Am 6. November beginnt die UN-Klimakonferenz COP23 in Bonn. Die woxx gibt einen Überblick über Alternativen jenseits der offiziellen Aktivitäten.

(Quelle: www.klima-kohle-demo.de)
Nach Frankreich und Marokko hat dieses Jahr Fidschi den Vorsitz der offiziellen „Conference of Parties“, kurz COP genannt, die am 6. November beginnt. Trotzdem einigte man sich darauf, die Klimakonferenz nicht im Südpazifik, sondern – nach Paris und Marrakesch – in Bonn stattfinden zu lassen. Es ist wohl einfacher, ein solches internationales Ereignis in der ehemaligen Hauptstadt der BRD zu organisieren, die noch dazu Sitz des Sekretariats der Klimarahmenkonvention ist.
Pacific Climate Warriors
Mit der Erklärung der „Pacific Climate Warriors“ zum Klimawandel soll trotzdem ein Zeichen gesetzt werden, denn: „Bei dem Tempo, in dem die Industrieländer fossile Brennstoffe fördern und verbrennen, werden diejenigen, die am wenigsten zu diesen Problemen beigetragen haben, weiterhin in verheerender Weise vom Klimawandel betroffen sein.“ Die Initiative wurde von Basisgruppen, Betroffenen und indigenen Gemeinschaften aus dem gesamten Pazifikraum lanciert. In der Erklärung, die man online unterzeichnen kann, werden von den Staats- und Regierungschefs nach 20 Jahren „ergebnisloser“ Verhandlungen jetzt ehrgeizigere Maßnahmen gegen den Klimawandel gefordert.
Ende Gelände
Die logische Verbindung zwischen Pazifik und Ruhrgebiet schafft das Bündnis „Ende Gelände“ mit seiner Aktion „Kohlegruben mit Protest fluten statt Inseln versenken!“ Denn nur 50 Kilometer entfernt vom „schicken Ambiente“ und den „wohltemperierten Konferenzsälen“ fressen sich die gigantischen Kohlebagger weiter in die Erde, wie es im Aktionsaufruf heißt. Deutschland sei kaum besser als die USA, wenn es darum geht, den Klimaschutz vor Ort gegen Großkonzerne und kapitalistische Profitlogik durchzusetzen. Das soll sich ändern: „Da, wo Politik untätig bleibt, nehmen wir den Kohleausstieg selbst in die Hand. Mit über tausend Menschen gehen wir in die Grube, setzen uns vor die Bagger und stoppen die Klimakiller.“ Die Aktion findet vom 3. bis zum 5. November statt, in den vergangenen zwei Jahren gab es mehrfach ähnliche Aktionen. Details zum Ablauf und zur Teilnahme gibt es online.
People’s Climate Summit und Großdemo
Als Alternative zum offiziellen Gipfel findet vom 3. bis zum 7. November der „People’s Climate Summit“ statt. Thema sollen nicht nur die Anstrengungen zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels sein, sondern auch die Klimagerechtigkeit und die dafür notwendigen sozialen Veränderungen: „Wir brauchen eine grundlegende Transformation hin zu einer Gesellschaft, in der die Sorge für den Planeten und unsere Mitmenschen im Fokus steht.“ Als „Ort der Begegnung und Inspiration“ sind beim People’s Climate Summit drei Abendveranstaltungen und über 50 Workshops vorgesehen.
Last but not least werden am Samstag 4. November viele Tausend Menschen für das Klima – und gegen die Kohle – demonstrieren. Mit einer klaren Kleiderordnung: „Wir sind die rote Linie: Unser ‚Stop!‘ zu Kohle und der derzeitigen Klimapolitik wollen wir auf der Demo auch mit roter Kleidung bildlich machen – je mehr Menschen mit roten Jacken, Mützen oder Schals kommen, desto klarer die Botschaft!“