Parlamentarische Anfragen: Wieso, weshalb, warum?

Über 8.000 parlamentarische Anfragen gab es in der letzten Legislaturperiode. Die Chamber hat ein Dokument veröffentlicht, in dem sie alle gesammelt sind. Eine Analyse der woxx über das Frage-Antwort-Spiel der Abgeordneten.

Bei den Fragestunden im Parlament – wie hier am 12. März – können die Abgeordneten den Minister*innen nach Lust und Laune Löcher in den Bauch fragen. Die meisten parlamentarischen Anfragen werden jedoch schriftlich gestellt, in der letzten Legislaturperiode waren es deren über 8.000. (Foto: Chambre des Députés)

Für die Abgeordneten ist es wohl eins der wichtigsten Instrumente, für Regierungsmitglieder vermutlich oft ein Quell des Ärgernisses und für Journalist*innen oft ein gefundenes Fressen, um an Informationen zu kommen. mehr lesen / lire plus

Debatte um Schwangerschaftsabbrüche: Reine Ideologie

Bei der Diskussion um eine Fristverlängerung für Schwangerschaftsabbrüche führt die Gynäkolog*innengesellschaft medizinische und ethische Gegenargumente an. Dahinter steckt eine kritikwürdige Haltung.

(Quelle: Pavel Danilyuk/pexels)

Manche Länder verbieten ihn, andere erlauben ihn unter bestimmten Bedingungen. Die Rede ist vom Schwangerschaftsabbruch. Doch unabhängig von der jeweiligen Rechtslage: Immer wieder flammen Debatten auf, die zumindest Teile davon in Frage stellen. Dabei geht es unter anderem um die Frist, innerhalb welcher ein legaler Schwangerschaftsabbruch vorgenommen werden darf. Ein entsprechender Konflikt wird seit geraumer Zeit auch hierzulande ausgetragen.

Organisationen wie das Planning Familial (PF) fordern, die Frist für einen Abbruch von der 12. auf die 14. mehr lesen / lire plus

Entwicklungs-NGOs: Fragen bleiben offen

Die in der Entwicklungszusammenarbeit tätigen NGOs sehen ihren Bildungsauftrag gefährdet. Das geht aus einer Pressemitteilung von „déi gréng“ vom vergangenen Montag hervor. Das Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit hatte dem Dachverband der betroffenen NGOs, dem Cercle de Coopération, Mitte März mitgeteilt, die mehrjährigen Rahmenvereinbarungen mit ihnen abschaffen zu wollen. Der Entschluss betrifft die Finanzierung der NGOs zwar nicht unmittelbar. An die in den Vereinbarungen geregelten Bildungs- und Sensibilisierungskampagnen sind aber finanzielle Zuschüsse vonseiten des Staates gebunden. Ihre Hoffnung, die am vergangenen Montag stattgefundene Sitzung des außenpolitischen Ausschusses in der Chamber werde für Klarheit sorgen, sahen die Grünen enttäuscht. „Ob und wie diese Kompetenzen auch in Zukunft eingesetzt werden sollen, konnte das Ministerium uns nicht mitteilen“, so Joëlle Welfring, die grüne Sprecherin für Entwicklungsarbeit. mehr lesen / lire plus

Zéro pointé pour les producteurs d’acier

(Photo : Jean Martinelle/Pixabay)

Les aciers produits par ArcelorMittal sont-ils vraiment « plus intelligents pour les hommes et la planète », comme le prétend le sidérurgiste luxembourgeois ? Pour Steel Watch, la réponse est négative. Ce 29 avril, cette ONG a réuni, à Belval, des organisations du monde entier « pour lancer un défi à l’entreprise, l’appelant à modifier ses pratiques, ses politiques et ses plans en matière de droits humains, de climat et d’environnement ». Outre 46 décès survenus l’an dernier dans une mine de charbon au Kazakhstan, Steel Watch reproche au sidérurgiste de continuer à « investir dans la production d’acier à base de charbon, ce qui entraîne des émissions de gaz à effet de serre ». mehr lesen / lire plus

Brüsseler Mieter*innen verarmen

 (Foto: Patrick Galbats)

Für einen Großteil der Brüsseler Bevölkerung ist das Leben in der belgischen Hauptstadt unbezahlbar geworden. 6 von 10 Personen wohnen zur Miete, das sind doppelt so viele wie im Rest des Landes. Die Mieten in der Kapitale steigen viel schneller als das Einkommen und belasten das monatliche Budget der Miethaushalte, die nach und nach verarmen. Grund für die seit mindestens 15 Jahren sich drastisch zuspitzende Entwicklung ist der völlig unregulierte Mietwohnungsmarkt. Das geht aus einer im vergangenen Jahr von dem Geografen Hugo Périlleux als Doktorarbeit veröffentlichten Studie hervor, die nun von dem Brüsseler Magazin „Médor“ in einer popularisierten Version grafisch aufbereitet und online gestellt worden ist. mehr lesen / lire plus

Kulturpolitik in Esch-Alzette: FrEsch unter Beschuss

Das Kunstkollektiv Richtung22 und FrEsch, der Kulturverwaltungsverein der Gemeinde Esch, liefern sich mittels Pressemitteilungen Wortgefechte um den Rauswurf aus dem Bâtiment 4. Die Escher LSAP meldete sich ebenfalls zu Wort.

(Foto: Richtung 22)

Richtung22 sei nicht aus dem Bâtiment 4 „rausgeworfen“ worden, der Vertrag des Kollektivs sei lediglich nicht verlängert worden. Das ist zumindest die Sicht des Vorstands des Vereins FrEsch, der viele Kulturaktivitäten der Stadt Esch verwaltet. Am vergangenen Donnerstag erreichte die woxx kurz nach Druckschluss eine Pressemitteilung, in der FrEsch dies betonte. Diese Entscheidung sei nach einer im März 2024 durchgeführten „Analyse“ gefällt worden. Die Kriterien hierfür seien Frequenz und Benutzung der Räumlichkeiten, Beiträge zum Leben des „tiers-lieu culturel“, Teilnahme am kulturellen Leben von Esch, Teilnahme an der Veränderung des Stadtbildes, Respekt der Sicherheit, Sauberkeit und Aufräumen der Küche sowie der Gemeinschaftsräume nach deren Nutzung. mehr lesen / lire plus

Génocide des Tutsi·es au Rwanda en 1994 (4/4) : Ce que le mot génocide ne dit pas

Le Rwanda commémore cette année les 30 ans du génocide des Tutsi·es. Au centre de la mécanique infernale des tueries se trouvait le colonel Théoneste Bagosora, dont nous avons couvert le procès devant la justice internationale en 2005. D’abord prononcée à perpétuité, sa peine a été ramenée à 35 ans de prison en appel. Il n’a jamais exprimé le moindre remords pour la mort des 800.000 victimes du génocide, en grande majorité tutsies.

Le colonel Bagosora n’a jamais exprimé le moindre remords pour le génocide des Tutsi·es. (Dessin : Isabelle Cridlig)

« Bagosora a fait exactement ce que je conseillais de faire à mes clients arrêtés en possession de marijuana quand j’étais avocat : dire à la police qu’ils ne savent pas de quoi il s’agit », s’agace le procureur Drew White à la sortie de prétoire où nous le croisons ce 16 octobre 2005. mehr lesen / lire plus

Nuklearschrott in Mexiko: Erbschaften einer Kobaltkanone

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mit ihren drastischen Folgen jährt sich dieser Tage zum 38. Mal. Zwei Jahre zuvor war es an der Grenze zwischen Mexiko und den USA ebenfalls zu einem radioaktiven Debakel gekommen. Das gab den Ausschlag für eine erfolgreiche binationale Bewegung gegen das geplante Atommüllendlager Sierra Blanca in Texas, direkt an der mexikanischen Grenze. Heute richtet sich das zivilgesellschaftliche Engagement vor allem gegen die Narcokultur.

„Umweltrassismus“: Der heute 55-jährige Umweltaktivist Ernesto Robles Quiñonez über die einstigen Pläne der US-Regierung, nahe der mexikanischen Grenze ihren Atommüll zu deponieren. Unser Bild zeigt ihn in dem von seinem Vater gegründeten Regionalmuseum, dessen Direktor der ehemalige Lehrer heute ist.

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Backcover: Viktoria Mladenovski

Im Mai zeigt die in Berlin ansässige Künstlerin Viki Mladenovski auf dem Backcover der woxx fünf persönliche Illustrationen. Im Interview erzählt sie, warum auch kunterbunte und spielerische Kunst politisch aussagekräftig sein kann.

Spielerisch, bunt und inklusiv: Die queere Künstlerin Viktoria Mladenovski malt in ihren Illustrationen die Welt so, wie sie sie gerne sehen würde. (Copyright: Viktoria Mladenovski)

woxx: Viki Mladenovski, wie haben Sie mit der Kunst angefangen?

Viki Mladenovski: Ich male eigentlich schon von klein auf. Während meines Literaturstudiums in Schottland hatte ich jedoch mit dem Malen aufgehört. Als ich später in einer Galerie gearbeitet habe, hatte ich die Gelegenheit dazu, Siebdruckverfahren und Risographie zu lernen und fing wieder mit malen an. mehr lesen / lire plus

Ripley: Die Welt, wie sie ihm gefällt

„Ripley“ erzählt eine bekannte Geschichte in Schwarz-Weiß. Was die Serie so besonders macht, ist der langsame Rhythmus, die detailreiche Inszenierung und die Schauspielleistung von Andrew Scott.

Nicht nur spannend, sondern auch schön anzusehen: Steven Zaillians Serie „Ripley“ (Copyright: Netflix)

Fast 70 Jahre nach Erscheinen des Romans „The Talented Mr. Ripley“ hat die Geschichte von dessen Protagonisten, Tom, nichts von ihrer Faszination verloren. Unabhängig davon, ob man mit Patricia Highsmiths Buch oder dessen 1999er-Verfilmung mit Matt Damon und Jude Law in den Hauptrollen vertraut ist: Die kürzlich erschienene Netflix-Serie „Ripley“ dürfte es in die diesjährigen Top-10-Listen der meisten Kritiker*innen schaffen.

Mit ihren Schwarz-Weiß-Bildern und der langsamen Erzählweise ist die von Steven Zaillian geschriebene Miniserie weit von den üblichen, auf Massenkonsum ausgerichteten Netflix-Produktionen entfernt. mehr lesen / lire plus

Buchtipp: Nichts davon ist wahr

In Veronikas skurriler Familie leben alle nach Kräften ihre Eigenarten aus. Ihr um Hygiene bemühter Vater zieht in der verschachtelten Familienwohnung in Rom immerzu neue Wände ein. Währenddessen überhäuft ihre Mutter sie im Minutentakt mit Telefonanrufen und überwacht die Kinder Tag und Nacht. Veronika selbst wächst im Schatten ihres talentierten Bruders auf und wird ohne große Ambitionen Schriftstellerin ‒ wohl auch als Schutzmechanismus, um mit der eigenen Familie fertigzuwerden, wie die Autorin erklärt. Mit einer wunderbaren Portion stoischer Ironie erzählt Veronica Raimo von Ferienreisen, die ins Wasser fallen, komisch bizarren Liebesschaften und der Einsamkeit des Erwachsenwerdens. Die willkürlich aufeinanderfolgenden kurzen Kapitel beschreiben dabei Erinnerungen mit autobiografischen Zügen. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Jakobs Ross

Sich emotional auf die Romanverfilmung „Jakobs Ross“ einzulassen, fällt nicht ganz leicht: Der Handlungsverlauf der schweizerisch-luxemburgischen Koproduktion von Katalin Gödros wirkt uneben, so als sei hin und wieder eine Erzähletappe übersprungen worden. Der Film, der die harte Lebensrealität einer im 19. Jahrhundert in der Schweiz lebenden Magd ins Zentrum rückt, rutscht zudem immer wieder ins Kitschige ab; die Figuren halten zum Teil unrealistisch wirkende Monologe. Diese Schwächen werden aber von einer makellosen Inszenierung und soliden Schauspielleistungen wettgemacht.

Bewertung der woxx: XX

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