Im Vergleich mit anderen EU-Ländern ist die Lebenssituation luxemburgischer Rentner*innen beneidenswert – diese Auffassung drücken Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen und Sozialminister Romain Schneider in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus. Der CSV-Abgeordnete Paul Galles hatte auf eine Eurostat-Statistik verwiesen, der zufolge 9,3 Prozent der hiesigen Rentner*innen im Jahr 2017 einem Armutsrisiko ausgesetzt waren. Dies entspricht einer Steigerung von 3,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2015. In ihrer Antwort stellen Cahen und Schneider die Aussagekraft der festgestellten Differenz in Frage. Die Eurostat-Studie beachte bei ihren Berechnungen einzig die finanzielle Situation, nicht aber Indikatoren für materielle Not insgesamt. Diesbezüglich sei der Wert zwischen 2015 und 2017 nämlich von 3,4 auf 1,7 Prozent gesunken. Darüber hinaus stellen die Minister*innen die Vergleichbarkeit der Resultate in Frage. Zum einen sei bei der publizierten Statistik nicht auf die potenzielle Fehlerquote hingewiesen worden, die sich daraus ergibt, dass es sich bei der gewählten Stichprobe nur um einen kleinen Teil der Bevölkerung handele. Würde man das sogenannte Vertrauensintervall einbeziehen, sei der Unterschied zwischen den jeweiligen Resultaten „statistisch unerheblich“. Zum anderen sei die Stichprobe 2015 noch nach anderen Kriterien ausgewählt worden als 2017. Insgesamt sei das Armutsrisiko bei Rentner*innen nicht höher als beim Rest der Bevölkerung.
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