Luxemburgische Asylpolitik: Durchwachsene Bewertung

Bezüglich Unterbringung, Arbeits-marktzugang und Wartezeiten messen Asylbehörden mit zweierlei Maß. Der Flüchtlingsrat fordert, die für ukrainische Flüchtlinge geltenden Prozeduren, auch auf Asylbewerber*innen auszuweiten.

Geschätzte vier Millionen Menschen sind bisher vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet. Etwas mehr als 4.000 davon haben in Luxemburg einen Antrag auf temporären Schutz gestellt, rund 1.000 wurde er gewährt.

Wie die Organisationen, aus denen sich der Lëtzebuerger Flüchtlingsrot zusammensetzt – darunter Asti, Clae, Passerell und Médecins du Monde – diese Woche mitteilten, kam es am 25. März zu einem Treffen mit dem Office national de l’accueil (Ona) und der Direction de l’immigration. Um die täglichen Fragen von aus der Ukraine geflohenen Menschen beantworten zu können, müssten sie – die Organisationen – bestmöglich über „gegenwärtige Praktiken“ informiert sein, begründet der LFR die Unterredung. mehr lesen / lire plus

Maßnahmen der EU gegen Russland: Zwischen Sanktion und Ausstieg

Erbittert wird in der EU darüber gestritten, welche Sanktionen gegen Russland man sich leisten kann. In den Debatten werden Maßnahmen zur raschen Beendigung des Krieges mit der Planung des endgültigen Ausstiegs aus dem Bezug russischer Energie vermischt.

Steht der Druck russischer Gaspipelines bald auf null? Manometer (Druckmesser) an einer Gasverdichtungsanlage. (Foto: EPA/Filip Singer)

Es las sich beinahe wie ein Hilferuf. Nicht nur „schwere Vorwürfe“ seien ihm gemacht worden, schrieb der Ökonom Rüdiger Bachmann am 26. März auf Twitter, sondern auch Hetze und infame Beleidigungen aus Politik und Wissenschaft habe er ertragen müssen. Kurz zuvor hatte der deutsch-amerikanische Ökonom von der University of Notre Dame in Indiana gemeinsam mit zahlreichen Kolleg*innen eine Studie veröffentlicht. mehr lesen / lire plus

Klimabericht in Zeiten des Krieges: Weckruf Nummer 99

Eine Energiewende ist dringlicher als je zuvor, so der UN-Klimabericht. Wir geben einen Überblick über alte und neue Argumente – und über die Auswirkungen des Konflikts mit Russland.

Alternativen zu den Gazprom-Pipelines: Windkraftanlagen und Flüssiggastanker. (Flickr; kees torn; CC BY-SA 2.0)

Kann man das Klima vergessen? In der öffentlichen Aufmerksamkeit ist die Erderwärmung jedenfalls in die Kategorie der „vergessenen Themen“ geraten. Über den am Montag veröffentlichten Klimabericht enthält zum Beispiel der internationale Teil der internen Presseschau der Luxemburger Regierung gerade mal zwei Beiträge – inmitten einer Auswahl von weit über hundert Artikeln zum Krieg in der Ukraine, zu den Wahlen in Frankreich und Ungarn sowie zu anderen, „wichtigeren“ Themen. mehr lesen / lire plus

Tripartite, Klima, Krise: Tanz um den Index

Gewerkschaften haben ihre Gründe, die sie nicht immer gut kommunizieren. Dem OGBL geht es – leider – nicht ums Klima, auch nicht um „die Reichen“, aber – zu Recht – um den Index.

Pixabay/OpenClipart-Vectors

Ist eine Einigung in der Tripartite daran gescheitert, dass der OGBL, der ehemalige Lëtzebuerger Arbechterverband, sich zu sehr für „die Reichen“ eingesetzt hat? Allein die Tatsache, dass man eine solche Frage stellen muss, zeigt, wer die parallel zu den Verhandlungen geführte Propagandaschlacht gewonnen hat: die Regierung. Es ist ihr gelungen, die Diskussion über die soziale Reichweite der Kompensationsmaßnahmen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen. Der OGBL habe als einzige Gewerkschaft die Verhandlungen abgebrochen, weil die Regierung keine Steuerkredite für Jahreseinkommen bis zu 135.000 Euro auszahlen wollte, sondern „nur“ bis zu 100.000 – als Kompensation für die ausfallende August-Indextranche. mehr lesen / lire plus

EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzen: Nutri-Score für Investitionen

Die EU-Taxonomie soll erweitert werden. Ziel ist es, eine genauere und detailreichere Einteilung von Investitionen zu gewährleisten. Nun liegt ein erster Vorschlag auf dem Tisch.

Die erweiterte Taxonomie soll mit einem Ampel-System für Klarheit bei Investitionen sorgen. In Luxemburg fürchtet man sich vor Überregulierung. (Foto: CC BY 2.0 Kevan/flickr)

„Stellen Sie sich vor, das Energieeffizienz-Label für Elektrogeräte würde nur aus zwei Stufen, nachhaltig und nicht-nachhaltig, bestehen. Sie könnten einen Kühlschrank, der in der zweitbesten Kategorie ist, nicht von einem mit dem höchsten Energieverbrauch unterscheiden.“ Mit diesen Worten erklärte Sébastien Godinot die Notwendigkeit einer erweiterten EU-Taxonomie. Der Ökonom arbeitet bei der Umweltschutzorganisation WWF und ist Mitglied der Expert*innenplattform, die die EU-Kommission bei deren Erstellung berät. mehr lesen / lire plus

Energieeffizienz: Vertragsverletzung ?

Am 6. April gab die Europäische Kommission bekannt, dass der zweite Schritt in einem Vertragsverletzungsverfahren gegen Luxemburg ausgelöst wurde. Im EU-Jargon heißt das, dass die Kommission nun eine „mit Gründen versehene Stellungnahme“ an Luxemburg gerichtet hat. Dies, weil eine Änderung der Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden nicht vollständig umgesetzt worden ist. Darin wurden Mindestanforderungen an die Energieeffizienz neuer Gebäude festgelegt. Auch Regelungen für Elektromobilität und Ladestationen sowie neue Vorschriften für Inspektionen von Heizungs- und Klimaanlagen sind darin zu finden. Luxemburg hätte bis zum 10. März 2020 Zeit gehabt, die neue Regelung umzusetzen. Das ist jedoch immer noch nicht passiert, was angesichts der aktuellen Lage und der Tatsache, dass hierzulande der Großteil des Gasverbrauchs auf nicht-effiziente Häuser zurückgeht, doch etwas peinlich ist. mehr lesen / lire plus

Dicke Luft: Weltweite Gesundheitsgefährdung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am 4. April alarmierende Zahlen zur Luftverschmutzung. 99 Prozent der Menschen weltweit atmen Luft, die den Kriterien der WHO nicht genügt. Die Zahl der Messstationen ist stark gestiegen, sodass die WHO auf Zahlen aus über 6.000 Städten zurückgreifen konnte. Das Ergebnis ist erschreckend: So gut wie überall sind die Feinstaub- und Stickstoffdioxidwerte zu hoch. Die Ergebnisse der WHO-Auswertung zeigen allerdings auch, dass Umweltschutz und Gesundheit auch eine Frage der globalen Gerechtigkeit sind: In reicheren Ländern ist die Luftqualität besser. Während Städte in ärmeren Ländern mit sehr hohen Feinstaubwerten geplagt sind, ist es in reicheren Regionen der Erde eher das Stickstoffdioxid, das ein Problem darstellt. mehr lesen / lire plus

Friedensmarsch und Konferenz zum Ukraine-Krieg

Unter der Losung „Neen zum Krich“ rufen die Friddensplattform (FSPL) und der OGBL zum Friedensmarsch am Ostermontag auf (22.4., Startpunkt auf dem Glacis um 15 Uhr, Abschlusskundgebung Place de Clairefontaine). Aktualität erlange der diesjährige Marsch durch den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine, der durch nichts zu rechtfertigen sei, so die Veranstalter*innen in ihrem Appell. Neben einem sofortigen Waffenstillstand fordern sie auch den Rückzug aller russischen Truppen aus der Ukraine. „Zwischenstaatliche Konflikte können weder mit Aufrüstung noch mit Kriegshysterie einer Lösung zugeführt werden. Entspannung muss das Gebot der Stunde sein. Es gibt keine Alternative“, lautet es weiter. Statt auf Diplomatie setzten vor allem Atomwaffenstaaten auf eine „massive Modernisierung ihres tödlichen Waffenarsenals“. mehr lesen / lire plus

„E roude Fuedem duerch de roude Buedem“: Gegen das Schweigen im Wald

Vom menstruierenden Burgfräulein bis zur Wilden aus Lasauvage: Das Kollektiv Maskénada wirft ab dem 9. April einen neuen Blick auf Frauenfiguren in luxemburgischen Legenden. Die Interpretationen sind in den kommenden sechs Monaten unter freiem Himmel zu sehen.

Peggy Wurth (links) und Annick Sinner (rechts) haben für den Audio-Spaziergang
„De sëlwer-roude Rack“ im Ellergronn Installationen aus lokalem Holz kreiert. (© Maskénada)

Das Kollektiv Maskénada, bekannt für seine Stücke an unkonventionellen Orten, entdeckt in seiner Veranstaltungsreihe „E roude Fuedem duerch de roude Buedem“ luxemburgische Legenden und ihre Frauenfiguren neu. 32 Künstler*innen haben sechs Geschichten zusammengeschrieben, die sie bis Oktober als Audio-Rundweg, Theater-Spaziergang oder Performance-Lesung präsentieren. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps
: April 2022

Intimes aus der Sahara

Die Klänge der Tuareg sind ein Dauerbrenner bei Freund*innen afrikanischer Musik. Atmosphärisch erinnern sie in gewisser Weise an den Blues und ganz typische Läufe auf der Gitarre haben einen hohen Wiedererkennungswert. Zur jüngeren Generation der Tuaregbands zählt die Gruppe Imarhan, die gerade ihr drittes Album veröffentlicht hat. Das Quintett stammt aus Tamanrasset im südlichen Algerien und hat dort 2019 ein eigenes Studio eingerichtet. Dort haben sie ihr neues Album aufgenommen, das den Namen des Studios trägt, Aboogi. Einige Tuareggruppen spielen einen stark elektrifizierten Stil, während Imarhan zu denen gehört, die sich vorwiegend auf akustische Klänge konzentrieren. Auch wenn ein paar Effekte hinzugefügt wurden, bleibt es insgesamt ein sehr intimes Album, das weit entfernt ist vom oft sterilen Klang europäischer Produktionen. mehr lesen / lire plus

Arts visuels : Fer, métaux et vidéos

Une déferlante de plus de 80 vidéos musicales s’est abattue sur l’impressionnante salle des soufflantes de la Völklinger Hütte. Contrairement aux machines désormais à l’arrêt, les tympans y tourneront à plein régime.

Photo : Nuno Lucas da Costa

Dans un premier temps, le public ressentira des flashs d’impressions visuelles. L’obscurité, les machines gigantesques dans l’ancienne aciérie, les images fragmentées sur des écrans géants et des téléviseurs se condenseront en un voyage sensoriel à part qui fera le bonheur des mélomanes, indépendamment de leur tribu musicale. Le visiteur et la visiteuse pourront écouter et visionner la totalité des musiques à travers un guide numérique (sorte de smartphone), qui leur fournira des informations concernant la réalisation des clips musicaux ainsi que les paroles des chansons. mehr lesen / lire plus

Die Autobiografie des Rockmusikers Dave Grohl: Handbuch fürs Überleben

Mit dem Schlagzeuger Taylor Hawkins hat „Foo Fighters“-Mastermind Dave Grohl einmal mehr einen musikalischen Weggefährten verloren. Doch trotz solcher Schicksalsschläge und obwohl er seinen Durchbruch dem schwermütigen Grunge verdankt: Grohl erweist sich in seiner Autobiografie „The Storyteller“ als unerschütterlicher Optimist.

Ein Rockstar, der schon lange weiß, dass er nicht als tragische Figur enden will: Dave Grohl bei einem Konzert der Foo Fighters 2019 in Dublin. (Foto: Raphael Pour-Hashemi/Wikimedia/CC BY 2.0)

Als seine Band Foo Fighters wegen der Corona-Pandemie keine Konzerte spielen konnte, nutzte Gitarrist und Bandleader Dave Grohl die Zeit, um sein Leben Revue passieren zu lassen und arbeitete an einer Autobiografie. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Le chemin du bonheur

Exorciser les démons du passé et s’engager vers « Le chemin du bonheur », c’est la proposition cinématographique d’une nouvelle coproduction luxembourgeoise. Avec beaucoup de sincérité et une mise en images moins convaincante.

Du cinéma dans le cinéma : l’amour est plus beau près d’un projecteur… (Photos : Iris productions)

À l’origine du film se trouve un roman : « Le cinéma de Saül Birnbaum », d’Henri Roanne-Rosenblatt – un passionné de cinéma très impliqué dans la Cinémathèque belge et un temps administrateur du Film Fund Luxembourg. L’adaptation cinématographique, à laquelle l’auteur a participé, présente Saül, envoyé dans son enfance depuis sa Vienne natale jusqu’en Belgique, échappant ainsi à la Shoah. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Hacking Identity – Dancing Diversity

© Hanna Haaslahti

Für die Kulturhauptstadt Esch2022 wurde eine Lagerhalle in Belval zum Haus der Medien und dafür verantwortlich ist Karlsruhe: Das Zentrum für für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) bespielt die Möllerei mit der multimedialen Ausstellung „Hacking Identity – Dancing Diversity“. Im Zentrum stehen die Auseinandersetzung mit Identitäten, kulturellen Normen und der Informationsgesellschaft. Neben Video-Installationen und Projektionen auf Leinwänden, gibt es auch partizipative Werke zu entdecken, die unter anderem den eigenen Körper in Medienkunst umwandeln – ein immersives Erlebnis vor ungewöhnlicher Kulisse!

Möllerei (3, av. des Hauts Fourneaux, 4361 Esch-sur-Alzette). Mo., Mi. – So. 11 Uhr – 19 Uhr.
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Dans les salles : After Yang

Avec une esthétique résolument zen, Kogonada sonde l’âme humaine à travers les souvenirs d’un androïde hors service, dans une société futuriste dévoilée par petites touches plutôt qu’avec force démonstrations. De la science-fiction intimiste et intelligente.

L’évaluation du woxx : XXX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus