Nachdem die Zustände beim Luxemburger Film Fund bereits vor vier Jahren infolge eines Berichts des Finanzberatungsunternehmens Value Associates heiß diskutiert wurden, liegt seit dieser Woche ein Bericht des luxemburgischen Rechnungshofes über die Zustände in der Einrichtung vor. Er enthält keine bahnbrechenden Erkenntnisse, sondern unterstreicht vielmehr die Feststellungen von Value Associates, was Machtverhältnisse und Interessenkonflikte im Fonds betrifft. Dessen Direktor, Guy Daleiden, dominiere auf allen Ebenen. Diese Rolle stehe ihm laut Gesetz zur Regelung des Film Fund von 2014 aber auch zu, so der Rechnungshof, der empfiehlt, das Prinzip der „double signature“ einzuführen. Daleiden wäre dann nicht mehr alleiniger Entscheidungsträger; vor allem, wenn es um die Bewilligung finanzieller Zuschüsse geht. Der Fonds schreibt in seinem Kommentar zum Bericht: „Le Fonds vient d’adapter au début de cette année son Règlement d’ordre intérieur, qui renforce et modernise notamment le Règlement des signatures.“ Im Hinblick auf die Ausgaben des Fonds werde mittlerweile nach dem „principe des quatres yeux“ entschieden. Der Rechnungshof schlägt vor, sich den Film Fund regelmäßig vorzuknöpfen und das Gesetz von 2014 entsprechend anzupassen. Immerhin werde eine Vielzahl öffentlicher Institutionen turnusmäßig geprüft. Die Abgeordnetenkammer hatte den Rechnungshof 2019 mit der Anfertigung des Berichts beauftragt. Die Schwerpunkte lagen auf der allgemeinen Organisation des Fonds und den Finanzen, worunter auch die Handhabung von Zuschüssen und Investitionszertifikaten im audiovisuellen Bereich fallen.
Film Fund in schlechtem Licht
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