MUCK HUSS: „Die CSV ist für mich wie eine bleierne Glocke“

Vom realistischen Fundi zum fundamentalen Realisten? Anfang Juli legt der Grünen Abgeordnete Jean Huss nach rund einem Vierteljahrhundert sein Mandat in der Chamber nieder. Im woxx-Gespräch zieht „Muck“ Bilanz und äußert sich zur Basisdemokratie, zu den Industrielobbyisten, den Nato-Einsätzen und zu einer Koalition mit der CSV.

Interview: Richard Graf und Christian Walerich

ZUR PERSON:
Jean Huss („Muck“), 1947 in Esch geboren, ist von Beruf Lehrer.
Er war bis 1977 in der sozialistischen Partei aktiv und ist einer der Gründer von Déi Gréng. Von 1984 bis 1987, von 1989 bis 1992 und von Juli 1994 bis heute gehörte Jean Huss als grüner Abgeordneter dem Parlament an – die Unterbrechungen erklären sich durch das damals bei den Grünen geltende Rotationsprinzip.

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Klimagerechte Mobilität in der Debatte

Noch bis zum 31. Juli dürfen sich InteressentInnen beim Verkéiersverbond melden um für das „comité des usagers“ (woxx 1108) zu kandidieren. Eigentlich sollte eine groß angelegte Werbekampagne auf die Möglichkeit der Teilnahme hinweisen – doch was nicht ist, kann ja noch werden. Zur Zeit zeigt nur ein eher diskreter Hinweis auf der Eingangsseite von mobiliteit.lu auf die Einschreibefrist hin. Dass sich immer noch schwer getan wird mit der Propagierung klimagerechter Fortbewegungsformen, wird auch Thema einer Table Ronde der Luxemburger Fahrradinitiave LVI sein, anlässlich der KommunalpolitikerInnen von sieben Parteien auf ihre Positionen bezüglich der sogenannten „mobilité douce“ – also der Fortbewegung mit eigener Muskelkraft zu Fuß oder per Rad – abgefragt werden. mehr lesen / lire plus

Von rauchenden Hochöfen zu rauchenden Köpfen

Neben der „Maison du Nombre“ für Forschung und Unterricht, der „Maison des Arts“ mit ihrer großen Mehrzweckhalle, der „Maison du Livre“ mit einer auch dem Publikum zugänglichen Unibibliothek und dem geplanten „Centre national de la culture industrielle“ standen die „Maison de l’Innovation“ für das nationale Forschungszentrum Henri Tudor sowie die gesamte Außenausstattung der Anlage am letzen Mittwoch auf der Chambertagesordnung. Insgesamt auf rund 237 Millionen Euro wurden die Kosten der vier Bauprojekte der Cité des Sciences beziffert, die auf dem ehemaligen Hochofengelände in Esch-Belval entstehen sollen und die für rund 2.500 neue Arbeitsplätze ausgelegt sind. Es sollte bei diesem bedeutenden Strukturwandel für Esch und die Region nicht vergessen werden, Arbeitsplätze für Menschen mit weniger Qualifikationen zu schaffen, mahnte André Hoffmann (Déi Lénk). mehr lesen / lire plus

Un pas… de côté

« Il ne s’agit là nullement d’une approche réformatrice mais plutôt d’une adaptation prudente à la réalité bien réelle de nombreuses femmes confrontées à une grossesse non désirée ». Le Collectif « Si je veux », qui milite pour une réforme moderne de la législation sur l’IVG, ne peut cacher son sentiment de lassitude face aux tractations politiciennes entourant les discussions sur le projet de loi sur l’avortement du ministre Biltgen. C’est ainsi qu’il a réagi à la dernière proposition de conciliation entre les deux partenaires de la coalition, le CSV et le LSAP. Les deux groupes parlementaires auraient trouvé un accord selon lequel les deux consultations obligatoires pourraient désormais se dérouler le même jour et au même endroit. mehr lesen / lire plus

MALEREI: Nachlassende Wut

Vor vier Jahren verunglückte der polnische Formel-1-Rennfahrer Robert Kubica während des Großen Preises von Kanada schwer. Die Bilder seines Unfalls, bei dem sein Fahrzeug fast vollständig zerstört worden war, gingen um die Welt. Die Nachrichten waren um so spektakulärer, da Kubica bereits vierundzwanzig Stunden später mit Prellungen und einer leichten Gehirnerschütterung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Dem rollenden Rennzirkus war ein neuer, dem Tode entronnener Held geboren.

Der Luxemburger Filip Markiewicz hat sich eine besonders krasse Momentaufnahme dieses Unfalls zur Vorlage genommen und mit Bleistift auf Papier gekonnt umgesetzt. Der Bolide rutscht gerade von seinem ersten Einschlag zur nächsten Betonmauer. mehr lesen / lire plus

ROSCHDY ZEM: Le meurtrier n’est pas (toujours) le jardinier

Contre-enquête sur un fait divers sanglant, « Omar m’a tuer » est avant tout un film à thèse sans vraie thèse. Même s’il dénonce justement le racisme institutionnel français.

Sa vie est en train de basculer à tout jamais…

En juin 1991, Omar Raddad, jardinier d’origine marocaine, est accusé d’avoir massacré sa patronne, Ghislaine Marchal, une riche héritière. L’enquête policière se base sur un seul indice qui suffit à conduire Raddad en prison : les fameux mots « Omar m’a tuer », que la victime aurait écrits avec son propre sang sur la porte de la pièce où elle a été assassinée, juste avant de succomber aux coups de cisaille qu’Omar lui aurait porté. mehr lesen / lire plus

THÉÂTRE: Monologues sportifs

Pour la deuxième fois de suite, le « Fundamental Monodrama Festival » sévit au grand-duché de – présentant des pièces pour un-e acteur-trice et mettant souvent le doigt là où cela fait mal.

« Jaz » – une des jeunes créations du festival, sera jouée ce samedi au Grand Théâtre.

Honnêtement, détailler tout le programme du « Fundamental Monodrama Festival 2011 » serait impossible sans laisser de côté certaines pièces ou acteurs. Connaissant la susceptibilité innée des membres de la guilde théâtrale, votre humble serviteur vous met en garde directement qu’il a fait ses choix, et qu’ils sont forcément subjectifs.

Mais pour commencer: qu’est-ce que le monodrame ? mehr lesen / lire plus

SYRIEN: „Das Regime versucht, die Gesellschaft zu spalten“

Der syrische Blogger Nour* schreibt auf thefreemen.wordpress.com über die Demokratiebewegung des Landes. Auch die syrische Bloggerin Raida* widmet ihren feministischen Blog razaniyat.blogspot.com seit Beginn der Revolte in Syrien vor allem dem Protest gegen das Regime.

Lassen sich trotz brutalster Repression nicht einschüchtern: Protestierende gegen das Regime in Syrien.

woxx: Was wollen die syrischen Demonstranten?

Nour: Vor allem wollen sie politische Freiheiten. Aber der Protest hat auch viel mit der wirtschaftlichen Situation zu tun. Wirtschaftlich hat sich Syrien in den vergangenen zehn Jahren drastisch verändert. Als Bashar al-Assad an die Macht kam, hat er angefangen zu privatisieren – nun, was man eben Privatisierung nennt. mehr lesen / lire plus

Arm sind immer die Anderen

Die beiden aktuellen Ausstellungen in Trier und in Luxemburg, die sich mit dem Thema Armut beschäftigen, geben Aufschluss darüber, wie konsequent sich unsere Gesellschaft noch immer ein Tabuthema vom Halse hält.

Nach all den Essayisten, Artikelschreibern und politischen Sonntagsrednern haben nun endlich auch die Museen sie entdeckt: die Armut. Ein Thema, das, wenn es auch nicht ganz und gar omnipräsent ist, doch immer häufiger zwischen den Zeilen der aktuellen Geschehnisse auftaucht. Sei es der drohende Absturz der Euro-Zone infolge der Überschuldung Griechenlands, sei es die immer alltäglicher werdende Prekarisierung der jungen (und älteren) Generation – die Armut, oder die Angst vor ihr, ist zu einem unüberhörbaren Nebenton in unserem sozialen Lebensgefühl geworden. mehr lesen / lire plus

TRIER: Gesichter der Armut?

Eine Ausstellung in Trier zeigt künstlerische Darstellungen von Armen und gesellschaftlich Ausgegrenzten aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Exponate geben Aufschluss über das Bild, das Wohlhabende seit je her von den Armen hatten.

Brotlose Künstler. Picassos Radierung „Das karge Mahl“ ist eine würdevolle Darstellung Armer.

Liebermann, de Vries, Rembrandt, Hofer, Picasso, Kollwitz, Sander und schließlich der soeben bei der Kunstbiennale in Venedig posthum geehrte Schlingensief ? es sind zweifellos „große Künstler“, mit deren Werken die Ausstellung „Armut ? Perspektiven in Kunst und Gesellschaft“ derzeit Touristen aus der Grenzregion ins Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum Simeonstift nach Trier lockt.

Von der Antike bis in die Gegenwart ist der Bogen gespannt. mehr lesen / lire plus

LUXEMBURG: Näischt ze räissen, näischt ze bäissen

„Armes Luxemburg?“ Mit dieser provokativen Frage lockt das hauptstädtische Geschichtsmuseum – pünktlich zur Krise – zu seiner neuen Ausstellung.

Bitterarm, aber pittoresk: Szene im Stadtgrund 1905/06. Der mitleiderzeugende Blick auf die Armut ist oft kein spontaner, die meisten Fotos sind gestellt.

„Familie mit 8 Kindern bewohnt 1 Zimmer und 2 kleine Räume unter dem Dach. Eltern und die 2 kleinsten Kinder, 4 Monate und 2 Jahre, schlafen in dem Zimmer, in welchem gekocht, Wäsche gemacht, gewohnt wird. Windeln liegen umher, ein Rabe wohnt mit im Zimmer. In dem einen Dachzimmer schlafen 3 Knaben in einem Bett, einer davon ist epileptisch. Fenster von 0,50 qm, Bewurf fällt ab, Kinder sammeln Hundeexkremente für Gerberei. mehr lesen / lire plus

ARBORETUM KIRCHBERG: Orchideen zum Picknick

Das Arboretum, versteckt im toten Winkel der Autostadt Kirchberg, zieht nicht nur Flaneure an. Wer will, kann sich in die Geheimnisse der Botanik einführen lassen.

Orchidee gefunden!
Die einen bestaunen das Pflänzchen, die anderen identifizieren es als Hummel-Ragwurz.

„Charakteristisch für das Ulmenblatt ist die Zähnung und vor allem, dass es unsymmetrisch ist.“ Thierry steht unter dem Baum, hält das soeben abgezupfte Blatt in der linken Hand und fährt mit dem rechten Zeigefinger den Rand ab. Die Teilnehmer an der Arboretum-Führung blicken auf ihre eigenen Blätter: In der Tat, die Form ist leicht zu einer Seite hin geneigt. Dann zeigt Thierry ein Blatt, auf dem eine Art hellgrüne Knospe sitzt. mehr lesen / lire plus

MUCK HUSS: „Die CSV ist für mich wie eine bleierne Glocke“

Vom realistischen Fundi zum fundamentalen Realisten? Anfang Juli legt der Grünen Abgeordnete Jean Huss nach rund einem Vierteljahrhundert sein Mandat in der Chamber nieder. Im woxx-Gespräch zieht „Muck“ Bilanz und äußert sich zur Basisdemokratie, zu den Industrielobbyisten, den Nato-Einsätzen und zu einer Koalition mit der CSV.

Interview: Richard Graf und Christian Walerich

ZUR PERSON:
Jean Huss („Muck“), 1947 in Esch geboren, ist von Beruf Lehrer.
Er war bis 1977 in der sozialistischen Partei aktiv und ist einer der Gründer von Déi Gréng. Von 1984 bis 1987, von 1989 bis 1992 und von Juli 1994 bis heute gehörte Jean Huss als grüner Abgeordneter dem Parlament an – die Unterbrechungen erklären sich durch das damals bei den Grünen geltende Rotationsprinzip.

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ISLAM LUXEMBOURGEOIS: « Et gëtt kee Gott ausser Allah… »

La Shoura, organe représentatif du culte musulman, sera élue ce dimanche. Elle aura la tâche de conclure avec l’Etat une convention, à l’instar des autres cultes.

Le croissant de lune ira-t-il rejoindre le crucifix et l’étoile de David au firmament
des cultes conventionnés ? Ce sera la première tâche de l’assemblée des croyants qui sera élue ce dimanche.

Alors que le pays commence lentement à entrer en phase électorale avec les communales qui auront lieu le 9 octobre, une autre élection aura lieu ce dimanche. Car au lendemain de ce jour-là, les musulman-e-s du Luxembourg seront représenté-e-s par une nouvelle Shoura, l’assemblée représentative des croyants et qui fera office, à l’instar du Consistoire israélite pour les juifs, d’interlocuteur officiel envers l’Etat. mehr lesen / lire plus

TRANSPARENCE POLITIQUE: Dirty little Secrets

Depuis un temps déjà, le manque de transparence de la vie politique luxembourgeoise fait l’actualité. Mais quelles sont les motivations de ceux qui ont des choses à cacher et de ceux qui veulent des révélations ?

Transparent vers l’extérieur et opaque vers l’intérieur : la vie politique ressemble parfois à l’architecture contemporaine.

Après Lucien Lux – ancien ministre de l’environnement et des transports qui siège maintenant dans le conseil d’administration de Leopard Trek -, Jeannot Krecké donc, qui aurait voulu faire valoir son carnet d’adresses en prenant la présidence du conseil d’administration de la Cargolux, fraîchement bradée à nos amis démocrates exemplaires du Quatar. mehr lesen / lire plus

NEIE LYCÉE: Une école (presque) comme les autres

Cinq ans déjà que le Neie Lycée a ouvert ses portes. L’occasion de présenter le bilan de cette école d’un genre nouveau, qui, malgré quelques faiblesses, s’en sort plutôt bien.

« Vous devez à tout prix essayer le jus d’orange. C’est le meilleur que j’ai pu boire dans une école ! ». La ministre de l’éducation nationale, Mady Delvaux-Stehres (LSAP) était presque d’humeur badine en cette matinée de mercredi. Il est vrai que la titulaire d’un des ministères les plus difficiles à gérer n’a pas toujours l’occasion d’annoncer de bonnes nouvelles. Car après les turbulences que parcourt son « bébé » de l’enseignement fondamental – le projet-pilote Eis Schoul – l’aîné, le Neie Lycée, sorti des fonds baptismaux il y a cinq ans, semble plutôt bien grandir. mehr lesen / lire plus