Der letzte linke Kleingärtner, Teil 46: Die Sozen sind schuld

Es hilft alles nichts: Auch der letzte linke Kleingärtner muss manchmal Tacheles reden. Denn wenn die sommerliche Gluthitze eine reiche Ernte ruiniert, wird es richtig ernst.

Autsch, da hilft nicht mal Arnica: Unser letzter linker Kleingärtner hält von den Sozialdemokraten soviel wie von Globuli. (Foto: Flickr/Tim Reckmann/CC BY 2.0)

Bruthitze, Sommer – allein beim Schreiben dieser Wörter beginne ich noch jetzt ohne größere körperliche Anstrengungen zu schwitzen. Wer hat uns diesen irdischen Glutkasten nur eingebrockt? Ein Gang in die Archive und in den individuellen Wissensschatz des letzten linken Kleingärtners verschafft zwar keine Abkühlung, wohl aber die Lösung des Rätsels. Von wegen CO² und so. mehr lesen / lire plus

Kunstkritik und Digitalisierung: Alle dürfen mitreden

Wieso sollte irgendjemand auf euch hören, fragen professionelle Kritiker*innen und Lai*innen sich gegenseitig. Es ist ein alter Konflikt, der in der digitalen Gegenwartskultur eine neue Eskalationsstufe erreicht hat.

Im Internet können heute potenziell alle Werteurteile zu Kunstwerken abgeben. (CC0 Public Domain by Mohammed hassan www.pxhere.com)

Es ist ein immer wiederkehrendes Szenario: In den sozialen Medien wird ein Buch, ein Film, eine Ausstellung oder eine Performance heiß diskutiert. Anlass dafür ist die Frage, ob das diskutierte Kunstwerk rassistische, antisemitische oder anderswie diskriminierende Stereotype reproduziert und wie damit umzugehen ist. Die für die Veröffentlichung zuständige Kulturinstitution nimmt sich der Frage ebenfalls an und kommt entweder zum Schluss: Ja, solch negative Stereotype werden in der Tat bedient. mehr lesen / lire plus

Elizabeth II.: Kitt statt Kohäsion

Der Tod des britischen Staatsoberhaupts hat Wellen der Anteilnahme ausgelöst, die eine Infragestellung der Monarchie nicht einfacher, aber umso notweniger machen.

CC BY-NC 2.0 Karen Horton/Flickr

Ein Blick auf die Alterspyramide des sogenannten „Vereinigten“ Königreichs zeigt, dass weniger als jede*r fünfte Einwohner*in Großbritanniens und Nordirlands jemals ein anderes Staatsoberhaupt kannten als Queen Elizabeth II. Kein Wunder, dass ihr Ableben im hohen Alter und im aktiven Dienst unermessliche Emotionen und eine entsprechende mediale Aufmerksamkeit hervorrufen – wobei das eine und das andere sich gegenseitig hochschaukeln dürften.

Und auch bei so manchen Nicht-Brit*innen ruft der Tod der Queen Momente des Innehaltens oder Rückbesinnens auf zurückliegende Jahrzehnte hervor, wurden sie doch über Tage hinweg medial mit Bild-, Ton- und Schriftdokumenten bedient. mehr lesen / lire plus

30 Jahre CID Fraen an Gender: „Es gibt kein feministisches Land“

Das feministische Zentrum CID Fraen an Gender wird 30. Isabelle Schmoetten, politische Beauftragte, und Kathrin Eckhart, Bibliothekarin, blicken auf feministische Kämpfe zurück und diskutieren über Feminismus als Modebegriff.

Das CID Fraen an Gender gilt mit seiner gut sortierten Bibliothek zu Feminismus und Genderforschung seit 30 Jahren als Kompetenzzentrum. (© Ute Weller
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woxx: Frau Eckhart, Sie sind seit 2002 Teil des CID Fraen an Gender. Frau Schmoetten, Sie sind seit 2018 dabei. Wie hat sich das Zentrum seitdem verändert?


Kathrin Eckhart: Wir haben uns in vielen Bereichen professionalisiert, was mit der Institutionalisierung des CID in den 1990er-Jahren zusammenhängt. Die Idee war, dass wir als ein Kind des MLF (An.d.R.: mehr lesen / lire plus

Umweltpolitik: Keine gute Zensur

Schlechte Wasserqualität, schlechter Zustand der Habitate und Artensterben – die EU-Auswertung der Luxemburger Umweltpolitik fällt nicht gut aus. Einige Lichtblicke gibt es dennoch.

Besonders die schlechte Wasserqualität ist ein großes Problem in Luxemburg. (CC BY-SA 4.0 Denise Hastert/Wikimedia)

Luxemburg verkauft sich gerne als besonders nachhaltiges Land. Tourismusminister Lex Delles (DP) sprach sogar von „intakter Natur“ im Norden Luxemburgs, als die Region Éislek eine Auszeichnung für ihre hervorragenden Wanderwege erhielt. Die Realität sieht allerdings anders aus: Der Zustand geschützter Habitate und Arten hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Das ist nur eine Schlussfolgerung des Environmental Implementation Review (EIR), den Anne Calteux, Chefin der Repräsentation der EU-Kommission in Luxemburg, am vergangenen Dienstag vorstellte. mehr lesen / lire plus

Italien vor den Wahlen: Keine Volksfront

Vor den Parlamentswahlen am 25. September hat sich in Italien ein linkes Wahlbündnis gebildet, das an die Erfolge europäischer Linkspopulisten anknüpfen will. Sozialpolitische Vorhaben stehen dabei ein erster Stelle. Gemeinsam mit anderen ein Bollwerk gegen die in den Umfragen führende extreme Rechte bilden will man bei der „Union popolare“ nicht.

Laut der neugegründeten „Unione Popolare“ stellt der sozialdemokratische „Partito Democratico“ (PD) um seinen Vorsitzenden Enrico Letta (Bild) das größte Übel dar. Die rechten „Fratelli d‘Italia“ liegen in Umfragen deutlich vorn, es folgt der PD. (Foto: EFE/Fabio Frustaci)

Wer für Italiens Linke in den Wahlkampf zieht, muss improvisieren können. Das gilt auch für berühmte Gastredner: Als Jean-Luc Mélenchon, der ehemalige französische Präsidentschaftskandidat und Begründer des Linksbündnisses „Nouvelle union populaire écologique et sociale“, vergangene Woche zur Unterstützung des neuen italienischen Linksbündnisses „Unione popolare“ (Up) in der römischen Peripherie auftrat, musste er für seine Rede auf einen wackeligen Plastikstuhl steigen. mehr lesen / lire plus

Frauenrechte: Besorgniserregende Weltlage

„At the current rate of progress, it may take close to 300 years to achieve full gender equality“, zu dieser Feststellung kommen die Vereinten Nationen (UN) in einem neuen Bericht. Als Faktoren, die die Diskriminierung von Frauen und Mädchen verstärken, werden unter anderem die Pandemie und ihre Nachwehen, bewaffnete Konflikte und die Klimakrise genannt. Davon am meisten betroffen seien die Bereiche Bildung, Sicherheit, Einkommen und Gesundheit. Im Jahr 2020, ist im Bericht zu lesen, erforderten die pandemiebedingten Schulschließungen weltweit 672 Milliarden zusätzliche Stunden an Kinderbetreuung. Es wird geschätzt, dass Frauen davon 512 Milliarden Stunden stemmen mussten. Außerdem hätten Frauen 2020 weltweit 800 Milliarden US-Dollar an Einkommen verloren. mehr lesen / lire plus

Citim zur Reform des Bibliothekengesetzes

Das Centre d’information Tiers Monde (Citim), das am Samstag ab 15h sein 40. Jubiläum feiert, hat seine Hausaufgaben gemacht: Das Zentrum veröffentlichte diese Woche seine Stellungnahme zur Reform des Bibliothekengesetzes. Die Kulturministerin Sam Tanson (Déi Gréng) hatte die Bibliotheken aufgerufen, ihre Meinung zum zwölf Jahre alten Gesetz kundzutun. Als kleine spezialisierte Bibliothek sei es schwierig, neuen Herausforderungen darunter vor allem der Digitalisierung des Bibliothekswesens nachzukommen. Zwar ist das Citim seit 2011 Teil des Netzwerks bibnet.lu, das die Einsicht in Bibliotheksbestände übers Internet ermöglicht, doch wird das Zentrum zurzeit nur vom Außenministerium finanziert. Doch diese Förderung ist gedeckelt und wird den neuen Anforderungen nur ungenügend gerecht. mehr lesen / lire plus

Klima-Biergerrot präsentierte Vorschläge

Am Donnerstag, dem 15. September stellten Mitglieder des Klima-Biergerrots (KBR) ihre 56 Vorschläge zur Klimapolitik vor. Sowohl in einer Unterredung mit drei Regierungsmitgliedern als auch in einer Pressekonferenz wurden die Resultate des basisdemokratischen Prozesses, der Anfang des Jahres begonnen hatte, präsentiert. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen von Nachhaltigkeitsinformationen in Supermärkten über nachhaltigere Baumaterialien bis hin zu einer deutlichen Erhöhung der CO2-Steuer. Die Mitglieder des KBR sind der Meinung, dass mit einer hohen CO2-Steuer, deren Einnahmen an die Bürger*innen zurückgezahlt werden, die Treibhausgasemissionen schnell und effektiv gesenkt werden können. Eine weitere Forderung war der Ausbau erneuerbarer Energien: Bis 2030 soll Luxemburg zu 80 Prozent erneuerbaren Strom beziehen und einen großen Anteil davon selbst produzieren. mehr lesen / lire plus

Game-Rezension: The Wandering Village

Wenige Spiele beschäftigen sich mit Ökologie. Die Neuerscheinung „The Wandering Village“ befasst sich explizit mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Auf dem Rücken des Obnu soll eine neues Dorf entstehen. (Illustration: Stray Fawn Studio)

In einer postapokalyptischen Welt wandert ein Gruppe Menschen umher. Nachdem ein Großteil des Planeten von toxischen Pflanzen besiedelt ist, sind sie auf der Suche nach einem Ort, an dem das Leben noch möglich ist. Die Gruppe macht eine erstaunliche Entdeckung: Sie treffen auf ein Onbu, ein gigantisches Lebewesen. Sie beschließen, den sechsbeinigen Koloss, der an einen Dinosaurier aus Fels erinnert, zu ihrem neuen Zuhause zu machen.

Sie bauen also ihr Dorf auf, während der Onbu langsam über die Erde wandert und dabei verschiedenste Landschaften durchquert. mehr lesen / lire plus

Que reste-t-il de nos amours ? (8/10) : Le flair de la grande ville

Dans les années 1976-1977, Germain Bintz quitte Howald et s’installe dans le quartier de la gare, rue Origer.

Photo : Paulo Lobo

C’était un appartement très chouette. J’aimais bien les autres résident-es de l’immeuble : Mme Jeanne, qui tenait le magasin de lingerie en bas, très gentille mais très énergique, une autre vieille dame qui me disait qu’elle priait pour moi chaque soir, une famille portugaise et, surtout, Johnny Glesener, l’un des pionniers de la musique swing et jazz au Luxembourg, pianiste et arrangeur, qui a consacré toute sa vie à la musique. Avant la guerre, il avait tourné dans toute l’Europe. mehr lesen / lire plus

Festival: 33,7 Stunden Musik

Das Ensemble United Instruments of Lucilin lädt am Wochenende zu seinem Festival „33,7“ und damit zu einem musikalischen Marathon in die Escher Kulturfabrik ein.

„Lino gris“ von François Sarhan, ein Stück zwischen Performance, Konzert und Theater, wird beim Festival 33,7 aufgeführt und versetzt eine kleine Gruppe von Zuschauer*innen ins Herz der Kunstaktion. (© United Instruments of Lucilin)

Wie viel sind 2022 Minuten in Stunden? Bevor Sie sich den Kopf zerbrechen – United Instruments of Lucilin, das bekannte luxemburgische Ensemble für zeitgenössische Musik, hat es ausgerechnet: 2022 Minuten entsprechen 33,7 Stunden. Das Ensemble will diese Stunden am kommenden Wochenende mit Musik, multimedialen Projekten, Film-Konzerten und weiteren künstlerischen Beiträgen füllen. mehr lesen / lire plus

Dans les librairies : Esch. Lieu de mémoires

Avec cette première anthologie trilingue, l’asbl Pessoa s’insère dans les festivités d’Esch 2022 avec un regard tourné vers la communauté lusophone, mais également ouvert à la multiculturalité de la métropole du fer.

Luís Galveias et Isabel Pascoal, de l’asbl Pessoa, et São Gonçalves, de la Confédération de la communauté portugaise au Luxembourg, lors de la présentation du livre. (Photo : woxx)

Promouvoir et soutenir la littérature en portugais au grand-duché, tel est l’objectif de l’asbl Pessoa. Depuis sa création en 2018, celle-ci a ainsi organisé, entre autres, des lectures, des rencontres ou des prestations de conseil pour l’acquisition de livres en portugais auprès des bibliothèques. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : La nuit du 12

Dès le début, on sait que l’enquête n’aboutira pas. C’est donc avec un esprit affûté qu’on suit ces policiers attachants qui cherchent à élucider le meurtre d’une jeune femme, en épluchant à l’écran tous les indices qui pourraient nous faire réussir là où ils échoueront. Peine perdue : la réalisation et le montage implacables nous renvoient dans les cordes. Un film éprouvant mais captivant.

L’évaluation du woxx : XXX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus