Eine aus Asien stammende Süßwasserquallenart ist Anfang September im Stausee gesichtet worden. Gefährlich ist sie allerdings nicht.

Neu im Stausee: Die Süßwasserqualle. (Foto: GSAQ-CGDIS/Jean-Luc Linster)
Quallen kennt man eigentlich nur vom Strandurlaub, wo sie eher lästig oder sogar gefährlich sein können. Es gibt auch nur eine einzige Quallenart, die überhaupt im Süßwasser vorkommt, nämlich Craspedacusta sowerbii. Genau diese wurde vor wenigen Wochen von Taucher*innen des CGDIS im Stausee entdeckt. Die Wasserverwaltung sowie die Natur- und Waldverwaltung haben die Beobachtung bestätigt.
Ursprünglich stammt die Süßwasserqualle aus dem Bassin des längsten Fluss Chinas, dem Jangtsekiang. Bereits 1880 wurde sie in einem Seerosenbecken der Royal Botanic Gardens in London nachgewiesen, mittlerweile hat sich die Art über die ganze Welt verbreitet. Die Tiere können sich sowohl durch Paarung als auch asexuell vermehren. Ein Exemplar reicht also, damit die Art sich an einem Standort ausbreiten kann.
Die Quallen, die eine Durchschnittsgröße von lediglich 25 Millimetern erreichen, sind für den Menschen gänzlich ungefährlich. Sie bevorzugen sauberes, warmes Wasser. Craspedacusta sowerbii ist daher nur in den Sommermonaten am Stausee anzutreffen. Die Wasserverwaltung geht davon aus, dass sie mit der fortschreitenden Klimakrise und der zu erwartenden Erwärmung häufiger werden wird.

Foto: GSAQ-CGDIS/Jean-Luc Linster
Wie bei allen eingeführten Arten stellt sich auch bei der Süßwasserqualle die Frage, ob es sich um eine invasive Spezies handelt, die einheimische Arten verdrängt. Obwohl Craspedacusta sowerbii auf der ganzen Welt anzutreffen ist, gibt es wenig Daten hierzu. Eine Auswertung wissenschaftlicher Studien durch die US-amerikanische Geologiebehörde USGS besagt, dass die Süßwasserqualle mit Vorliebe Zooplankton verspeist. Ansonsten stehen Rädertierchen und Einzeller auf dem Speiseplan. Bisher scheint Craspedacusta sowerbii noch nirgendwo ernsthafte Konkurrenz für einheimische Tiere darzustellen.
Die Wasserverwaltung betonte in ihrer Pressemitteilung, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Quallen und den weitaus gefährlicheren und besorgniserregenden Cyanobakterien (Blaualgen) gibt. Sofern letztere im Zaum gehalten werden, sollte der „Vakanz doheem“ am Strand des Öslinger Meers auch im nächsten Sommer nichts im Weg stehen.