Fahrradfahren in Luxemburg: Vier Tote zwischen 2016 und 2018

189 Unfälle mit insgesamt vier Toten in nur drei Jahren – das ist die traurige Bilanz des Statec über das Fahrradfahren in Luxemburg.

Es sind erschreckende Zahlen, die das nationale Statistikinstitut Statec am 1. August veröffentlichte: Von den 189 verunfallten Fahrradfahrer*innen starben vier, 58 wurden schwer verletzt, 117 leicht und 10 kamen mit einem Schrecken davon.

Die vier Todesfälle ereigneten sich auf Straßen außerhalb der Ortschaften. Die meisten Unfälle, die verletzungsfrei endeten, fanden auf Radwegen oder -streifen statt. Dem Statec zufolge sind die Unfälle auf Fahrradinfrastrukturen in den letzten zehn Jahren zurückgegangen, was dafür spricht, dass das Fahren dort sicherer ist. Insgesamt ist jedoch seit 2002 ein Trend zu beobachten, bei dem die Zahl der Unfälle mit Radfahrer*innen allgemein steigt.

Das Statistikinstitut merkt allerdings auch an, dass die Polizeiberichte, auf deren Basis die Daten erhoben wurden, keinerlei Unterscheidung beim Typ der Infrastruktur macht: Wie sicher baulich getrennte Fahrradwege gegenüber auf Straßen aufgemalten Fahrradstreifen sind, lässt sich also für Luxemburg nicht herausfinden. Internationale Daten sind da klarer: Baulich getrennte Fahrradinfrastrukturen sind für alle Verkehrsteilnehmer*innen die beste Lösung.

In einen Großteil der Unfälle sind PKWs verwickelt: 79 der verunfallten Fahrradfahrer*innen wurden Opfer von Zusammenstößen auf Kreuzungen, 23 von Frontalkollisionen, 17 von Überholmanövern und fünf vom sogenannten „Dooring“. 21 Radfahrer*innen sind ohne Fremdeinwirkung gestürzt, bei sieben Vorfällen wurden Fußgänger*innen angefahren.

Der Mythos der Rowdie-Radfahrer*innen, die durch ihr Verhalten selbst für Unfälle verantwortlich seien, hält sich zwar hartnäckig , doch haben lediglich 40 Prozent der Fahrradfahrer*innen die Verkehrsregeln missachtet – bei verunfallten Autofahrer*innen liegt die Zahl bei 59 Prozent.

Die meisten Radunfälle passieren wenig überraschend im Sommer, bei gutem Wetter. Allerdings muss dies nicht unbedingt mit Freizeitfahrer*innen zu tun haben, denn die allermeisten Unfälle haben sich werktags und in den Spitzenstunden ereignet.

Eigentlich hat Luxemburg mit den Änderungen der Straßenverkehrsordnung, die letztes Jahr in Kraft getreten sind, viele Instrumente und Bestimmungen, die Radfahrer*innen davor schützen könnten, Opfer von Unfällen zu werden – wenn sie denn angewendet werden würden.

Grafik: Statec


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