Durchsuchung bei Radio Dreyeckland: Jenseits aller Verhältnismäßigkeit

Die polizeiliche Durchsuchung von „Radio Dreyeckland“ Mitte Januar sollte vermutlich auch dazu dienen, die Nutzer*innen des ältesten Freien Radios in Deutschland auszuspähen.

Wurde Mitte Januar polizeilich durchsucht: „Radio Dreyeckland“, eines der bekanntesten Freien Radios 
in Deutschland. (Foto: Internet)

„Die beschlagnahmten Gegenstände haben wir, nachdem alle Daten von der Staatsanwaltschaft kopiert worden sind, wieder zurückerhalten“, sagt Andreas Reimann, einer von zwei Geschäftsführern des Freien Senders „Radio Dreyeckland“, am Montag in Freiburg bei einer Pressekonferenz. Noch immer ist man fassungslos angesichts der Hausdurchsuchung Mitte Januar und spricht von „vollständig überzogenen Maßnahmen jenseits aller Verhältnismäßigkeit“ (siehe den Artikel „Repression gegen Radio Dreyeckland“ in woxx 1719). mehr lesen / lire plus

Zukunfts-Szenarien für Luxemburg: Was wollt ihr denn?

Seit über einem Jahr arbeitet „Luxembourg Stratégie“ im Wirtschaftsministerium daran, die Zukunft vorzubereiten. Drei Szenarien werden derzeit diskutiert – hier ein erster Überblick und eine Analyse.

Aussitzen mündet in einen Albtraum. Auszug aus der Comic-Version von Szenario 1. (Luxembourg Stratégie; Ministère de l‘économie)

„Die Zahl der Fluggäste am Findel hat wieder das Niveau von 2019 erreicht“, sagt der Wirtschaftsminister … und er scheint diese für Konjunktur und Konsum symbolische Rückkehr zur Normalität zu bedauern. Sie zeige, so Franz Fayot bei einem Business Event im vergangenen Juni, dass die Covid-Krise, anders als gedacht, keine „neue Welt“ herbeigezaubert habe. Der Minister warnt auch vor Greenwashing und Technik-Optimismus, und vor der Idee, „man könne weiter Party machen, wenn man nur den alten Dress gegen neue grüne Kleider austausche“. mehr lesen / lire plus

Gentechnik-Urteil: Mutierte Ausnahme

Ein neues Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) klärt Ausnahmeregelungen für bestimmte gentechnische Verfahren. Die komplexe Regelung sorgt für Aufregung.

Der EuGH erlaubte am 7. Februar gewisse Ausnahmen in der Gentechnik-Richtlinie der EU. (Foto: CC BY-SA 4.0 Luxofluxo/Wikimedia)

Am 7. Februar urteilte der EuGH, dass Organismen, die durch zufällige in-vitro Mutagenese gewonnen werden, einer Ausnahmeregelung unterliegen. Sie müssen nicht wie andere gentechnisch veränderte Organismen (GVO) genehmigt und gekennzeichnet werden. Eine generelle Ausnahme für alle Organismen, die mittels Mutagenese gewonnen werden, verweigerte das Gericht jedoch.

Die Sache ist genauso kompliziert, wie sie klingt. Eigentlich unterliegen sämtliche GVO einer EU-Richtlinie von 2001, die festlegt, unter welchen Bedingungen sie freigesetzt oder auf den Markt gebracht werden können. mehr lesen / lire plus

Essstörungen: „Iess dach mol eng Pizza“

Vergangene Woche hatte die Erwuessebildung zu einem Rundtischgespräch über Essstörungen eingeladen. Obwohl Bulimie und Binge-Eating im Verhältnis zur Anorexie viel zu kurz kamen, so verdeutlichte die Veranstaltung doch, auf welches Hilfsangebot Betroffene und ihr nahes Umfeld zählen können – und woran es fehlt.

Triggerwarnung: Dieser Artikel enthält Erfahrungsberichte von Menschen mit Anorexie und Bulimie.

Für Menschen mit einer Essstörung dreht sich ständig alles ums Essen – unabhängig davon, ob sie dieses zu sich nehmen oder nicht. (Photo by Paulina Lohunko on StockSnap)

„Mir huet dat Angscht gemaach, wann een zu mir sot ‚Iess dach mol eng Pizza‘. A Pizza ass bis haut nach traumatiséirend, well et ëmmer just ëm déi blöd Pizza gaangen ass. mehr lesen / lire plus

Démographie : Un arbre peut en cacher un autre

La population résidente au Luxembourg augmente au galop, mais rien n’est fait pour modérer la tendance.

Photo : Chianti/Free Art License

Lorsque paraissait en 1978 le premier « rapport Calot » sur la démographie luxembourgeoise, le grand-duché était alarmé : le premier ministre de l’époque, Gaston Thorn, commentait le document commandité par son prédécesseur en parlant de « suicide collectif » de la population luxembourgeoise.

Après les années des « baby boomers » un fort déclin de la natalité eut lieu à partir de la deuxième moitié des années 1960. Le Luxembourg allait donc entamer un long mais inévitable déclin, avec trop peu de bébés pour remplacer les décédé-es de plus en plus nombreux-euses dans une population de plus en plus vieillissante. mehr lesen / lire plus

Fonds de compensation: Renten gegen Zukunft

Der Fonds de compensation, der die luxemburgischen Rentengelder verwaltet, will weiterhin nicht nachhaltiger investieren. Die Kritik der Zivilgesellschaft ist groß, die Politik scheint entschlossen, die neue Investitionspolitik durchzuboxen.

Im Dezember demonstrierten ASTM und Greenpeace vor dem Sitz des Rentenfonds. Trotz viel Kritik scheint Sozialminister Claude Haagen (LSAP) gewillt, die neue Investitionsstrategie durchzuboxen. (Foto: Frédéric Meys)

Lange Zeit beschäftigte vor allem die Frage „Sind die Renten sicher?“ die Politik. Doch die Frage, ob diese öffentlichen Gelder nachhaltig und konform mit den Menschenrechten angelegt werden, wird immer drängender. Bisher ist die Klimabilanz des Luxemburger Pensionsfonds, dem Fonds de compensation (FDC) sehr schlecht: Über 1 Million Tonnen CO2-Emissionen hat der Fonds zu verantworten, was etwa 9 Prozent der jährlichen direkten Treibhausgasemissionen Luxemburgs entspricht. mehr lesen / lire plus

Fortsetzung von Esch2022: Es war einmal eine Kulturhauptstadt …

Als das Künstler*innenkollektiv Richtung22 den Kulturbeauftragten der Stadt Esch im Dezember Intransparenz vorwarf, schwiegen sich diese über die Kritik aus. Beziehen sie nach dem Jahreswechsel Stellung? Und wie steht es ums Erbe von Esch2022?

Verpuffen die Kulturprojekte nach Esch2022 wie das Feuerwerk bei der Eröffnungsfeier des Kulturjahres? (Bildquelle: www.mynewsdesk.com/de/esch2022)

An den Tice-Bussen, die täglich durch den Kanton Esch tuckern, prangt immer noch die Aufschrift „Den Tice rullt fir Esch2022“. Im „Aalt Stadhaus“ in Differdingen läuft noch bis zum 4. März die Ausstellung „Esch2022 : Une rétrospective“. Alle paar Wochen erreichen die Kulturredaktionen Mails, in denen von einer feierlichen Fackelübergabe berichtet wird. mehr lesen / lire plus

Disparition de deux militants au Mexique : Le groupe luxembourgeois Ternium face à de graves accusations

Deux défenseurs des droits humains et militants écologistes ont disparu le 15 janvier au Mexique, après une réunion sur les dégâts provoqués par une mine du groupe luxembourgeois Ternium. Leurs proches soupçonnent l’entreprise d’être mêlée à leur disparition. Ternium nie son implication dans cette affaire que les autorités luxembourgeoises disent prendre « très au sérieux ».

Les fiches diffusées par les autorités mexicaines après la disparition des deux militants, le 15 janvier dernier.

L’inquiétude grandit au fil des semaines pour les familles et proches de Ricardo Lagunes et Antonio Díaz. Le premier est un avocat de 41 ans qui conseille des organisations défendant les droits des communautés autochtones ; le second, âgé de 71 ans, est un enseignant, militant environnemental et leader de la communauté autochtone d’Aquila, une ville du nord-est du Mexique. mehr lesen / lire plus

Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung höher denn je

Die Arbeitsbedingungen scheinen sich im Vergleich zu den Pandemiejahren 2020/2021 wieder langsam zu verbessern. Das ergibt die Auswertung des Quality of Work Index, die am Donnerstag von der Salariatskammer präsentiert wurde. Seit der ersten Erhebung im Jahr 2014 ist jedoch in vielen Bereichen ein Abwärtstrend zu beobachten: Die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt ist am tiefsten Punkt angelangt, Konflikte zwischen beruflichem und privatem Leben dagegen am höchsten. Das Gefühl, nicht autonom genug arbeiten zu können, war 2022 am zweitstärksten ausgeprägt. Auch das in den vergangenen zehn Jahren stark angestiegene Burnoutrisiko hält sich auf dem Niveau der Pandemiejahre. Wie schon 2021 dachte auch im letzten Jahr knapp ein Fünftel der Befragten darüber nach, den Arbeitsplatz zu wechseln. mehr lesen / lire plus

Survie planétaire, conférence Neumünster

Le nouveau rapport au Club of Rome, intitulé « Earth for All », est paru en septembre dernier. Comme nous l’avions signalé, il se distingue de certains discours alarmistes mais centrés uniquement sur l’écologie, car il prône une approche holistique (woxx 1699). Ainsi, par exemple, parmi les cinq grands revirements proposés, trois sont d’ordre social, et celui de l’énergie propre ne vient qu’en cinquième position. Lundi 20 février, Jørgen Randers, un des auteurs de ce rapport – et de quelques autres –, sera au Luxembourg pour en parler, invité par le Mouvement écologique en collaboration avec une douzaine d’autres ONG. mehr lesen / lire plus

Überlastet in den Vorfrühling

www.overshootday.org/newsroom/country-overshoot-days

Den 14. Februar auf dem Kalender rot zu umranden, muss dieses Jahr nichts mit Liebe zu tun haben. Es ist nämlich der Tag, den das Global Footprint Network als Erdüberlastungstag für Luxemburg berechnet hat, auf der Grundlage der Daten von 2022. Die Schätzung basiert auf dem ökologischen Fußabdruck; eine andere Formulierung lautet: Hätte die gesamte Menschheit den hiesigen Ressourcenverbrauch, so bräuchte sie acht Erden statt einer. Dabei betrachtet man nicht nur den Verbrauch der Ressourcen vor Ort, sondern auch den importierten und kumulierten. Deshalb steht Luxemburg beim ökologischen Fußabdruck schlechter da als in Sachen Klimawandel, wo üblicherweise der CO2-Ausstoß für hier verbrauchte, aber zum Beispiel in China hergestellte Konsumartikel dem Produktionsland zugerechnet wird. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Aftersun

In Charlotte Wells’ Erstlingswerk lässt eine Frau einen Türkei-Urlaub mit ihrem damals dreißigjährigen Vater Revue passieren. Die unbeschwerte Zeit bewertet sie aus heutiger Perspektive anders.

Calum ist bemüht, Sophie von seiner inneren Verfassung abzuschirmen. (Fotos: © Outside the Box)

Sonne, Pool, Karaoke: Das All-Inclusive-Hotel, in dem der dreißigjährige Calum (Paul Mescal) und seine elfjährige Tochter Sophie (Frankie Corio) ihren Türkei-Urlaub verbringen, hat so einiges zu bieten. Die beiden sehen sich nicht oft – Calum wohnt in London, Sophie bei ihrer Mutter in Schottland –, umso größer ist das Bedürfnis, das meiste aus der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit herauszuholen. Sie schnorcheln, spielen Billard, gehen ins Hammam und dann ist auch schon wieder Zeit für ein Mittagsschläfchen auf dem Liegestuhl. mehr lesen / lire plus

The Last of Us: Weit mehr als eine Zombie-Serie

In „The Last of Us“ ist die Apokalypse so schön und queer wie selten zuvor. Statt Action steht das Innenleben der Figuren im Fokus.

Neben Infizierten lauern in der Welt von „The Last of Us“ noch viele weitere Gefahren. (Copyright: HBO/Warner Media)

Wofür lohnt es sich zu leben in einer Welt, in der keine unserer aktuellen Anhaltspunkte mehr existieren? In der von einem Tag auf den anderen Hobbies, Beförderungen und warmes Duschen abstrakte Konzepte ohne Alltagsrelevanz sind? In der die Vorstellung, zu einem Mitmenschen mehr als eine Zweckbeziehung aufzubauen, absurd wirkt?

So zumindest lässt sich die Weltsicht von Joel (Pedro Pascal), dem Protagonisten der HBO-Serie „The Last of Us“, beschreiben. mehr lesen / lire plus

Trouvailles d’une documentaliste : « Ce sont des lettres d’amour ! »

Le projet « Et que tu te portes bien » de la documentaliste Léa Promaja et de Radio Dragon fait halte au Centre culturel portugais – Camões à Luxembourg-ville le jour de la Saint-Valentin : les correspondances recueillies et au cœur de ce travail datent de l’époque des guerres coloniales portugaises et représentent beaucoup plus que de simples déclarations d’amour.

Un tas de télégrammes déchirés et jaunis : cette trouvaille de la documentaliste Léa Promaja a engendré un projet historique de grande envergure. (Copyright: Radio Dragon)

Un paquet de lettres perdues aboutit parfois à bien plus que de la pollution : en 2009, Léa Promaja, une documentaliste du Trièves, dans les Alpes françaises, a trouvé une correspondance dans les rues de Lisbonne, ce qui a entraîné un travail historique de longue haleine. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Februar 2023

Dänische Geigenkunst

Die dänische Folkszene ist äußerst rege. Anfangs war das Folkrevival dort noch stark auf die Reproduktion irischer Musik konzentriert, hat sich aber längst freigeschwommen und die eigenen Folktraditionen zum Kernthema gemacht. Henriette Flach ist eine junge dänische Musikerin, die aus einer kleinen Stadt an der Ostseeküste stammt. Sie ist eine preisgekrönte Spezialistin auf der Geige, der Viola, der um Bordun-Saiten erweiterten skandinavischen Hardangerfiedel und der mit Tasten zu bedienenden Nyckelharpa. Sie spielt in verschiedenen Formationen, zum Beispiel dem Ensemble Tailcoat, und hat jetzt ihr erstes Soloalbum Skyklokke veröffentlicht, auf dem sie von drei Mitstreiter*innen begleitet wird. Die neun Kompositionen Flachs sind von ihren persönlichen positiven wie negativen Erfahrungen geprägt und haben überwiegend einen getragenen Charakter. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Impact : la biodiversité en questions

Im Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg-Stadt geht die Welt unter: In der Schau „Impact: la biodiversité en questions“ geht es unter anderem um das Massenaussterben und darum wie der Mensch den nächsten großen Untergang herbeiführt. Es handelt sich um eine Sonderausstellung, die vom Nationalmuseum für Naturgeschichte Toulouse konzipiert wurde. Dabei stehen auch Fragen nach dem Umgang mit Ressourcen sowie nach Konsumgewohnheiten im Raum. An diesem Samstag, dem 11. Februar, führen die Rapper Maras und Alexinho durch die Ausstellung. Die erste deutsch-französische Musiktour beginnt um 14:30 Uhr, die zweite um 16 Uhr. Wer mehr Interesse an Naturgeschichte als an HipHop hat, sollte das Museum am Folgetag besuchen: Patrick Michaely, Direktor des Museums, ist dann Darwin auf der Spur. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Alcarràs

Les panneaux solaires, fossoyeurs rentables des vergers en berne ? En tout cas déclencheurs de tensions au sein même d’une famille pourtant unie, ce qui nous conduit à nous interroger sur la violence sourde que représente la sous-évaluation du travail de celles et ceux qui nous nourrissent. Sensible et retenue, cette chronique de la fin d’une certaine vie paysanne sous le soleil de Catalogne glisse sur l’écran comme le jus d’une pêche mûre. Un Ours d’or à Berlin amplement mérité.

L’évaluation du woxx : XXX
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