Rassismus im „Wuertschatz“

Anlässlich des Nationalfeiertages präsentierte Claude Meisch eine neue Website, die den luxemburgischen Wortschatz feiern soll. Unter den Beispielen fand sich auch ein rassistischer Spruch, der noch am gleichen Tag sang- und klanglos entfernt wurde. Die woxx hat nachgehakt.

„Luxemburgisch ist eine reiche Sprache. Mit starken Ausdrücken, starken Emotionen und starken Bildern. Auf spielerische und positive Art und Weise lassen wir alte Sprüche wiederaufleben.“ Das twitterte Bildungsminister Claude Meisch (DP) am vergangenen Montag – selbstverständlich auf Luxemburgisch. Damit bewarb er die neue Website wuertschatz.lu, auf der luxemburgische Sprüche und Sprichwörter vorgestellt werden. Neben einer Wahl für Sprüche, die auf ein Poster sollen und der Möglichkeit, selbst Sprüche einzusenden, gibt es eine Liste mit 99 Sprüchen aus dem LOD, dem Lëtzebuerger Online Dictionaire. mehr lesen / lire plus

Jean Schoos: Operatioun Meedag

De véierte Fall vum Kapitän Fischbach féiert hien direkt an d’Entwécklungsgeschicht vun de spéidere Bommeleeër – eng Nebuléis aus korrupte SREL-Agenten, deier Immobiliëprojeten an den net sou proppere Saachen déi op der Stater Gare passéieren.

(©Binsfeld)

Fir de Fischbach fänkt dës Episode nawell ustrengend un: Den éischte Mee sollen Terroristen aus Däitschland op der Gewerkschaftsdemonstratioun op der Escher Brillplaz zouschloen, a kuerz virdru kënnt et nach zu enger bluddeger Geiselnam am Bettenger Klouschter. Hien muss also improviséieren, fir dat alles ze meeschteren, an d’Hëllef vum Armand Reisen, engem SREL-Agent deem hien net traut, unhuelen. Dat ass effektiv e saueren Apel, mä et gëtt nach méi komplizéiert – déi zwee Fäll sinn nämlech op eng onheemlech Manéier matenee verbonnen. mehr lesen / lire plus

35 Joer Sproochegesetz zu Lëtzebuerg: Jo, mä …

D’ADR an d’Actioun Lëtzebuergesch fuerderen eng Reform vum Sproochegesetz, déi der aktueller Situatioun gerecht gëtt. Mä wéi gesäit déi aus?

Foto: Cayambe, CC BY-SA 3.0

Souwuel d’Actioun Lëtzebuergesch (AL) wéi och de Piraten-Deputéierte Sven Clement hunn an engem Schreiwes den Artikel 4 vum Sproochegesetz vum 24. Februar 1984 zitéiert. Konkret geet et dobäi ëm d’Formuléierung: „Lorsqu‘une requête est rédigée en luxembourgeois, en français ou en allemand, l‘administration doit se servir, dans la mesure du possible, pour sa réponse de la langue choisie par le requérant“. Fir d’AL an de Clement léisst „dans la mesure du possible“ ze vill Spillraum dofir, datt Formbréiwer an Äntwerten op Ufroen net op Lëtzebuergesch mussen iwwersat ginn. mehr lesen / lire plus

„Die Luxemburgensia findet allmählich ihren Weg in die Klassenzimmer.“

Wird ausreichend luxemburgische Literatur in den Sekundarstufen behandelt? Wir haben uns mit Jérôme Jaminet, Literaturkritiker und Deutschlehrer am Lycée Michel Lucius, über diese und weitere Fragen unterhalten.

Foto: Jérôme Jaminet

woxx: Herr Jaminet, behandeln Sie mit Ihrer Klasse Texte von luxemburgischen Autor*innen?

Jérôme Jaminet: Ja, denn ich halte es für sehr wichtig, dass literarische Texte aus Luxemburg in unseren Schulen gelesen werden – wichtig für unsere Schüler, für unsere Schriftsteller, die heutigen und die zukünftigen, und deshalb auch wichtig für die Luxemburger Literatur.

Welche davon stehen im Schulprogramm?

Auf dem Lehrplan stehen Texte aus der Anthologie „Literaresch Welten“. Die behandele ich in meinem Unterricht. mehr lesen / lire plus

Sprachen: Ortstafelstreit, 
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Schilder am Ortseingang sind eigentlich eine sehr banale Sache. Dennoch sind sie immer wieder Gegenstand politischer Diskussionen – nun auch in Luxemburg.

Bereits vor der Staatsgrenze mit Luxemburgisch in Kontakt kommen: Was wie der Traum von ADR-Politiker*innen klingt, ist in Hettange bereits Realität. (Foto: CC-BY-SA Cornischong/Wikimedia)

Die Szene an sich ist schon etwas absurd: Auf der Braderie in Mondorf laufen die Kandidat*innen der rechtspopulistischen ADR/Wee2050-Koalition mit einem gelben Ortseingangsschild herum. Darauf sind die drei Namen einer anderen Ortschaft zu lesen: Ëlwen, Troisvierges, Ulflingen. Es ist eins der plakativsten Beispiele für die teilweise sehr unterschiedlichen Ortsnamen im Großherzogtum. Die ADR-Truppe will damit ihre Forderung nach dreisprachigen Ortstafeln, auf denen der luxemburgische Ortsname in großer Schrift steht, illustrieren. mehr lesen / lire plus

Sprachendebatte: Wessen Sprache?

Die Sprachendebatte hat ein großes Defizit: Lediglich Luxemburgisch wird als „unsere“ Sprache angesehen. Der Dialog über Mehrsprachigkeit kann so nicht gelingen.

(Fotos: CC-BY-SA Zinneke / Wikimedia)

Es scheint in sämtlichen politischen Lagern so etwas wie ein Konsens darüber zu herrschen, dass „eis Sprooch“ geschützt, gehegt und gepflegt werden muss. Damit ist allerdings immer nur Luxemburgisch gemeint, was eigentlich eine paradoxe Situation ist. Natürlich besteht an der Ausbausprache Luxemburgisch ein besonderes Interesse, da sie nun einmal vor allem auf dem Gebiet des Großherzogtums entstanden ist und geformt wurde. Warum man deswegen jedoch sämtliche Verantwortung über die Weiterentwicklung des Deutschen und Französischen abgeben sollte, ist nebulös. mehr lesen / lire plus

Sprachendebatte: Luxemburgisch vor!

Die Regierung wird nicht müde, die Wichtigkeit der Mehrsprachigkeit hervorzuheben. Parallel dazu fördert sie den privilegierten Stellenwert des Luxemburgischen – eine kontraproduktive Vorgehensweise.

(© Moselle Diversity)

Bereits seit Monaten sind Bildungs- und Kulturministerium darum bemüht, den Stellenwert der luxemburgischen Sprache zu stärken. Nachdem vorletzte Woche das Gesetz zur Förderung des Luxemburgischen einstimmig in der Chamber angenommen worden war, stellten Claude Meisch und Guy Arendt am Dienstag der Presse die Resultate der vier „Sproocheronnen“ vor, die im Februar und März organisiert worden waren.

Zunächst ging Meisch generell auf die gegenwärtige Strategie zur Förderung des Luxemburgischen ein. Es ginge dabei nicht darum, sich von Teilen der Bevölkerung abzukapseln, so Meisch. mehr lesen / lire plus

ADR, Wee 2050, Actioun Lëtzebuergesch?

Im März hatte der Sprachschutzverein „Actioun Lëtzebuergesch“ angekündigt, der Neopolitiker Fred Keup würde sein Vorstandsmandat ruhen lassen. Nach der Generalversammlung ist er jedoch immer noch Vorstandsmitglied.

Generalversammlung der „Actioun Lëtzebuergesch“ (Foto: AL)

Vielleicht ist die ganze Sache einfach nur ein Sprachproblem, immerhin kam die Pressemitteilung auf Luxemburgisch daher. „Eise Comitésmember Fred Keup, dee sech fir d’Chamberwalen opgestallt huet, huet äis proposéiert seng Funktioun als Comitésmember bis zu de Wale rouen ze loossen, esou datt d’Neutralitéit vun der AL garantéiert bleift“, hieß es am 4. März, kurz nach der Ankündigung Keups, auf der Wahlliste der ADR anzutreten.

Am Samstag, den 14. April, hielt die „Actioun“ ihre Generalversammlung ab. mehr lesen / lire plus

Jean Schoos: Schaarf Munitioun

Am zweete Band vum Jean Schoos senger Saga, déi d’läscht Joer ënnert dem Titel „Den drëtte Schlëssel” ugefaangen huet, gëtt  schaarf geschoss.

Bei engem Nato-Manöver am Oste vum Land gëtt e lëtzebuergeschen Zaldot schwéier blesséiert – an dat obwuel bei sou Exercice just mat blanne Patroune geschoss soll ginn. Wéi duerno de Chalet an deem Zaldote souzen och nach an d’Luucht flitt, huet den Oberleutnant Fischbach vun der Sûreté (dee mer schonn aus dem éischte Band kennen) alt nees e knëfflege Fall op der Box. Intrigen tëscht der Arméi, dem Srel, der Gendarmerie an der Police maachen him d’Liewen net onbedéngt méi einfach. mehr lesen / lire plus

Anti-Demo und Pro-Pressekonferenz: Gegen CETA auf der Barrikade

Am Samstag eine erfolgreiche Demo gegen die Freihandelsabkommen, am Montag eine Pressekonferenz dazu. Analyse und Ausblick.

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Handzettelchen, damit alle mitsingen können. (Fotos: Raymond Klein)

„Do you hear the people sing, singing the song of angry men …“ Was hat es zu bedeuten, wenn in Luxemburg auf einer globalisierungskritischen Demo ein Protestsong auf Englisch gesungen wird? Der noch dazu eigentlich ein französisches Lied ist, gesungen vom Volkshelden Jean Valjean in der Vertonung des urfranzösischen Stücks „Les misérables“. Ganz klar: Die 4.000 CETA-GegnerInnen, die am vergangenen Samstagmorgen laut singend die Place Clairefontaine überfluteten, sind alles andere als verängstigte NationalistInnen. Im Gegenteil, sie scheinen die Globalisierung verinnerlicht zu haben. mehr lesen / lire plus