Reichensteuer: Wer soll das alles bezahlen?

Eine Europäische Bürger*innen- initiative fordert eine Steuer für Superreiche. Für Luxemburg fehlen noch Unterschriften – liegt das an den vielen Millionär*innen im Land?

Wer sich einen Privatjet leisten kann, wird das bisschen Reichensteuer doch sicher auch vertragen? (Foto: Chris Leipelt/Unsplash)

In Luxemburg gibt es etwa 47.000 „High Net Worth Individuals“. Damit sind Menschen gemeint, deren investierbares Vermögen sich – ohne Gebrauchsgüter, Kunstwerke und den Hauptwohnsitz – auf eine Million US-Dollar beläuft. Kurz könnte man auch einfach von Millionär*innen reden. Die Zahl stammt von der Beratungsfirma Capgemini, die jedes Jahr einen Bericht zur Verteilung des Reichtums veröffentlicht.

Während alle Millionär*innen Luxemburgs nicht einmal in Esch reinpassen würden, steigt gleichzeitig die Zahl der Menschen, die in Armut leben. mehr lesen / lire plus

Russische Söldner in der Zentralafrikanischen Republik: „In der ZAR haben alle Angst“

Seit 2018 unterstützen russische Söldner der Gruppe Wagner die Armee der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) beim Kampf gegen bewaffnete islamistische Aufständische, seitdem bauen sie ihre Position in dem Land stetig aus. Der nigerianische Journalist Philip Obaji recherchiert seit Jahren über die Aktivitäten der russischen Söldner und hat zahlreiche Berichte über Verbrechen an Zivilisten veröffentlicht. Die woxx sprach mit ihm über Massaker, ermordete Journalisten und die Befürchtung, dass sich ähnliche Entwicklungen in anderen Ländern der Region wiederholen.

woxx: Im vergangenen Dezember wurden Sie während einer Reportagereise in der Zentralafrikanischen Republik verhaftet. Was war geschehen?

Ein Soldat der zentralafrikanischen Armee mit einem Patch der Wagner-Gruppe.

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Parlamentarische Frage: Luxemburgs Justiz rassistisch?

Obschon die Anzahl der Strafverurteilungen in den letzten zehn Jahren zurückgegangen ist, wird eine größere Anzahl Personen, die keine luxemburgische Nationalität haben, vor Gericht gezogen und verurteilt als Luxemburger*innen. So hatten rund 56 Prozent der 970 Personen, die dieses Jahr zum ersten Mal vor Gericht standen, eine ausländische Nationalität, gegenüber 40 Prozent, die einen luxemburgischen Pass haben. Die Zahlen entsprechen nicht dem Anteil der nicht-luxemburgischen Bevölkerung (47 Prozent). Dies geht aus einer parlamentarische Antwort der Justizministerin Elisabeth Margue (CSV) des Mittwochs auf Fragen des Abgeordneten Marc Baum (déi Lénk) hervor. Studien, die belegen, dass Ausländer*innen häufiger Straftaten begehen als Luxemburger*innen, gibt es keine. mehr lesen / lire plus

733 Millionen leiden Hunger

Im Jahr 2023 litten laut der Welternährungsorganisation (FAO) rund 733 Millionen Menschen unter Hunger, was etwa einem von elf Menschen entspricht. Auf dem afrikanischen Kontinent ist die Situation besonders schlimm, hier litt einer von fünf Menschen Hunger. Das geht aus dem neusten Bericht der FAO hervor, der am 24. Juli in Rio de Janeiro vorgestellt wurde. Der zeigt auch, dass die Welt „15 Jahre Fortschritt verloren hat“, denn die Unterernährung ist wieder auf einem Niveau, wie sie zuletzt 2009 war. Die FAO geht davon aus, dass 2023 etwa 152 Millionen mehr Menschen mangelernährt waren als noch 2019. Die einzige Region der Welt, die Fortschritte zeigt, ist Lateinamerika, wo 6,2 Prozent der Bevölkerung mangelernährt sind. mehr lesen / lire plus

Nach Caritas-Betrug: Sorge um Asylsuchende

Der Lëtzebuerger Flüchtlingsrot (LFR) warnt vor den Folgen des Entschlusses der Regierung, der NGO Caritas Luxemburg den Geldhahn zuzudrehen. Die Hilfsorganisation, die Aufgaben bei der Betreuung von Asylsuchenden und Flüchtlingen für den Staat übernimmt, steckt seit einem finanziellen Betrug, in dem 61 Millionen Euro unterschlagen worden sind, in existenziellen Schwierigkeiten (woxx 1797). Die Affäre selbst kommentiert der LFR in seinem Presseschreiben vom 29. Juli nicht: Der Verbund von Flüchtlingsorganisationen befürchtet jedoch, das Einfrieren der finanziellen Unterstützung der Hilfsorganisation, die bei der Betreuung der Asylsuchenden und Flüchtlingen hierzulande „unerlässliche“ Hilfe leiste, verschlimmere die Lage. Dabei müsse die Regierung jedoch ihre internationalen Verpflichtungen einhalten, erinnert der LFR: Die zu erfüllen müsse vor jeglichen finanziellen Überlegungen an erster Stelle stehen. mehr lesen / lire plus

Backcover: Vanessa Mundle

Fernab vom Leistungsdruck illustriert die Künstlerin Vanessa Mundle in diesem Sommermonat die Rückseiten der woxx. Im Gespräch verrät sie, wie sie aus ihren Bildern neue Kraft schöpft und warum gerade die ruhigen Momente eine gute Basis für politische Anregung sind.

woxx: Vanessa, bevor Sie mit der Arbeit als Vollzeitillustratorin angefangen haben, haben Sie Philosophie studiert. Inwiefern fließt Ihr Studium in Ihre heutige Arbeit mit ein?

Neben ihrer Arbeit als Illustratorin bildet Vanessa Mundle Lehrkräfte und junge Erwachsene aus, um diskriminerungsärmere Schulräume zu schaffen. (FOTO: minttu – Vanessa Mundle)

Vanessa Mundle: Das Studium in Moralphilosophie hat mich als Person viel geprägt, weshalb es sich gar nicht von anderen Aspekten in meinem Leben trennen lässt. mehr lesen / lire plus

Jour du dépassement : Une Terre à crédit

Le 1er août, l’humanité a atteint le « jour du dépassement », date symbolique à laquelle les ressources que la Terre est capable de produire en un an ont toutes été épuisées. À cette occasion, la plateforme Votum Klima a alerté le grand public et les dirigeant·es sur l’urgence de revoir notre façon de consommer.

(Copyright : Anaïs Hector)

C’est un record peu glorieux qui vient d’être une nouvelle fois battu : cette année encore, le jour du dépassement de la Terre (Earth Overshoot Day) est arrivé plus tôt que l’année précédente. Le 1er août, en sept mois à peine, la population mondiale a ainsi déjà épuisé les ressources naturelles que la planète mettrait un an à régénérer. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA: So net „queer“!

Die Petition Nummer 3198, die sämtliche queeren Inhalte aus Luxemburgs Schulen verbannen will, sorgt weiter für Diskussionen. Die Argumente, die gegen LGBTIQA-Menschen in Schulen vorgebracht werden, sind altbekannt.

Am 25. Juli setzte das feministische Informationszentrum „CID Fraen an Gender“ mit einer kurzen Protestaktion ein Zeichen gegen die queerfeindliche Botschaft der Petition. (Foto: Giulia Thinnes/woxx)

Mittlerweile haben über 8.400 Personen die Petition unterschrieben, die sämtliche „LGBT-Themen“ für Minderjährige in Schulen verbieten will. Zumindest, so der Petitionär, sollten Eltern darüber bestimmen können, ob ihr Kind solche Inhalte zu hören bekommt oder nicht. Es gibt nur wenig Beispiele für ein solch umfassendes Verbot, über queere Themen zu sprechen – abgesehen von autokratischen Diktaturen kommt das „Don’t say gay“ genannte Gesetz im US-amerikanischen Florida dem wohl am nächsten. mehr lesen / lire plus

„Sieben Sekunden Luft“ von Luca Mael Milsch: Wieder zu Atem kommen

Mit chirurgischer Präzision porträtiert Luca Mael Milsch in seinem*ihrem Romandebüt „Sieben Sekunden Luft“ einen jungen Menschen, der sich aus den ihn eng umschnürenden Fesseln geschlechtsspezifischer Zuschreibungen und toxischer familiärer Beziehungen befreien muss. Eine kompakte, nachdenklich stimmende Lektüre.

Luca Mael Milsch: „Sieben Sekunden Luft“, Roman, Haymon Verlag, Innsbruck 2024, 264 Seiten, 22,9 Euro

Misogynie, Bigotterie, sexualisierte Gewalt und zermürbende innerfamiliäre Konflikte: Die Hauptfigur Selah wird weder in ihrer Kindheit und Jugend noch in späteren Lebensphasen, von denen „Sieben Sekunden Luft“ ebenfalls erzählt, geschont. Wir lernen die Protagonistin unter anderem als schüchterne 11-Jährige kennen, deren Schulzeit von Gewalterfahrungen geprägt ist: Da gibt es diesen großen Jungen, der sie im Schulbus regelmäßig bespuckt, diesen anderen Schulkameraden, der nach einer Auseinandersetzung ihr gegenüber sexuell übergriffig wird – „Mein Atem steht still. mehr lesen / lire plus

Photographie : Alfredo Cunha au-delà de la révolution des Œillets

La toute dernière exposition du MNHA est dédiée aux 50 ans de travail du photographe portugais Alfredo Cunha, nom indissociable de la révolution des Œillets. Son œuvre traverse le Portugal et le monde entier.

Un aperçu de l’exposition, avec, à droite, la photo iconique du capitaine Salgueiro Maia, réalisée par Alfredo Cunha le 25 avril 1974. (Photo : Nuno Lucas da Costa9

Sur la révolution des Œillets, dont on célèbre également le cinquantenaire cette année, tout a été pratiquement dit et raconté. Faut-il peut-être répéter qu’il s’agit d’une des plus belles révolutions, tant par sa non-violence que par l’adhésion populaire spontanée qu’elle avait suscitée. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : MaXXXine

(© MaXXXine, A24)

Porté sur les épaules de la brillante Mia Goth, « MaXXXine » met en avant une vedette de films pour adultes traquée par un tueur en série alors qu’elle est sur le point de percer dans le « vrai cinéma ». Le film polar graphique, à l’atmosphère théâtrale et tout en exagération, est certes moins original et horrifiant que ses préquelles. Mais en proposant tout autant de plaisir malin et de gore à souhait, Ti West clôture ludiquement la trilogie d’horreur qu’il avait commencée en 2022 avec « X ». Et même si cela ne permettra pas d’apprécier tout à fait l’évolution du personnage, il n’y a pas besoin de voir les deux premiers volets pour jouir pleinement de la troisième partie : « MaXXXine » se suffit à lui-même. mehr lesen / lire plus

Buchtipp: Elliot Page – Pageboy

(© S. Fischer Verlag)

In seinen Memoiren erzählt Elliot Page seine Kindheitsgeschichte, seine Jugend und seinen Werdegang in Hollywood bis zu seinem Outing als trans Mann. Er erzählt, wie er in der kanadischen Hafenstadt Halifax aufgewachsen ist, schon früh gemerkt hat, dass er anders ist als andere Kinder, und wie die ersten Schauspielrollen sein junges Leben verändert haben. Besonderen Stellenwert nehmen dabei seine Erlebnisse in Hollywood ein. Dort nehmen starre Geschlechterrollen und Heteronormativität mehr Raum ein, als man glauben könnte. Der Schauspieler berichtet auch von mehreren Situationen, in denen Produzenten oder ältere Schauspieler sexuell übergriffig oder homofeindlich waren. Page geht dabei nicht chronologisch vor, sondern springt immer wieder zwischen Kindheit, Erwachsenenalter und Jugend hin und her. mehr lesen / lire plus