprochen, dass die Klimakrise eine ernsthafte Bedrohung für die Menschheit und den Planeten ist. Wenn es bei dem gewaltigen Biodiversitätsverlust, der gerade fortschreitet, ebenso lange dauert bis der Ernst der Lage erkannt wird, wird es für viele Tier- und Pflanzenarten bereits zu spät sein.

Ähnlich wie die Berichte des Weltklimarates IPCC sollte auch der Bericht des Weltbiodiversitätsrates IPBES Impulse für Politik und Wirtschaft geben. mehr lesen / lire plus

Dramatisches Vogelsterben in Luxemburg

Fünf Natur- und Umweltbewegungen warnen vor einem drastischen Schwund der Artenvielfalt in der luxemburgischen Vogelwelt.

Bereits im Mai machte der Bericht des Weltbiodiversitätsrats darauf aufmerksam, dass weltweit über eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind. Im Anschluss an die Veröffentlichung machten einige Umwelt-NGOs publik, dass das Phänomen auch vor Luxemburg keinen Halt macht. Am heutigen Donnerstag, dem 30. Oktober, haben die Association des biologistes luxembourgeois (Abiol), der Mouvement Ecologique, das Nationalmuseum für Naturgeschichte (MNHN), natur&ëmwelt, und die Société des naturalistes luxembourgeois (SNL) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen eine Kampagne gestartet, die auf die Situation der Vögel in Luxemburg aufmerksam machen soll.

Die sogenannte Rote Liste, ein Dokument, in dem genau aufgelistet ist, welche Vogelarten wie häufig in Luxemburg vorkommen, wurde heute ebenfalls veröffentlicht. mehr lesen / lire plus

Verkleidet gegen das Artensterben

Am Mittwochmittag mobilisierte move, die Jugendsektion des Mouvement écologique, am Campus Geesseknäppchen mit einer Aktion für die Artenvielfalt.

Vor dem „Forum Geesseknäppchen“ stehen verkleidete Menschen: eine Blume, ein Vogel, ein Fisch, eine Qualle und eine Schildkröte. Sie sind mit grünen Seilen miteinander verbunden. Es sind Aktivist*innen des move, der Jugendgruppe im Méco. Neben den Verkleideten verteilen andere Jugendliche Flyer an die Passant*innen – es sind in der Hauptsache Schüler*innen, die zum Mittagsessen wollen. Dann verspritzen die Aktivist*innen „Gift“ aus einer Sprühflasche auf die Pflanze, die sogleich zu Boden fällt. Wenig später sterben auch die Biene, der Vogel und dann die anderen Tiere. mehr lesen / lire plus

Konferenz: Das große Insektensterben

Am Mittwoch, dem 12. Juni, lädt der Mouvement écologique zu einer Konferenz mit dem Schmetterlingsforscher und Buchautor Andreas H. Segerer.

Foto: Martin Melicherik/Pixabay

Die Meldungen zum Artenschwund der letzten Jahre sind erschreckend: In knapp drei Jahrzehnten ging die Biomasse von Insekten in Deutschland um 75 Prozent zurück. Eine Million Arten – darunter auch viele Insekten – sind weltweit vom Aussterben bedroht. Um erneut auf diese Problematik aufmerksam zu machen und Lösungswege aufzuzeigen, lädt der Mouvement Ecologique mit der Unterstützung der Association des biologistes luxembourgeois, des Nationalen Museums für Naturgeschichte (MNHN), von natur&ëmwelt, der Société des naturalistes luxembourgeois (SNL) und der Plattform Meng Landwirtschaft zu einer Konferenz ein. mehr lesen / lire plus

Podcast: Am Bistro mat der woxx #047 – d’Aartestierwen zu Lëtzebuerg

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Dës Woch beschäftegen sech de Luc Caregari an de Joël Adami mam Aartestierwen zu Lëtzebuerg an an der Welt. Viru kuerzem ass de Rapport vum IPBES erauskomm, engem wëssenschaftleche Panel, dee vun der UN beoptraagt gouf, sech de Verloscht vun der Biodiversitéit unzekucken. D‘lescht Woch hunn eng Rëtsch Organisatiounen zu enger Pressekonferenz invitéiert, wou si dëst Thema op Lëtzebuerg bezunn erkläert hunn.

Hir Konklusioune ware kloer: Et brauch eng séier a radikal Ännerung vun eisem Wirtschaftssystem, soss steiere mir riicht an eng Katastroph, déi méi schlëmm ass wéi de Klimawandel. mehr lesen / lire plus

Artensterben: Systemwechsel nötig

Über eine Million Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Das Artensterben betrifft auch Luxemburg. Letzte Woche forderten mehrere NGOs ein radikales Umdenken in der Politik.

Landnutzungsänderungen sind einer der großen Treiber des Artensterbens. Ein Beispiel dafür ist Deforestation wie hier in Madagaskar. (Foto: Dudarev Mikhail/Shutterstock.com)

Bereits bei der Einladung zur Pressekonferenz wurde klar, dass es sich um ein ganz besonderes Statement handeln würde. Es kommt nämlich nicht alle Tage vor, dass politische Organisationen wie der Mouvement écologique und Natur & Ëmwelt gemeinsam mit wissenschaftlichen Vereinen wie der Association des biologistes luxembourgeois (Abiol), der Société des naturalistes luxembourgeois (SNL) und gar dem Nationalmuseum für Naturgeschichte (MNHN) gemeinsam vor die Presse treten. mehr lesen / lire plus

SAATGUT: Aufkeimen?

Der kürzlich gegründete Verein „Seed“ setzt sich zum Ziel, eine Saatgutsammlung aufzubauen und den Anbau und Tausch von traditionellen Nutzpflanzenarten zu fördern. Außerdem will er über die aktuelle Gesetzeslage infomieren.

Monokulturen so weit das Auge reicht? Damit das nicht so wird, ist auch die Luxemburger Regierung gefordert stärker über die aktuellen EU-Gesetz-Entwicklungen zum Saatgut zu informieren und Stellung zu beziehen.

„Von den nur noch 695 in Luxemburg vorkommenden Arten sind mindestens 6 Prozent gefährdet“, heißt es in den kürzlich in einer von der „International Union for Conservation of Nature“ (IUCN) veröffentlichten Studie, die sich auf die IUCN-RedList Europas bezieht. Für die Rote Liste Europas wurde der Schutzstatus von über 6.000 hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten nach den Kategorien der IUCN und den regionalen, länderspezifischen Richtlinien bestimmt. mehr lesen / lire plus