Der letzte linke Kleingärtner, Teil 40: Arbeit, Arbeit, Arbeit

Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings bringen den letzten linken Kleingärtner dazu, über Arbeitsorganisation, das Recht auf Faulheit und Bob Dylan zu sinnieren.

Die Hühner des letzten linken Kleingärtners wissen nichts vom „Recht auf Faulheit“ und arbeiten gleich fünffach. (Foto: „Run Chicken Run“ von Martin Cathrae, lizenziert unter CC-BY-SA 2.0)

Der Hühnerstall ist tagsüber verwaist. Nein, keine Sorge, es ist nichts Schlimmes passiert. Im Gegenteil, es gibt einen erfreulichen Grund. Das Wetter ist besser geworden ist, zumindest weniger frostig. Deswegen tummeln sich meine vier Hühner tagsüber im zwar immer noch kalten, aber sonnendurchfluteten Garten und bevölkern dort das mobile Hühnergehege. Da hüpft das Kleingärtnerherz, denn die Hühner entpuppen sich als hervorragende Mitarbeiterinnen. mehr lesen / lire plus

Feministische Rückschritte: Mein Name ist Hase

Wenn in puncto Genderungleichheit dieselbe Energie, die in Ablenkungsmanöver und Schuldzuweisungen fließt, dem konkreten Umsetzen von Maßnahmen zugutekäme, wäre die Gesellschaft zweifelsohne schon ein wenig gerechter.

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„Wie sollen wir jemals Geschlechtergerechtigkeit erreichen, wenn fast alle wichtigen Positionen mit weißen Männern besetzt sind?“ Diese Aussage – wahrscheinlich mehr Provokation als ernst gemeinte Frage – fiel am Montag im Konferenzraum des Luxembourg Lifelong Learning Center in Esch-Belval. Die Frage aus dem Publikum richtete sich dabei an ein mehrheitlich männliches Panel, zu welchem mit Jean-Paul Olinger, Zentralsekretär der Union des entreprises luxembourgeoises (UEL), und Sylvain Hoffman, Direktor der Handelskammer, zwei Männer in zentralen Positionen zählten. mehr lesen / lire plus

EU-Lieferketten-Regelung: National ist besser

Eine EU-einheitliche Sorgfaltspflicht für Unternehmen in Sachen Menschenrechte, was will man mehr? Doch die Unzufriedenheit der NGOs mit dem Vorhaben kommt nicht von ungefähr.

Der Richtlinienvorschlag für faire Lieferketten sei „eine verpasste Gelegenheit“, befand die „Initiative pour un devoir de vigilance“ (NGO-Bündnis für Nachhaltigkeitspflichten) auf einer Pressekonferenz vergangene Woche. Die von der EU-Kommission am 23. Februar vorgelegten Regelungen, über die wir bereits in der woxx 1673 berichtet hatten, seien voller Sonderregelungen und Schlupflöcher, so die Initiative. Zwar sollen neben besonders großen Firmen auch solche in Risikosektoren zur Sorgfalt in ihren weltweiten Wertschöpfungsketten verpflichtet werden. Doch kleine und mittlere Unternehmen (PME) mit weniger als 250 Mitarbeiter*innen (und weniger als 40 Millionen Euro Umsatz) sind grundsätzlich ausgenommen, wodurch die Direktive nur auf 0,4 Prozent aller luxemburgischen Firmen anwendbar wäre. mehr lesen / lire plus

Rassimus in Luxemburg: Zahlen des Hasses

Ausländer*innen machen über 47 Prozent der luxemburgischen Bevölkerung aus. Das mag ein Indiz für kulturelle Offenheit sein, ist aber auch ein Nährboden für Rassismus, wie die neue Studie „Le racisme et les discriminations ethno-raciales au Luxembourg“ offenbart.

50,3 Prozent der Ortsansässigen finden, dass die Identifizierung und die Bestrafung von Diskriminierung unzureichend ist – 68,4 Prozent sind gar der Ansicht, dass neue Richtlinien notwendig sind, vor allem in der Arbeitswelt und im Bildungsbereich. (Copyright: Pexels/Pavel Danilyuk)

Die luxemburgische Abgeordnetenkammer hatte sie im Juli 2020 gefordert, jetzt liegen die Zahlen und Daten zu Rassismus und ethnischer Diskriminierung im Großherzogtum vor: Am Dienstag veröffentlichten das Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (Liser) und das Centre d’étude et de formation interculturelles et sociales (Cefis) die Studie „Le racisme et les discriminations ethno-raciales au Luxembourg“, die auf Anfrage des Ministerium für Familie, Integration und die Großregion entstanden ist. mehr lesen / lire plus

Flucht aus der Ukraine: Zweierlei Schutz

Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sollen in der EU unkompliziert aufgenommen werden. Für Flüchtende ohne ukrainischen Pass gibt es bislang keine gemeinsame Sonderregelung. Schwarze Menschen berichten von rassistischer Behandlung an ukrainischen Grenzübergängen.

Zwei geflüchtete Studierende aus Eswatini umarmen sich, nachdem es ihnen gelungen ist, den rumänisch-ukrainischen Grenzübergang in Siret, Nordrumänien, zu überqueren. (Foto: EPA-EFE/Robert Ghement)

Als wäre alles nicht schlimm genug, tauchten im Strom all der grauenhaften Bilder aus der Ukraine bereits einige Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs auch solche auf wie eines vom Bahnhof im westukrainischen Lwiw: Ein völlig überfüllter Bahnsteig, verzweifelte Menschen vor einem am Gleis stehenden Zug, davor bewaffnete Soldaten, die den Zugang versperren. mehr lesen / lire plus

La grande transformation de Paris : « La généralisation à 30 km/h permet une ville plus apaisée »

Christophe Najdovski, adjoint à la maire de Paris, sera à Luxembourg pour tenir une conférence publique mercredi prochain à 19 heures. 
Il y évoquera notamment le « plan vélo 2015-2020 » qu’il a lancé et qui a hissé la capitale française au huitième rang des villes les plus adaptées à l’usage de la bicyclette dans le « Copenhagenize Index » de 2019. Il explique au woxx les éléments clés du plan et les raisons de son succès, malgré les critiques initiales de certains milieux.

Photo: mairie de Paris/Christophe Belin

woxx : Le plan vélo de Paris n’était pas la première tentative de la capitale française pour faciliter l’usage du vélo en ville. mehr lesen / lire plus

Fahrradgerechte Stadt: Rolle rückwärts in Diekirch

In Diekirch gibt es seit mehr als einem Jahrzehnt Einbahnstraßen, welche Radfahrer*innen in Gegenrichtung zum Autoverkehr nutzen können. Sie wurden seinerzeit von der schwarz-grünen Gemeindeführung unter Berücksichtigung der dafür geltenden Auflagen der Straßenbauverwaltung eingerichtet. Es galt Radfahrer*innen zu erlauben, die Stadt zu durchqueren, ohne dabei die vom Autoverkehr überlasteten Hauptverkehrsadern nutzen zu müssen. Die Öffnung von Einbahnstraßen für Fahrräder gilt, neben breit angelegten 30-Kilometer-Zonen, als ein wichtiger Schritt in Richtung fahrradgerechte Stadt. So wird die Sicherheit der Radfahrer*innen verbessert und ihre Bereitschaft, das Fahrrad für kurze Strecken zu nutzen, erhöht. Doch damit soll jetzt in Diekirch Schluss sein – ausgerechnet aus Sicherheitsbedenken. mehr lesen / lire plus

Zahlen zu Gewalt gegen Frauen in Luxemburg

Jedes Jahr werden Stimmen laut, die den Sinn des Frauenkampftages am 8. März in Frage stellen, doch genauso oft räumen Statistiken zu Gewalt gegen Frauen Zweifel darüber beiseite – so auch eine Statistik des Statec, die diese Woche präsentiert wurde. Die Daten stammen zwar schon aus dem Jahr 2020, sind aber dennoch wichtig: Damals führte das Statistik-Institut, in Zusammenarbeit mit der Police grand-ducale, eine Enquête sur la sécurité durch. In diesem Kontext wurden Menschen ab 16, die in Luxemburg leben, zu ihren Gewalterfahrungen befragt. 20 Prozent der Frauen gaben an, in den zwölf Monaten vor der Datenerhebung Opfer physischer, sexualisierter oder/und psychologischer Gewalt geworden zu sein. mehr lesen / lire plus

Hälfte der Bäume in Luxemburger Wäldern krank

Am vergangenen Montag stellte die Naturverwaltung (ANF) die Resultate des phytosanitären Inventars 2021 vor. Jährlich überprüfen Expert*innen den Gesundheitszustand der Luxemburger Wälder. Dabei konnte 2021 eine leichte Erholung festgestellt werden, im Allgemeinen ist der Zustand der Wälder jedoch schlecht. Lediglich an 16 Prozent der Bäume wurden keine Schäden festgestellt, während an über 51 Prozent schwere Schäden diagnostiziert wurden. Besonders bedrohlich ist der Zustand der Buche, der meistverbreiteten Baumart in Luxemburg. Nur 1,4 Prozent der Buchen waren komplett gesund, während beinahe drei Viertel schwere Schäden aufwiesen oder abgestorben waren. Angesichts dieses erschreckenden Zustandes der Wälder hat die ANF bereits Ende letzten Jahres beschlossen, weniger Bäume zu ernten. mehr lesen / lire plus

Cinéma : Hitchcock®

Au Cercle Cité, Paul Lesch partage avec le grand public sa collection privée centrée sur la personne d’Alfred Hitchcock. Plus que comme une icône du septième art, le directeur du CNA nous le présente comme une marque.

Photo : Nuno Lucas da Costa

Même s’il existe des personnes qui n’ont jamais visionné un seul film de Hitchcock – ce qui constitue presque un crime cinématographique –, ces mêmes personnes ont d’une façon ou d’une autre consciemment ou inconsciemment aperçu sa fameuse silhouette de profil, sans parler des scènes angoissantes du film « The Birds » ou encore celle de l’assassinat au couteau sous une douche dans « Psycho ». mehr lesen / lire plus

Auf DVD: Memoria

In „Memoria“ werden die Zuschauer*innen dazu angehalten, genau hinzusehen und sich dabei auf verschwimmende Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Leben und Tod einzulassen.

In Weerasthakuls Film steht vor allem das Hinhören und Hinsehen im Vordergrund. (Fotos: © Kick the Machine Films, Burning, Anna Sanders Films, Match Factory Productions, ZDF-Arte and Piano, 2021)

Dunkel und still beginnt die erste Szene von „Memoria“. Abgesehen von Vorhängen ist im Bildrahmen nicht viel zu erkennen. Als dann jedoch ein dumpfer Knall ertönt, kommt Bewegung auf. Der Standpunkt der Kamera bleibt unverändert, nun ist jedoch die Silhouette einer Person zu erkennen. Sie scheint von dem zuvor erwähnten Geräusch geweckt worden zu sein und sitzt nun aufrecht in ihrem Bett. mehr lesen / lire plus

Serien-Empfehlung: Diener des Volkes

Bevor er Präsident wurde, spielte Wolodymyr Selenskyj in einer satirischen Fernsehserie einen Geschichtslehrer, der widerwillig zum Präsidenten der Ukraine wird.

Wassyl Holoborodko 
(Wolodymyr Selenskyj) muss sich als frischgebackener Präsident der Ukraine mit Korruption und Schlaglöchern herumschlagen. (Fotos: Studio Kvartal 95)

Wassyl Holoborodko (Wolodymyr Selenskyj) ist Geschichtslehrer in Kyjiw. Als seine Schüler*innen Wahlkabinen bauen sollen, statt seinem Unterricht zu folgen, platzt ihm gegenüber einem Kollegen der Kragen: Eine Hasstirade über die Politik der Ukraine und vor allem korrupte Politiker*innen sprudelt nur so aus ihm heraus. Ein Schüler filmt den Ausfall mit dem Smartphone und stellt das Video auf Youtube. Acht Millionen Klicks später überzeugen seine Schüler*innen Holoborodko, sich zur Wahl des Präsidenten zu stellen, sie sammeln sogar das für die Einschreibung nötige Geld mittels Crowdfunding. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: März 2022

Faszinierende portugiesische Gitarre


Typisch für den portugiesischen Fado ist eine emotionale Stimme im Dialog mit dem glockenreinen Klang der portugiesischen Gitarre. Das Doppelalbum Guitarra Portuguesa im Buchformat mit einer zweisprachigen, fundierten Einführung stellt das Instrument in den Mittelpunkt. Die mindestens 200 Jahre alte, typisch portugiesische Laute ist wohl aus der englischen Gitarre entwickelt worden. Ihr Korpus ist annähernd rund und sechs, mit Fingerpicks gezupfte Doppelsaiten bringen einen unverwechselbar perlenden Klang hervor. Die vorliegende Kompilation vereint vierzig Stücke, die die unterschiedlichen Stile aus Lissabon und Coimbra dokumentieren. Da finden sich zahlreiche Meister und eine Meisterin, die das Instrument virtuos zur Blüte bringen, und zwar in klassischen wie in modernen Formen. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Belfast

L’expression « à hauteur d’enfant » est ici à prendre au pied de la lettre : des événements tragiques de Belfast dans l’enfance de Kenneth Branagh restent des images de joies et de petites peines, touchées assez peu par les émeutes et les combats. Et pourquoi pas la tendresse, après tout ?

L’évaluation du woxx : XX
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Expotipp: 9. Konscht

Ein Tipp für Comicliebhaber*innen, die das Internationale Comic-Festival im Juli in Contern nicht abwarten wollen: Die „D’Frënn vun der 9. Konscht“, der Verbund luxemburgischer Comiczeichner*innen, stellt noch bis zum 2. April in der Galerie des Escher Theaters aus. Wer sich die Liste der vertretenen Künstler*innen anschaut ahnt, wohin die Reise geht – mit dabei sind unter anderem Jeff Hemmer, der im März für die Schnecken und Schleimspuren auf der Rückseite der woxx verantwortlich ist, sowie die Manga-Zeichnerin Sabrina Kaufmann oder die Comickünstlerin Marion Dengler, die in ihrem Beitrag für den Comicband „Fortifications. Six histoires sur une ville unique“ Geschlechtsidentität und lesbische Liebe thematisiert hat. mehr lesen / lire plus