ITALIEN: Das Mezzanino von
Milano Centrale

Der Hauptbahnhof von Mailand ist eine Drehscheibe für syrische Flüchtlinge auf dem Weg nach Nordeuropa. Die woxx war 24 Stunden vor Ort – und traf Menschen zwischen Horror und Hoffnung.

Physisch in relativer Sicherheit, aber die durchlebten Schrecken in die Psyche eingebrannt: Bürgerkriegsflüchtlinge am Mailänder Hauptbahnhof. Foto: Daniel Seiffert

Der Weg in die Stadt führt mitten durch das Krisengebiet. Auf den Stufen, die von den Gleisen herunter ins Foyer führen, strömen die Pendler Richtung Feierabend. Reisende mit Rollkoffern, junge Menschen mit Rucksäcken, gerade angekommen aus Zürich oder Paris, steuern auf den Ausgang zu. Und dann findet sich da, zwischen den beiden Ebenen des Bahnhofs, plötzlich eine ganz andere Gesellschaftsstruktur: die von Homs, Aleppo oder Damaskus. mehr lesen / lire plus

DAVID FINCHER: Dein Image ist dein Leben

Mit „Gone Girl“ liefert David Fincher einen als vielschichtiges Puzzle angelegten, spannenden Thriller, der als bissig-ironischer Kommentar auf die US-amerikanische Medienwelt interpretiert werden kann.

Wahrt er als Mörder bloß den Schein, oder will er seine wunderbare Amy wirklich zurück?

Wir wußten es immer schon: Die Grenzen zwischen Paradies und Hölle sind fließend. Amy (Rosamund Pike) und Nick Dunne (Ben Affleck), beide Schriftsteller, sind nach außen hin ein perfektes Paar – smart und gutaussehend, zwei Menschen, die in jeder Gesellschaft durch Charme und kluge Witze bestechen. Die wunderbare Amy wurde von klein auf von ihren Eltern zur Erfolgsautorin und perfekten Medienfigur getrimmt und zieht alle, die ihr über den Weg laufen, in ihren Bann. mehr lesen / lire plus

ART CONTEMPORAIN: Revolver éphémère

La galerie Zidoun & Bossuyt présente la « Suite for Spray Gun » de l’artiste allemand Thomas Zitzwitz, qui célèbre l’éphémère à sa façon.

Ne vous y trompez pas : seules les couleurs originales peuvent rendre justice au travail de l‘artiste.

Une chose avant tout sur l’art de Thomas Zitzwitz : cet homme a du courage. Car sans une bonne réserve de culot, personne n’oserait plus choisir des couleurs pastel de nos jours. Pour ainsi dire, nous nous excusons d’avance auprès de nos lectrices et lecteurs si la reproduction du tableau de l’artiste ci-dessus ressemble à de la mélasse grise. Mais nous pouvons les assurer que, en couleur, cela ne fait pas non plus tomber à la renverse le spectateur. mehr lesen / lire plus

POP: Zahmer Pop mit wildem Anspruch

Symmetrie ist für Lucius das A und O. Wer sich von der visuellen Präsentation der Band im Mod-Stil mit symmetrischen Haarschnitten und farblich abgestimmter Kleidung nicht ablenken lässt, den ziehen die symmetrisch anmutenden Harmonien der beiden Sängerinnen in ihren Bann.

Symmetrie als Verkaufsargument: Lucius.

Denn das ist das wirkliche Verkaufsargument der fünfköpfigen Band aus Brooklyn: der Gesang der Frontfrauen Jess Wolfe und Holly Laessig. Er erinnert an die Harmoniegesänge von Alternative Country Duos wie The Watson Twins oder an die 60er-Jahre-Girl- Group The Shangri-Las. Eingebettet in abwechslungsreichen, wenn auch nicht immer originellen Indie-Pop, der gerne mit dem der kanadischen Barock-Pop-Band Arcade Fire und der kalifornischen Pop-Rock-Band Haim verglichen wird, entsteht fröhlicher, oft zuckersüßer Pop mit zahlreichen 60er-Jahre-Elementen, schönen Melodien, tanzbaren Rhythmen und teils einfachen, teils vielschichtigen Arrangements. mehr lesen / lire plus

POLITIQUE CULTURELLE: Artisté social

La réforme du statut d’artiste devrait se trouver dans la dernière ligne droite. Pourtant un peu de lobbying de dernière minute pourrait faire plier la coalition. C’est du moins ce qu’espèrent les membres de l’association des artistes plasticiens (AAPL).

Lieu éphémère mais symbolique : la galerie Bradtke. Photo : Facebook

Une conspiration en vitrine, ou en tout cas ça en a l’air. La réunion de l’AAPL qui a eu lieu ce mercredi à la galerie « pop up » Bradtke a été agitée aussi par l’émoi qu’ont causé les mesures budgétaires annoncées dans le secteur culturel. Cependant l’association, qui revendique quelque 25 membres, a – pour le moment encore – d’autres chats à fouetter. mehr lesen / lire plus

PESTIZID-BELASTUNG: Den aneren Zukunftspak

Statt einen verärgerten Blick auf die Sünden der Vergangenheit zu werfen, setzt der Mouvement Ecologique auf Handlungspisten für morgen um der Wasserbelastung durch Pestizide entgegenzuwirken.

Schätzungsweise 70 Prozent der Luxemburger Quellen sind mit mindestens einem Pestizid belastet. Langfristig wird nur der weitgehende Verzicht auf Pestizide zu einer Besserung führen. Foto: JwH / Wikipedia Commons

Der Unfall eines Tanklasters mit verdünntem Metazachlor vor wenigen Wochen im belgischen Grenzgebiet (siehe woxx 1289) könnte paradoxerweise als Glücksfall bezeichnet werden – so jedenfalls sieht es Meco-Präsidentin Blanche Weber, die am Montag, zusammen mit vier Spezialisten der Umweltgewerkschaft, die lang- und kurzfristigen Handlungsperspektiven in Bezug auf eine Reduzierung der Pestizd-Belastung des Trinkwassers vorstellte. mehr lesen / lire plus

POLITIQUE FAMILIALE: Coperniqués !

Tout le monde n’est pas égal devant la révolution copernicienne du budget 2015. En matière de politique familiale, ce qui s’affiche comme une réforme progressiste est critiquable du point de vue de la justice sociale.

Femme au foyer, femme moderne. En 1949, les choses étaient bien plus simples qu’aujourd’hui.

Le slogan « Moderniser l’Etat providence » était dans l’air depuis plus d’une décennie. Pourtant, au Luxembourg, il a fallu attendre la réforme de la politique familiale présentée la semaine dernière pour pouvoir vraiment l’appliquer. Et cela dans toute l’ambiguïté du terme : tenir compte de l’évolution des conceptions de la famille dans la population d’une part, faire des économies, pardon, « assurer la durabilité de l’Etat providence » de l’autre. mehr lesen / lire plus

BUDGET: Hollandisation

Du vent nouveau à l’autisme austéritaire, il n’y a souvent qu’un petit pas. Un pas que le gouvernement de coalition s’apprête à franchir. En témoigne entre autres le budget culturel.

Photo : SIP

Le réveil a été brutal dans la scène culturelle après le dépôt du budget la semaine dernière. Alors que chacun savait que très probablement il n’y aurait pas plus d’argent qu’avant, les mauvaises surprises – dictées d’en haut – commencent à dresser un tableau clair de la volonté politique du gouvernement en matière culturelle.Mais un gouvernement qui ne voit dans la culture qu’un secteur économique de plus qu’il faut rendre plus efficace a tout faux. mehr lesen / lire plus

GEWERKSCHAFTEN: Zum Wohle
des Landes

Der Haushaltsentwurf ist alles andere als sozial gerecht, darin sind sich die Gewerkschaften einig. Doch anstatt gemeinsam gegen ihn vorzugehen, streiten sich LCGB und OGBL.

Patrick Dury hatte förmlich Schaum vor dem Mund, als er am Dienstag vor die Presse tat, um die Position seiner Gewerkschaft zum Haushaltsentwurf darzulegen. „Unfair und asozial“ der Budget-entwurf, „inakzeptabel“ die Kürzungen bei den Familien, „konzeptlos und widersprüchlich“ die Regierungspolitik, ereiferte sich der Präsident des LCGB.

Wie ein Großteil der Maßnahmen der Koalition belaste sowohl die Erhöhung der Mehrwertsteuer als auch die Einführung einer 0,5-Prozent-Abgabe für Kinderbetreuung vor allem Arbeitnehmer und Rentner. Die „allocation de maternité“ sowie die „allocation d’éducation“ abzuschaffen, gehe in eine völlig falsche Richtung, so Dury: „Wir können nicht zulassen, dass Frauen, die entscheiden, bei ihren Kindern zu bleiben, stigmatisiert werden.“ mehr lesen / lire plus

PFLEGE: Bewusstseinswandel?

Eine Ethik-Charta will Standards im Pflegebereich setzen und als Leitfaden zur Verhinderung von Missbrauchsfällen dienen.

Der Pflege-Bereich steht seit Jahren in Verruf. Patienten werden bisweilen starke Medikamente verabreicht, um sie ruhigzustellen, ihre Wünsche finden oft kein Gehör. Und gerade Menschen mit Alzheimer oder einer neurodegenerativen Erkrankung werden in Pflegeeinrichtungen (zu) schnell sediert – in seltenen Fällen sogar fixiert, um sie zu beruhigen. Das Pflegepersonal ist oft restlos überlastet. Missstände bei der stationären oder ambulanten Pflege sind die logische Folge, die in der Regel auf Kosten des Patienten gehen. Dabei sollte die Achtung des Patientenwillens und der Würde des Patienten im Vordergrund stehen. mehr lesen / lire plus

Große Koalition sagt Ja zum Team Juncker

(dw) – Unter den 423 Abgeordneten, die am Mittwoch im Europaparlament für die neue EU-Kommission stimmten, waren auch fünf Luxemburger. Präsident Jean-Claude Juncker konnte sich auf eine breite Mehrheit von Konservativen der Europäischen Volkspartei, Sozialdemokraten und Liberalen stützen. Zwar verwehrten die spanischen Sozialdemokraten sowie die Vertreter der französischen UMP der neuen Kommission in diesem Votum ihre Zustimmung. Dennoch stimmten am Ende nur 209 Abgeordnete gegen Juncker und seine 27 EU-Kommissare. Unter ihnen auch der Luxemburger Grüne Claude Turmes, sowie die gesamte Fraktion der Europäischen Grünen, die Vereinigte Linke und die Vertreter der verschiedenen rechtsextremen Parteien. Noch im Juni, als Juncker im Europaparlament sein Programm vorstellte, hatten Großteile der Grünen dem Luxemburger ihre Zustimmung gegeben, nachdem dieser einige Zugeständnisse eigens an diese Adresse gemacht hatte. mehr lesen / lire plus

Entwicklungspolitische Organisation alarmiert

(lc) – Ohne jegliche Vorwarnung mussten die entwicklungspolitischen Organisationen (ONGD) anlässlich der Vorstellung des Budgets 2015 erfahren, dass sie ab 2016 in erheblichen Maße in ihren Aktivitäten eingeschränkt werden. Drei als Sparmaßnahmen getarnte Punkte im „Zukunftspak“ sollen die Zuschüsse stufenweise bis 2018 um 3,6 Millionen zurückfahren – im Vergleich zu 2013 wären das gut 11 Prozent weniger. Besonders schmerzhaft dürfte die Reduzierung der vom Staat zu zwei Dritteln mitgetragenen „frais administratifs“ sein. Ein Drittel dieser Kosten tragen die ONGD über ihre Eigenmittel – sprich Spenden. Diese Unkosten decken vor allem die Gehälter der hauptamtlichen Mitarbeiter der ONGD, die von Luxemburg aus die Projekte der Partner im Süden betreuen und ohne die die zahlreichen administrativen Auflagen, aber auch die Vorarbeiten und Durchführung kaum noch erfüllt werden können. mehr lesen / lire plus

Made in Luxembourg: Kriegsverbrechen

(lm) -Die Militärausgaben erhöhen und dabei den Standort Luxemburg fördern, dafür will Armeeminister Etienne Schneider, gemeinsam mit der Firma SES, einen Militärsatelliten betreiben. Die Kapazitäten dieses „Govsat“ sollen dann der Nato zur Verfügung gestellt werden. Auch andere internationale Akteure können sie anmieten, nicht aber „Schurkenstaaten“, berichtet wort.lu. Bedenklich ist aber nicht nur eine eventuelle Nutzung durch „Schurkenstaaten“, sondern auch durch die USA: Sie nutzen Satelliten zur Steuerung von Drohnen in weit entfernten Ländern. Ein Teil der außergerichtlichen Hinrichtungen und die dabei unverhältnismäßige Gefahr für die Zivilbevölkerung ist nach Ansicht von Experten nicht mit dem Humanitären Völkerrecht vereinbar. Gegen Deutschland liegt bereits eine Klage vor, weil von Ramstein aus ein Drohneneinsatz gegen „Terroristen“ im Jemen koordiniert wurde, bei dem auch Zivilisten ums Leben kamen. mehr lesen / lire plus

Visupol: Blau-Rot-Grün mit kurzem Gedächtnis

(da) – Der Minister für öffentliche Sicherheit Etienne Schneider (LSAP) hat zum ersten Oktober die Videoüberwachung der Hauptstadt um ein Jahr verlängert. Das geht aus seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage Justin Turpels (Déi Lénk) hervor. In der hatte Turpel den Minister darauf hingewiesen, dass noch Ende September 2013 sowohl der DP-Bürgermeister der Stadt als auch die grüne erste Schöffin eine Verlängerung des Visupol-Überwachungsprogramms abgelehnt hatten. Der linke Abgeordnete verweist auch auf den städtischen Koalitionsvertrag zwischen DP und déi Gréng von 2011, in dem Kameraüberwachung als „ineffektives“ Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung abgetan wurde. Auch die LSAP habe sich im Gemeinderat gegen eine Verlängerung von Visupol ausgesprochen. mehr lesen / lire plus

Kartheiser dévoile les femmes

(lc) – La semaine dernière, juste avant le discours sur le « Zukunftspak » du premier ministre, la proposition de loi déposée par le député ADR Fernand Kartheiser sur l’interdiction du voile dans l’espace public a été déclarée recevable par la Chambre des députés, où elle figure désormais sous le numéro 6705. Dans son texte, le parlementaire ultraconservateur dit s’être largement inspiré de la loi française datant encore de l’ère Sarkozy. Pourtant, le fait qu’il propose de légiférer sur les dissimulations du visage « sauf si la tenue est prescrite ou autorisée par des dispositions législatives ou réglementaires, si elle est justifiée par des raisons de santé ou des motifs professionnels, ou si elle s’inscrit dans le cadre de pratiques sportives, de fêtes ou de manifestations artistiques ou traditionnelles » est problématique. mehr lesen / lire plus