„Reichsbürger“ in Deutschland: Hoffen auf den Staatsstreich

So skurril die Gruppe, die einen bewaffneten Umsturz angestrebt haben soll, auch wirkt: Ihre mutmaßlichen Mitglieder wie auch deren Ansichten waren fest verwurzelt in den wachsenden rechtsextremen Milieus der Bundesrepublik. Eine besondere Rolle spielt in der rechten Szene der deutsche Adel.

Auf Hausbesuch: Deutsche Polizeibeamte am 7. Dezember bei einer der Razzien im Umfeld der sogenannten Reichsbürger. (Foto: EPA-EFE/Filip Singer)

Von einem der größten Antiterroreinsätze der Bundesrepublik war die Rede. 3.000 Polizisten durchsuchten 130 Häuser, Wohnungen und Büros im ganzen Land. 25 Personen sind festgenommen worden. In einer bemerkenswert ausführlichen Pressemitteilung informierte die Bundesanwaltschaft am Morgen des 7. Dezember über eine Razzia im Milieu sogenannter Reichsbürger und machte Angaben über Ideologie und Pläne der Gruppe. mehr lesen / lire plus

Der letzte linke Kleingärtner, Teil 49: Wasser für alle

So richtig weihnachtlich will es dem letzten linken Kleingärtner in diesem Jahr nicht werden. Denn heutzutage wird aus Wasser eher Cash als Schnee.

Wasser, womöglich mit Tränen des letzten linken Kleingärtners vermengt. (Foto: pxhere)

Es ist vollbracht. Pünktlich vor Weihnachten, wenn alle wochenlang und von innerer wie äußerer Unruhe geplagt hektisch nach Geschenken für nahe und ferne Bekannte jagen, schenkt der letzte linke Kleingärtner der Menschheit und sich die dritte Wasserkolumne. Eine Trilogie also (siehe woxx 1704 & 1711). Das klingt bedeutsam, auch wenn es nur ein kleiner Erkenntnisschritt für den Autor ist, den er aber gerne mit seinen Mitmenschen teilt. mehr lesen / lire plus

Biodiversitätskonferenz in Montreal: Alles steht auf dem Spiel

Wenn wir verhindern wollen, dass die Menschheit ein Massenaussterben auslöst, müssen wir rasch handeln.

Ein Opfer des fünften Massenausterbens. An dem sechsten arbeiten wir Menschen gerade. (Foto: CC-BY-SA 3.0 ScottRobertAnselmo/wikimedia)

Die Weltklimakonferenz im November in Ägypten fand weltweit große mediale Aufmerksamkeit. Bei der Biodiversitätskonferenz, die aktuell in Montreal stattfindet, sieht es anders aus. Dabei geht es dort genauso um eine lebenswerte Zukunft wie im November in Ägypten. Die Verhandler*innen und Politiker*innen, die in Kanada über das Globale Biodiversitätsabkommen diskutieren, müssen alles dransetzen, zu einem Kompromiss zu kommen.

Danach sieht es allerdings nicht aus. In einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch gaben die Chefverhandler der Konferenz sich zwar optimistisch, wirkten aber nicht so, als würden sie wirklich noch an den Erfolg der Verhandlungen glauben. mehr lesen / lire plus

Parteien und Gender: Wie habt ihr’s mit der Genderpolitik?

Das Superwahljahr in Luxemburg rückt näher und das feministische Zentrum CID Fraen an Gender fühlt vor: Welchen Stellenwert haben Genderfragen für die Parteien? Von klaren Positionen, leerem Gerede und Zuversicht.

Wächst den Politiker*innen im Wahljahr vor lauter Lügen wie Pinocchio eine lange Nase, weil sie es mit der Genderpolitik doch nicht so ernst nehmen, wie versprochen? Das CID Fraen an Gender bleibt wachsam. (Copyright: Dorit Mundt/Public Domain)

„Wie gendersensibel sind die Parteien?“, lautet die Gretchenfrage des feministischen Zentrums CID Fraen an Gender im Vorfeld der Parlamentswahlen 2023 an die luxemburgische Politik. Das CID gab neun Parteien (LSAP, DP, CSV, Déi Gréng, ADR, Piratepartei, Déi Lénk, Fokus, KPL) Hausaufgaben mit in den Sommerurlaub: Sie hatten im Hinblick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung in der kommenden Legislaturperiode bis zum Herbst Zeit, um 30 Fragen zur Umsetzung feministischer und auf Gender bezogene Forderungen zu beantworten. mehr lesen / lire plus

EU-Korruptionsskandal: Spitze des Eisbergs

Die Aufklärung des Korruptions- skandals um eine mögliche Einfluss- nahme von Katar auf Vertreter*innen des Europaparlaments dürfte noch ganz am Anfang stehen. Für mögliche Schmiergeldgeber zahlt er sich aber jetzt schon aus.

Quelle: Police fédérale/Twitter

Nicht allein das Europäische Parlament (EP), sondern gleich die gesamte „europäische Demokratie“ wollte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Montag bei der Eröffnung der Sitzungswoche in Straßburg angegriffen wissen. Da hatte sie vermutlich noch kaum den Schock dessen verdaut, was über sie und alle anderen Parlamentsmitglieder hereingebrochen war.

Bereits am Freitag vergangener Woche hatte es in Belgien mehrere Verhaftungen und Hausdurchsuchungen gegeben. Am darauffolgenden Montag ging es dann hurtig weiter: Insgesamt 19 Wohnungen und Büros von gegenwärtigen und ehemaligen EU-Parlamentsmitgliedern sowie deren Mitarbeiter*innen wurden unter die Lupe genommen, Durchsuchungen gab es zudem im Parlament selbst. mehr lesen / lire plus

Accueil et intégration : La citoyenneté pour en finir avec la « figure de l’étranger »

Les politiques d’accueil et d’intégration ne permettent pas aux immigré-es d’accéder pleinement à la citoyenneté, de disposer des mêmes droits sociaux, économiques et publics que le reste de la population. Face à ce constat, le Comité de liaison des associations d’étrangers plaide pour la création d’un « ministère de la Citoyenneté », dont il a présenté les contours et objectifs début décembre.

L’affiche du prochain Festival des migrations qui célébrera sa quarantième édition les 24 et 25 février prochains. Pour la présidente du Clae, cet événement résume à lui seul l’esprit qui devrait guider l’accueil des migrant-es vers une reconnaissance de leur citoyenneté.

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Richtung22 erhebt Vorwürfe gegen Esch

Das Künstler*innenkollektiv Richtung22 (R22) verteilt zum Jahresende keine Geschenke, sondern Kritik an der Gemeinde Esch: Am Montag publizierte es eine Stellungnahme zu deren Budget 2023, das am 8. Dezember vorgestellt wurde – fast 19 Millionen sollen „Culture et fêtes publiques“ zugute kommen. Der Großteil der Investitionen betrifft die Sanierung von Gebäuden. Im Mittelpunkt der Kritik von R22 steht die ASBL „frEsch“: Sie setzt den Kulturplan der Stadt Esch um, verwaltet unter anderem die Finanzen des Bâtiment IV, des Bridderhaus und der Konschthal sowie der „Nuit de la culture“ und der „Francofolies“. R22 stößt sich an der Intransparenz, mit der dort gewirtschaftet werde. mehr lesen / lire plus

Asti: Ungerechtigkeit mit Wissen bekämpfen

„Pour l’Asti, il est fondamental que les différents partis politiques se prononcent sur la question des personnes en situation de séjour irrégulier vivant au Luxembourg et sur une éventuelle régularisation.“ Mit dieser Begründung kündigte die Association de soutien aux travailleurs immigrés diese Woche eine Kampagne an. Das Ziel: Personen mit irregulärem Status aus ihrer administrativen, finanziellen und sozial prekären Lage heraushelfen. Damit die Parteien sich nicht mit der Ausrede herauswinden können, nicht ausreichend über die Problematik informiert zu sein, werden sie demnächst eine kleine Hilfestellung in ihrem Briefkasten vorfinden: die zu diesem Anlass von der Asti ausgearbeitete Broschüre „Les sans-papiers au Luxembourg: au-delà des préjugés et des fantasmes“. mehr lesen / lire plus

Frontaliers : déconvenue pour le Luxembourg

C’est une histoire triste que la Caisse nationale d’assurance pension (Cnap) a contribué à rendre encore plus triste. En décembre 2015, un couple de frontaliers français, travaillant tous deux au Luxembourg, conclut un Pacs devant le tribunal de Metz. En 2016, c’est le drame : l’homme meurt des suites d’un accident du travail. Sa partenaire sollicite alors une pension de survie auprès de la Cnap. Cette dernière refuse au motif que le Pacs français n’avait pas été inscrit au répertoire civil luxembourgeois du vivant des deux conjoints. Deux recours devant les instances de la Sécurité sociale n’y changent rien. La femme porte alors l’affaire devant la Cour de cassation qui, de son côté, interroge la justice européenne sur la validité du refus. mehr lesen / lire plus

Littérature : « Un retour au voyage premier »

À l’occasion de la sortie d’« Une dernière fois, la Méditerranée », ultime volume de sa trilogie des temps instables, le woxx s’est entretenu une troisième fois avec Jean Portante sur cette série passionnante.

Couverture : éditions Phi

woxx : Votre roman s’apparente à un retour aux sources. D’abord parce qu’il se déroule en grande partie sur cette mer dont le pourtour constitue le berceau des personnages rencontrés dans les tomes précédents, mais aussi parce que la mythologie y tient une place prépondérante. Quel a été votre cheminement littéraire pour parvenir à ce récit ?


Jean Portante : « Une dernière fois, la Méditerranée » clôt, comme vous le savez, une trilogie. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Good Luck to You, Leo Grande

Eine Sexkomödie, in der vor allem geredet wird: In „Good Luck to You, Leo Grande“ greift eine Frau zu ungewöhnlichen Mitteln, um verpasste Zeit nachzuholen.

Obwohl Nancy eine widersprüchliche, unsympathische Figur ist, fühlen wir mit ihr mit. (Fotos: © Ascot Elite Entertainment Group)

Eine Frau Anfang 60 bucht einen Escortboy, um wenigstens einmal in ihrem Leben einen Orgasmus zu erleben. Selten ließ sich die Handlung eines Films so leicht in einem Satz zusammenfassen. Die britische Tragikomödie „Good Luck to You, Leo Grande“ beschränkt sich mit einer Ausnahme auf diese zwei Figuren und ebenfalls mit einer Ausnahme auf einen einzigen Raum.

In den 90 Minuten Laufzeit dieses von Komikerin Katy Brand geschriebenen Films wird aber natürlich nicht nur kopuliert: Die meiste Zeit über wird geredet und wenn nicht, wird das peinliche Schweigen durch das Nachfüllen der Sektgläser überbrückt. mehr lesen / lire plus

Virtuelles Sammelkartenspiel: Inscryption

In „Inscryption“ ist man in einer einsamen Hütte mit einem Menschen, der total von einem mysteriösen Kartenspiel eingenommen ist, gefangen. Dieses Horrorszenario ist gruseliger, als man auf den ersten Blick denkt – und wirklich empfehlenswert.

Viele Games versuchen, Sammelkartenspiele ins Digitale zu übersetzen: Keinem ist das bisher so gut gelungen wie Inscryption. (Screenshots: Daniel Mullins Games/Devolver Digital)

Es ist eine Situation, die viele Menschen kennen: Man ist in einer sozialen Situation, aus der man nicht so leicht herauskann, und fühlt sich gezwungen, ein Gesellschaftsspiel zu spielen, zum Beispiel an den Weihnachtsfeiertagen. Dieses Spiel wurde von einer wohlwollenden, aber etwas übermotivierten Person mitgebracht, die alle anderen durch zwischenmenschlichen Druck dazu zwingt, mitzuspielen. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Ecce Homo

Das Escher Nationalmuseum für Widerstand und Menschenrechte stellt noch bis Ende Dezember eine vereinnahmende Kunstinstallation des Briten Bruce Clarke sowie einen kurzen Ausschnitt der Tanzperformance „The Wreckage of My Flesh“ des Kollektivs Tebby Ramasike aus. Die Künstler*innen setzen sich in ihrer Arbeit mit den Auswirkungen von Krieg, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord auseinander, genauso wie mit dem Widerstand und der Belastbarkeit des Menschen. Themen, die leider nie an Aktualität zu verlieren scheinen … Wer an einer Führung durch die Ausstellung interessiert ist, dem bietet sich an diesem Samstag, dem 17. Dezember um 14:30 Uhr die letzte Gelegenheit dazu. Die Führung findet je nach Gruppenzusammensetzung auf deutsch oder luxemburgisch statt, kostet fünf Euro und kann über die Internetseite des Museums gebucht werden. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Call Jane

Malgré un scénario sans véritables accrocs, Elizabeth Banks et Sigourney Weaver portent avec conviction ce récit de solidarité féminine face à l’indifférence, voire l’hostilité d’une société patriarcale face à l’interruption volontaire de grossesse dans les États-Unis des années 1960. Une lutte qui a porté ses fruits et abouti à la légalisation au niveau fédéral. Dans le contexte américain actuel, la piqûre de rappel est bienvenue.

L’évaluation du woxx : XX
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