Spätestens jetzt ist der Moment, die Pride Flaggen zu hissen: Diese Woche ist Pride Week in Luxemburg. Rosa Lëtzebuerg und Partnerorganisationen halten eine Gedenkfeier, Geschichten, Popsternchen und Bingo bereit.

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Die Pride Week beginnt mit einer Tradition: Heute Abend, um 19 Uhr, gibt es eine Schweigeminute für Opfer homofeindlicher Gewalt auf der Place de la Résistance in Esch. Die Veranstaltung wird live auf der Facebook-Seite der Luxembourg Pride übertragen.
Ruhe ist auch am 6. Juli, um 19 Uhr, angesagt – zumindest wenn man nicht von anderen Kinobesucher*innen für sein Getuschel mit Popcorn beworfen werden will: Kinepolis Belval lädt zur Queer Movie Night ein und zeigt die Vor-Premiere des Films „Supernova“. Colin Firth und Stanley Tucci spielen darin ein Paar, das nach einer fatalen Diagnose und der bedrohten gemeinsamen Zukunft auf eine Reise durch die Vergangenheit geht, bei der sich die Frage nach der Bedeutung von Liebe stellt. Der Film läuft auf Englisch.
Etwas amüsanter geht es am 7. Juli beim „Diva Storytelling“ zu. Das Escher Theater macht die Bühne frei für Séraphine Mirage und ihr Programm „Drënner an Driwwer a vill Duercherneen!“. Was sich hinter dem Titel verbirgt? Eine Überraschung. Eins vorneweg: Die Künstlerin und Drag Queen hat wohl ein Faible für Literaturklassiker. Bei der Vergabe der Sitzplätze zur kostenlosen Show im Escher Theater gilt das Prinzip „first come, first served“. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und findet in Zusammenarbeit mit der Escher Bibliothek statt.
Ein weniger gern gesehener Gast bei der Pride und im Escher Theater ist die Pandemie – und trotzdem ist sie bei der Pride Week anwesend. Am 8. Juli, um 19 Uhr, diskutieren Enrica Pianaro (queer-feministische Aktivistin), Romaine Boever (Familienministerium), Erik Schneider (Intersex & Transgender Luxembourg), José Sanchez (Bear Dukes Luxembourg) und Andy Maar (Rosa Lëtzebuerg) im Escher Theater über die Folgen der Krise auf LGBTIQ+ Menschen. Es ist zu hoffen, dass aktuelle politische Ereignisse in Europa ebenfalls zur Sprache kommen, die die Sichtbarkeit und die Rechte von LGBTIQ+ Menschen gefährden.
Die Pandemie macht sich aber nicht nur beim Thema der Debatte bemerkbar, sondern auch bei der Gestaltung des traditionellen Equality March und der Pride Show. Der Equality March läuft dieses Jahr erneut digital. Das heißt: Wer will, kann den Veranstalter*innen zum Zeichen der Solidarität mit der LGBTQ+ Gemeinschaft per Mail ein kurzes Video oder ein Foto von sich schicken. Die Dateien können auch über eine Cloud hochgeladen werden.
Der digitale „Marsch“ wird pünktlich zum Auftakt der Pride Show im Wiki Beach, am 10. Juli, um 14 Uhr, auf einem Bildschirm übertragen. Die Show vor Ort ist bereits ausverkauft, wird aber per Livestream auf Facebook sowie im Escher Kafé und im Café DaMa in Differdingen gezeigt. Das Line-Up ist unter anderem auf der Website zur Pride und auf Facebook einzusehen. Tipp für die (älteren) Fans der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“: Der Gewinner der sechsten Staffel, Daniel Schuhmacher, ist Headliner. Wer mehr auf das Format „The Voice“ steht, kommt auch auf seine Kosten: Georges Philippart, ein luxemburgischer trans Mann und Sänger der 2020 an der Sendung teilnahm, tritt auf. Genauso wie die luxemburgische Rapperin Nicool.
Mit einem Drag Bingo-Abend im Differdinger Café DaMa klingt die Pride am 11. Juli, um 19 Uhr, schließlich aus. Eine Reservierung per Telefon (691 960 404) ist erforderlich.
Was man zur Spielrunde alles braucht und weitere Infos zu allen Veranstaltungen sowie Aktionen gibt es auf der Website und dem Facebook-Kanal zur Pride.