Ende Januar hatte der junge Luxemburger Student im konstruktiven Ingenieurbau Michel Bichler mit einem RTL-Beitrag die Diskussion um eine Eisenbahnverbindung in Richtung Saarbrücken wieder aufflammen lassen.
Seinen Berechnungen nach würde eine neue Streckenführung über Contern und Remich bis ins saarländische Merzig es erlauben, die Saarmetropole mit Schnellzügen in 35 Minuten mit der Luxemburger Hauptstadt zu verbinden. Seinen Studienort München „in vier Stunden an Luxemburg anzubinden, würde sogar dem Flugzeug Konkurrenz machen“, meint Michel Bichler, der seiner Idee auch mit einer eigenen Homepage Nachdruck verleiht.
Tatsächlich ist Saarbrücken besser als Trier an das deutsche Fernnetz angebunden. So ergäben sich zum Beispiel auch Zeitersparnisse von bis zu drei Stunden nach Berlin und zwei Stunden nach Hamburg im Vergleich zur zeitaufwändigeren Verbindung über Koblenz. Aber auch die Pendler*innen aus der Region würden vom Zug profitieren: Der direkte CFL-Bus braucht derzeit eine Stunde und 15 Minuten, um die beiden Hauptbahnhöfe zu verbinden und nimmt dazwischen keine weiteren Reisenden auf. Das könnte der Zug besser: Selbst ein langsamer Regionalzug könnte die Strecke in knapp 50 Minuten bewältigen und dabei Pendler*innen an bis zu elf Zwischenhalten aufnehmen beziehungsweise absetzen.
Einem ähnlich lautenden Vorschlag der saarländische Grünen vom 13. Februar erteilte die Sprecherin des Luxemburger Nachhaltigkeitsministeriums mittlerweile im „essentiel online“ eine Abfuhr: Die Forderung sei nicht neu, aber eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass „die Busverbindung zwischen den beiden Städten der Nachfrage der Grenzgänger gerecht werde“.
Der Vorsitzende der saarländischen Grünen Markus Tressel sieht da etwas weiter: „Das große Wachstum Luxemburgs eröffnet dem Saarland viele Chancen – gerade dem ländlichen Nordsaarland, das derzeit massiv mit dem demographischen Wandel zu kämpfen hat. Voraussetzung dafür ist jedoch eine frühzeitige und konsequente Weichenstellung.“
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