In einem Schreiben kritisiert die Asti, dass das luxemburgische Schulsystem die Heterogenität der Schüler*innenschaft nicht ausreichend berücksichtige.
Sozio-ökonomisch benachteiligte Schüler*innen sowie solche mit Migrationshintergrund schneiden im Luxemburger Schulsystem verhältnismäßig schlecht ab. Zwei Tage nachdem die Pisa-Studie dies auf ein Neues bestätigt hat, meldet sich die Association de soutien aux travailleurs immigrés (Asti) mit einer Stellungnahme.
Die Organisation kritisiert, dass Claude Meisch das schlechte Resultat mit dem Argument kleinredet, Pisa würde berücksichtige die Heterogenität der Schüler*innenpopulation Luxemburgs nicht. Darauf reagiert die Asti mit der rethorischen Frage: „Nimmt denn das Luxemburger Schulsystem Rücksicht auf die Heterogenität der Schüler*innen?“ Sämtliche Pisa-Studien und der Bildungsbericht würden auf das Gegenteil hinweisen.
Es sei höchste Zeit, dass die Schulgemeinschaft auf diesen Missstand reagiere. Mit wenigen Ausnahmen sei in den letzten vier Jahrzehnten zugelassen worden, dass sich die Ungleichheiten reproduzieren. Die Asti wirft die Frage auf, ob, statt kleineren Reformen in der Sekundarstufe, nicht eher in der Grundschule angesetzt werden sollte. Bereits hier sei es wichtig, zu berücksichtigen, dass es sich bei den Schüler*innen nicht nur um Luxemburger*innen aus wohlhabenden Familien handelt. Sprachen sollten demzufolge unterrichtet werden, als handele es sich bei den Lernenden um eine homogene Gruppe. Die Asti wiederholt die Forderung, die ausschließliche Alphabetisierung auf deutsch zu überdenken, ebenso wie das Konzept der „Hausaufgaben“. „Toutes ces questions attendent depuis des années des réponses courageuses“, heißt es abschließend im Schreiben der Asti.