Luxemburgische NGOs schlagen Alarm

Gemeinnützige Organisationen sind mit am stärksten von der sanitären Krise betroffen. Auf einer Pressekonferenz wurde gestern auf diese äußerst besorgniserregende Situation hingewiesen.

„Comme beaucoup d’autre secteurs tout le tissu associatif est touché par la crise.“ Am Montag zogen der Clae, der Cercle de Coopération des ONGD und die Agence de Bénévolat eine vorläufige Bilanz der Wirkung, die die sanitäre Krise bisher auf die gemeinnützigen Organisationen in Luxemburg hatte. In ihren einleitenden Worten betonte die Direktorin des Cercle des Coopérations Nicole Ikuku die Wichtigkeit aber auch Verletzlichkeit der NGOs angesichts der Pandemie. So gingen nicht nur Geldeinnahmen durch Events, Spenden und Sponsoring in dieser Zeit stark zurück: Auch das Engagement der meist freiwilligen Helfer*innen ist aufgrund der Kontaktbeschränkungen erheblich gesunken. Es sei jedoch begrüßenswert, dass sich die Gesellschaft während des Lockdowns verletzlichen Bevölkerungsgruppen gegenüber besonders hilfsbereit und solidarisch gezeigt hätte.

Bereits im Mai hatten die Ergebnisse einer vom Clae durchgeführten Umfrage die schwierige Lage verdeutlicht, in der sich viele Organisationen zurzeit befinden. 90 Prozent der insgesamt 125 Akteure, die damals an dieser teilgenommen hatten, gaben an, dass die sanitäre Krise sich negativ auf ihre Organisation ausgewirkt habe. 25 Prozent gaben sogar an, um ihre Existenz zu fürchten. Angesichts dieser prekären Lage zeigen ich die Organisationen besorgt über die angekündigten Budgetkürzungen für das kommende Jahr. Sie fordern, vor jeder sie betreffenden politischen Entscheidung konsultiert zu werden.

National wie international setzen sich die gemeinnützigen Organisationen für die unterschiedlichsten Belange ein: Kultur, Menschenrechte, Umwelt, Jugend, Gesundheit, Bildung, Nahrungsmittelsicherheit, soziale Gerechtigkeit. Auf diese Weise fördern sie gesellschaftliche Teilhabe, soziale Kohäsion und den Kampf um eine gerechtere Welt. „Elles sont un bien commun précieux dans notre société globalisée“, unterstrich Ikuku. „Ces associations ont la force de mobilisation, la capacité d’action et de soutien de la population aussi bien que des autorités publiques“.

Die NGOs sind oft in Ländern tätig, die sich auch schon vor der Pandemie in humanitären, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Krisen befanden, oder auch etwa besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. „Ces situations qui sont déjà complexes à la base sont d’autant plus amplifiées par la pandémie“, beschrieb Ikuku die Notlage vor der Presse. In den Industriestaaten sei mit großangelegten „programmes de relance“ auf die Effekte der Pandemie reagiert worden. In den ärmsten Regionen der Welt würde die aktuelle Hilfe aber bei weitem nicht ausreichen. Das verdeutlicht: Die Arbeit der NGOs ist jetzt wichtiger denn je.


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