Invasive Tierarten: Achtung, Problembärchen

Waschbären sind sympathische und intelligente Tiere. In Europa gelten sie allerdings als invasive Exoten und stehen auf der Abschussliste. Das Management der Spezies in Luxemburg gestaltet sich schwierig.

So putzig er aussieht: Der Waschbär könnte in Luxemburg als invasive Spezies zum Problembärchen werden. (Foto: „Racoon @ Stanley Park“ von GoToVan/flickr, lizenziert unter CC BY 2.0)

Wer an invasive exotische Tierarten denkt, denkt vermutlich eher nicht an Waschbären. Die haben, US-amerikanischer Popkultur sei Dank, einen guten Ruf. Auch die Betitlung als „Trash Pandas“, also Müll-Pandas, ändert daran wohl eher weniger. Dennoch stehen die Tiere in Europa und damit auch in Luxemburg auf der Abschussliste. mehr lesen / lire plus

Nachhaltigkeit bei Elektrogeräten: Im Labyrinth der Reparaturen

Das Handy möglichst lange nutzen, lautet die Empfehlung. Das schont Ressourcen, kostet aber Nerven und Geld. Reparieren soll einfacher und billiger werden, auch in Luxemburg.

Reparierbar? Ja, aber … (Nokia 6110 von 1998) (Wikimedia; Raimond Spekking ; CC BY-SA 4.0)

Gibt’s das auch in Grün? Auf diese Frage dürften viele Handy-
verkäufer*innen immer noch auf die optionalen Silikonhüllen von Drittherstellern verweisen, die es in allen Farbtönen gibt. Der Wunsch vieler Kund*innen, beim Kauf und Gebrauch des Mobiltelefons der Umwelt möglichst wenig Schaden zuzufügen, scheint aber von den Verkaufsstrateg*innen erkannt worden zu sein. So wirbt die Luxemburger Post für das Fairphone 4 mit dem Slogan „Suche Langzeitbeziehung“ und setzt auf die Garantiefrist von fünf Jahren als Verkaufsargument. mehr lesen / lire plus

Russland und die Ukraine in globaler Dimension: Die Welt als Anspruch und Beute

Von Zeit zu Zeit ordnet die Konkurrenz der großen Mächte die Welt neu. Während China nach ökonomischer Dominanz strebt, führt Russland nun Krieg. Die USA demonstrieren neue Stärke und die EU erscheint wie gewohnt unsortiert.

Nicht nur sportlich ungleich starke Partner: Der russische Präsident Wladimir Putin mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping während der Olympischen Winterspiele Anfang Februar in Peking. (Foto: EPA-EFE)

Derzeit sind China und Russland die treibenden Kräfte einer Neuordnung der Welt, China zu seinem Vorteil, Russland, wie es scheint, aus Lust am eigenen Untergang. Im Kalten Krieg standen sich der kapitalistische Westen und der Kommunismus, der keiner war, feindlich gegenüber. mehr lesen / lire plus

„Onse Mobilitéitsplang“: Schlechte Noten für die Radinfrastruktur

Im Zuge der Arbeiten zum neuen „Mobilitéitsplang“ der Stadt Luxemburg wurde eine Mobilitätserhebung durchgeführt. Deren Ergebnisse zeigen, wie desaströs die Fahrradinfrastruktur der Hauptstadt ist.

Nur ein Viertel der Befragten gab an, einen sicheren Stellplatz für das Fahrrad vorzufinden. (Foto: CC-BY-SA Michael Coghlan/flickr)

Am Mittwoch, dem 23. Februar 2022, stellte der Schöffenrat der Stadt Luxemburg die Ergebnisse einer Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Bewohner*innen und Pendler*innen in der Hauptstadt vor. Im Rahmen der Arbeiten an dem neuen Mobilitätsplan wurde von Mitte Oktober bis Mitte November 2021 eine Online-Umfrage durchgeführt, die über 6.200 Menschen abgeschlossen haben, davon ungefähr die Hälfte Einwohner*innen und Besucher*innen oder Pendler*innen. mehr lesen / lire plus

Russlands Krieg gegen die Ukraine: Putins Kalkül

Viele fragen nach dem Sinn, den es macht, dass Wladimir Putin nun doch Krieg gegen die Ukraine führt. Die Antwort liegt im politischen System, das er geschaffen hat.

Putins Krieg gegen die Ukraine ist nicht zuletzt eine Nachricht an die eigene Bevölkerung. (Bildquelle: EPA-EFE/Anatoly Maltsev)

Nun hat er es also tatsächlich getan: Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstagfrüh mit einer Militäroffensive gegen die Ukraine begonnen. Seinen gegen internationales Recht verstoßenden Angriff auf einen souveränen Staat hatte er wenige Tage zuvor mit der Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk auf ukrainischem Staatsgebiet eingeleitet.

Es war kaum vorhersagbar, ob Putin eines der im Raum stehenden Eskalationsszenarien tatsächlich wahr machen würde. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA+: Drahtseilakt im Spannungsfeld

Der Jahresbericht von ILGA-Europe macht klar: Europa ist gespalten, was die Haltung gegenüber LGBTIQA+ -Menschen angeht, und Musterschüler Luxemburg rutscht vom Siegertreppchen. Kein Grund zur Panik, finden die EU-Abgeordneten Tilly Metz und Marc Angel sowie Mylène Porta vom Centre LGBTIQ+ Cigale.

Aus dem Jahresbericht von ILGA-Europe geht hervor, dass die Solidarität mit LGBTIQA+ -Menschen in Regionen steigt, in denen die Lokalpolitik eine zunehmend diskriminierende Politik verfolgt. (Copyright: CC BY mathiaswasik SA 2.0)

Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association Europe (ILGA-Europe) hat Mitte Februar ihren Jahresbericht veröffentlicht. Die Organisation analysiert darin unter anderem die Rechtslage von LGBTIQA+ -Menschen und erstellt eine entsprechende Rangliste. mehr lesen / lire plus

Facebook und das Metaversum: Slippery Slope

Meta, zuvor als Facebook bekannt, versucht sich neu zu erfinden – oder zumindest nach außen hin diesen Anschein zu erwecken. Internationale Wettbewerbsbehörden schauen indes genau hin. Zweiter Teil unserer Serie zum Metaversum.

Eher gruselig als vielversprechend: 
Der neue Werbespot von Meta. (Screenshot aus dem Meta-Werbespot „Old Friends, new Fun“ auf Youtube)

Seit Facebook im Oktober seinen Namen in „Meta“ änderte, eine beta-Version seiner virtuellen Arbeitsplattform Workroom Horizons freigab und in einem 77-minütigen Youtube-Video seine Vision für ein Metaversum vorstellte, ist es um den Konzern auffallend ruhig geworden. Zwar veröffentlicht Meta-Geschäftsführer Mark Zuckerberg seither beinahe täglich einen Facebook-Post, der vage auf das geplante Metaversum hindeutet, zu konkreten Schritten ist es jedoch bisher nicht gekommen. mehr lesen / lire plus

Keine Tiertransporte in Drittländer mehr

Ab dem 1. März 2022 wird Luxemburg Transporte von lebenden Tieren zu Schlachthäusern in Staaten außerhalb der Europäischen Union verbieten. Das kündigte Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP) am vergangenen Dienstag, dem 22. Februar, an. Dieses Verbot ist das erste seiner Art in Europa und hat wohl vor allem symbolischen Wert: In den letzten fünf Jahren sind laut Landwirtschaftsministerium lediglich 271 Rinder lebend ins EU-Ausland exportiert worden. Laut Haagen sei das neue Verbot die Konsequenz davon, dass man eine „hochqualitative und nachhaltige“ Landwirtschaft anstrebe, die hohe Standards habe, was das Tierwohl angeht. Luxemburg kommt mit dieser Entscheidung der Europäischen Kommission zuvor, die 2023 die Regeln für Tiertransporte überdenken will. mehr lesen / lire plus

Anhebung der Schulpflicht

Als „Pflaster statt Lösung“ bezeichnet der OGJ, die Jugendsektion des OGBL, die Anhebung der Schulpflicht am Mittwoch in einem Schreiben. Sie kritisieren damit den entsprechenden, am Dienstag von Bildungsminister Claude Meisch (DP) angekündigten Gesetzentwurf. Mit diesem Schritt – Meisch zufolge eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen den frühzeitigen Schulabbruch – versuche der Minister lediglich, sich seiner Verantwortung zu entziehen: Die Statistiken zu Schulabbrüchen würden dann sinken, ohne dass die Qualität des aktuelles Bildungssystems verbessert worden wäre. Zudem widerspricht der OGJ Meischs Aussage, dass ein Anheben der Schulpflicht die Wahlmöglichkeiten der Jugendlichen erhöhe. Dies stimme schon alleine deshalb nicht, weil Unter-18-Jährige, die aktuell einer Arbeit nachgingen, mit Inkrafttreten des Gesetzes dazu verpflichtet seien, diese gegen ihren Willen wieder aufzugeben. mehr lesen / lire plus

Faire Lieferketten: Die EU liefert … Halbgares

Indem Franz Fayot auf die EU-Pläne verweise, schiebe er das Thema auf die lange Bank. Das war ein Kritikpunkt der NGOs der „Initiative pour un devoir de vigilance“ (… für Nachhaltigkeitspflichten) gegenüber dem Wirtschafts- und Kooperationsminister. Er hat sich als unhaltbar erwiesen: Am Mittwoch hat die Kommission einen Richtlinienvorschlag für die Achtung der Menschenrechte und der Umwelt in globalen Wertschöpfungsketten vorgelegt. Grund zur Freude also? Keineswegs. Zwar haben ein paar wichtige Forderungen der NGOs Eingang in den Vorschlag gefunden, so ist zum Beispiel eine zivilrechtliche Haftung der Unternehmen für verursachte Schäden vorgesehen. Die deutsche Initiative Lieferkettengesetz hob allerdings in einer Stellungnahme mehrere Schwachpunkte hervor. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Maigret

Après avoir adapté une première fois Georges Simenon dans « Monsieur Hire » en 1989, Patrice Leconte revient à l’auteur belge avec « Maigret ». Dans le rôle du commissaire divisionnaire, Gérard Depardieu constitue l’attraction principale du film.

Les clés de son succès : Maigret est méticuleux… (Photos : Ciné-@ F comme film/Pascal Chantier-Stéphanie Branchu)

Voilà des années que Gérard Depardieu semble se caricaturer lui-même, tant dans ses rôles au cinéma que dans ses apparitions publiques. Pourtant, lorsqu’il arrive à l’écran dans « Maigret » se dégage une évidence : la démarche balourde, les silences, les répliques évasives ou les grommellements, parfaitement fidèles à ce qu’on attend du personnage emblématique du roman policier francophone, tout paraît taillé sur mesure pour lui. mehr lesen / lire plus

Berthe Lutgen und Misch Da Leiden: Hochsommer der Luxemburger Kunstgeschichte

Die Villa Vauban verspricht mit der Ausstellung „Summer of ´69“ einen Ausflug in die Luxemburger Kunstszene der späten 1960er-Jahre – und dort gibt es einiges zu entdecken.

Die Beinserie von Berthe Lutgen gilt als erstes Zeugnis feministischer Kunst in Luxemburg. (© Berthe Lutgen)

Die Ausstellung „Summer of ´69” in der Villa Vauban führt ihr Publikum entlang eines Zeitstrahls in die künstlerischen Geschehnisse der „Jahre der Revolte“ ein. Bilder und Texte – die Ausstellung und der Katalog werden in drei Sprachen bespielt – kommen aufs Tapet. Oberhalb dieser Achse entlang der Wand befinden sich die internationalen, darunter die nationalen Kunstaktionen, die damals relevant waren. mehr lesen / lire plus

Stand-Up: River Butcher: A Different Kind of Dude

Seit Beginn der Pandemie wurde Komiker River Butcher geschieden und outete sich als trans. Das und vieles mehr thematisiert er in seinem neuen Stand-up-Special. Trotz ernster Themen bleibt der Ton durchgehend leicht.

Copyright: River Butcher

Das neue Comedy-Special von River Butcher verlangt etwas Geduld. Zumindest für diejenigen, die von professionellen Komiker*innen mehr als lahme Pandemie-Witze erwarten. Wer aber innerhalb der ersten beiden Minuten der Verlockung widerstehen kann, das nächste vom Youtube-Algorithmus vorgeschlagene Video anzuklicken, wird belohnt: mit queerem, originellem und vor allem witzigem Inhalt.

Im Laufe des insgesamt 34-minütigen Videos wird der Eindruck verstärkt, dass der verhältnismäßig uninspirierte Einstieg wohl weniger auf einen Mangel an Ideen als vielmehr auf eine bewusste Strategie zurückzuführen ist. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik

Das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (zkm) geht mit „Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik“ dem Klimawandel und der Umweltzerstörung nach. Die Kurator*innengruppe, darunter der Soziologe und Anthropologe Bruno Latour, bringen Politik, Wissenschaft und Kunst zusammen.Wer will, kann Stunden in der Online-Ausstellung verbringen. Nur ist die Website chaotisch aufgebaut: Es gibt Kategorien, an denen sich die Besucher*innen orientieren können, die während der Betrachtung unvermittelt ineinander übergehen oder plötzlich nicht mehr zugänglich sind.

Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik. Online unter critical-zones.zkm.de
mehr lesen / lire plus

Auf Netflix: Anne +

In dem niederländischen Film „Anne +“ steht die Autorin Anne vor einem Meilenstein: dem Umzug nach Montreal, wo ihre Partnerin sie bereits erwartet. Je näher der Abschied von ihrer Heimatstadt Amsterdam rückt, desto mehr zweifelt Anne an ihren gemeinsamen Lebensplänen. „Anne +“ ist kein filmisches Meisterwerk, überzeugt aber durch spannende, offene Beziehungsdynamiken und Gewissenskämpfe sowie eine diverse Besetzung.

Auf Netflix. mehr lesen / lire plus