Wann wird der Busverkehr in Luxemburg CO₂-frei?

Auf Nachfrage von zwei DP-Abgeordneten gab der Nachhaltigkeitsminister Auskunft über den Stand der Dekarbonisierung der RGTR-Busflotte.

Zwei Busse der ersten vollelektrischen RGTR-Buslinie bei der Einweihung am 8. Februar 2018. (Foto: MDDI)

Max Hahn und Claude Lamberty wollten von François Bausch wissen, welche Schwierigkeiten es bei der Umstellung des nationalen Busnetzes RGTR gebe. Im Bereich der Niedrig- oder Nullemissionsbusse sind laut dem Minister Elektrobusse die vielversprechendste Technologie. Obwohl das Angebot in den letzten Jahren gestiegen sei, gebe es bisher noch keine Busse, die allen Anforderungen gerecht werden würden.

Die RGTR-Busse legen oft weite Strecken zurück. Daher müssten Elektrobusse auf diesen Trassen zwischendurch aufgeladen werden. Schnellladestationen sind jedoch teuer und lohnen sich nur, wenn sie von vielen Bussen benutzt werden können, zum Beispiel an großen Haltestellen. In Alzingen war eine solche Ladestation geplant, kann nun jedoch nicht gebaut werden, weil Anwohner*innen dagegen geklagt hatten.

Auch die Finanzierung von Elektrobussen ist ein Problem: Sie kosten meist doppelt so viel wie ihre schmutzigen Geschwister mit Verbrennungsmotor. Zusätzlich muss die Ladeinfrastruktur errichtet werden. Bis Anfang 2019 sollen dennoch 30 Elektrobusse im RGTR-Netz fahren. Dies auf der Linie 305 zwischen Bettemburg und Düdelingen, auf drei Linien in der „Nordstad“, auf der Linie 215 zwischen Niederkerschen und Luxemburg-Stadt und zwischen der Haupstadt und Mersch auf der Linie 290. Hybrid-Busse sind zwischen Bartringen und Hesperingen (226) unterwegs.

Eine Alternative zum batteriegetriebenen Elektromotor könnte die Brennstoffzelle sein, die mit Wasserstoff oder Ethanol angetrieben wird. CO2-frei ist die jedoch nur, wenn der Treibstoff mit Strom aus regenerativen Energiequellen gewonnen wird – was natürlich auch für den Strom gilt, mit dem die Elektrobusse angetrieben werden. Nachdem solche Busse Anfang der 2000er-Jahre in Luxemburg-Stadt erprobt worden sind, ist es mittlerweile ruhig um die Technologie geworden. In Mainz wird jedoch bald – gefördert von EU-Geldern – ein neuer Anlauf gewagt.

Welche Technologie in Luxemburg Busse emissionslos antreiben wird, darüber ist sich auch der Minister nicht sicher: „Ich bin überzeugt, dass ab 2030 der Großteil der RGTR-Linien mit Bussen einer Nullemissionsflotte betrieben werden können, auch wenn ich heute noch nicht hundertprozentig vorhersagen kann, welche Technologie benutzt werden wird.“, schrieb er in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage.


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