Den 14. Februar auf dem Kalender rot zu umranden, muss dieses Jahr nichts mit Liebe zu tun haben. Es ist nämlich der Tag, den das Global Footprint Network als Erdüberlastungstag für Luxemburg berechnet hat, auf der Grundlage der Daten von 2022. Die Schätzung basiert auf dem ökologischen Fußabdruck; eine andere Formulierung lautet: Hätte die gesamte Menschheit den hiesigen Ressourcenverbrauch, so bräuchte sie acht Erden statt einer. Dabei betrachtet man nicht nur den Verbrauch der Ressourcen vor Ort, sondern auch den importierten und kumulierten. Deshalb steht Luxemburg beim ökologischen Fußabdruck schlechter da als in Sachen Klimawandel, wo üblicherweise der CO2-Ausstoß für hier verbrauchte, aber zum Beispiel in China hergestellte Konsumartikel dem Produktionsland zugerechnet wird. Der weltweite Überlastungstag fällt 2023 auf Ende Juli. Wie für Luxemburg rückt er Jahr um Jahr langsam auf frühere Kalendertage – mit einem Aussetzer im Covid-Jahr 2020 (mehr Infos: overshootday.org). Hierzulande wird der Nachhaltigkeitsrat (csdd.public.lu) die Gelegenheit nutzen, bei einer Pressekonferenz am 10. Februar zu einer ökologisch-ökonomischen Transition aufzurufen. 2020 hatte der Rat seine eigene Footprint-Berechnung vorgelegt – über deren Sinn sich streiten lässt. Spannend wird in den kommenden Jahren werden, ob sich die viel beschworene Deglobalisierung wirklich in einer Senkung des Verbrauchs von – lokalen und teureren – Ressourcen niederschlagen wird.
Überlastet in den Vorfrühling
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