USA vor den Wahlen: Demokratischer Wiederaufbau

Die US-Demokraten wollen die Wirtschaft mit einem weiteren Konjunkturprogramm stärken. Die Stromerzeugung des Landes soll bis 2035 dekarbonisiert werden. Unklar ist, wie mit den Plänen die ökonomische Ungleichheit in der US-Gesellschaft verringert werden kann.

Noch führt er in den Umfragen: Präsidentschaftskandidat Joe Biden beim virtuellen Parteitag der Demokraten auf einem Bildschirm vor einer leeren Bühne Mitte August. (Foto: EPA-EFE/Tannen Maury/Pool)

Knapp zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl trauen die US-Bürger Umfragen zufolge dem demokratischen Kandidaten Joe Biden bei fast allen Themen mehr zu als dem Amtsinhaber Donald Trump. Einzige Ausnahme: die Wirtschaftskompetenz.

Unter dem etwas kryptischen Titel „Build Back Better“ (Besser wiederaufbauen) hat Biden kürzlich ein Konzept vorgestellt, wie er im Falle eines Wahlsieges die größte ökonomische Krise in der jüngeren US-Geschichte überwinden will. mehr lesen / lire plus

Identität unterm Seziermesser: Alles für das Vaterland

Martin Caparrós nimmt in seinem historischen Kriminalroman „Väterland“ die nationalen Mythen Argentiniens aufs Korn. Ein unterhaltsames Buch und Geschichtsstunde zugleich.

Um seine Heimat zu ergründen, hat Martín Caparrós sie lange bereist. Mit „El Interior“ hat er dann eine kontemplative Chronik seiner Reise durch die nördlichen und westlichen Provinzen verfasst. Um die jüngere Vergangenheit seines Landes zu verstehen und zu erklären, hat er mehrere Bände über die revolutionären Bewegungen Argentiniens geschrieben. Er hat die Militärdiktatur thematisiert, das dunkelste Kapitel der Geschichte des Landes, ebenso die Frage nach dem Sinn politischer Militanz und von Utopien. Sein monumentalstes Werk ist das in 16 Sprachen übersetzte Buch „Hunger“ („El Hambre“), für das er fünf Jahre lang um den Globus reiste, um Ursachen und Strukturen des Hungers zu analysieren. mehr lesen / lire plus

Luxemburger Gleichstellungspolitik: Naivität oder doch Strategie?

Während das Mega weiterhin auf Symbolpolitik und Symptombekämpfung setzt, wartet man immer noch auf Schritte, die zur Umstrukturierung der Geschlechterverhältnisse tatsächlich notwendig wären.

„Mir konnt bis elo nach kee Chef d’entreprise oder Cheffin d’entreprise e gudde Grond dofir nennen, dass méi Egalitéit net vu Virdeel wier“. Manchmal kommt man nicht umhin, die gegenwärtige Chancengleichheitsministerin, Taina Bofferding (LSAP), für ihren Idealismus zu bewundern. Hält man sich jedoch die aktuelle Situation in puncto Geschlechtergerechtigkeit vor Augen, wird schnell klar, dass es sich wohl eher um Naivität handelt. Den eben zitierten Satz äußerte Bofferding gestern anlässlich einer Pressekonferenz. Gegenstand waren die sogenannten „Actions positives“, ein Programm, mit dem das Ministerium für Gleichstellung (Mega) Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt zu fördern versucht. mehr lesen / lire plus

Politique d’asile : Chiens de faïence

Le conflit entre les associations de soutien aux réfugié-e-s et les autorités autour des problèmes de dépôt des demandes de protection internationale ne s’est pas calmé – les deux partis continuent de camper sur leurs positions.

On l’a sûrement informé sur le port correct du masque, mais il ne s’est pas laissé intimider : le ministre Jean Asselborn lors de la visite d’un nouveau foyer à Wasserbillig, le weekend dernier. (© MAEE)

« À peine quelques jours après que notre action devant les bureaux de l’Immigration s’est terminée, ça a recommencé » : Cassie Adélaïde, de l’association Passerell, qui offre entre autres de l’aide juridique aux réfugié-e-s, en a gros sur la patate. mehr lesen / lire plus

Green New Deal in Luxemburg: Endlich nachhaltig?

Ein Online-Rundtischgespräch über Visionen für das Danach lieferte zahlreiche Anregungen für die politischen Debatten hierzulande.

Bild: facebook.com/lsap.lu

„Was hat uns die Krise gezeigt? (…) Die meisten Leute haben es geschätzt, zurückschrauben zu können“, hält Blanche Weber fest. In ihren Augen war es eine wichtige Erfahrung für die Menschen, weniger einkaufen zu gehen und mehr soziale Kontakte zu pflegen. „Wir können heute eine neue Vision für die Welt entwickeln, die auf einer anderen Wertehierarchie beruht, zu der weniger arbeiten und weniger konsumieren gehört“, so die Präsidentin des Mouvement écologique am Mittwochabend.

Gemeinsam mit OGBL-Präsidentin Nora Back und Wirtschaftsminister Franz Fayot war sie von der LSAP zu einem Online-Rundtischgespräch eingeladen – Thema: „Green New Deal zu Lëtzebuerg?“. mehr lesen / lire plus

Die Filme von Charlie Kaufman: Wo höre ich auf, wo fängst du an?

Mit seinem neusten Werk fordert Charlie Kaufman die Zuschauer*innen mehr denn je heraus. Was wie ein Bruch mit seinen früheren Filmen wirkt, ist im Grunde eine konsequente Fortführung dessen, was seine Kunst immer schon ausmachte.

Zum Teil fühlt es sich an als erstrecke sich der Besuch, den Lucy und Jake dessen Eltern abstatten, über Jahrzehnte hinweg. (© Netflix)

Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass zuletzt ein Film von Charlie Kaufman erschien. Dabei müsste man inzwischen daran gewöhnt sein, stets vier bis fünf Jahre auf ein neues Werk des US-amerikanischen Autors und Regisseurs zu warten. Zumindest seit er 2008 mit „Synecdoche, New York“ für einen seiner Filme erstmals nicht nur das Drehbuch schrieb, sondern auch Regie führte, nimmt der Künstler sich immer mehrere Jahre Zeit. mehr lesen / lire plus

ss oder sa, dann doch lieber sasch

Bierdeckel-Kampagne zum woxx-Launch im Jahr 2000.

Seit vergangener Woche erfreut sich das woxx-Team einer (zeitlich begrenzten) Verstärkung. Der Name Sascha Schlüter dürfte unseren online-Leser*innen bereits aufgefallen sein. Der Student der politischen Wissenschaften und der angewandten Informatik aus Bamberg hat sich bei der woxx für ein mehrwöchiges Praktikum beworben, das ihm bei seiner Entscheidung, ob er sich in Richtung Journalismus weiterentwickeln möchte, helfen soll. In die Printausgabe hat er es diese Woche mit einer Kurznachricht geschafft. Kopfzerbrechen schuf allerdings das bei diesen Texten statt des Vollnamens angewandte Kürzel. Die gebräuchlichen Initialen (ss) oder die manchmal genutzte Kurzform des Vornamens (sa) erwiesen sich als, naja, problematisch, sodass als Kompromiss die etwas verlängerten Initialen sa und sch, also sasch, zur Verwendung kamen. mehr lesen / lire plus

Habitate: Desolater Zustand

Das „Observatoire de l‘environnement naturel“ hat seinen aktuellen Bericht zum Naturschutz in Luxemburg veröffentlicht. Hierfür wurden die hiesigen Biotope und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten untersucht. Das Fazit der Studie, die den Zeitraum zwischen 2013 und 2018 umfasst, ist besorgniserregend: Zwei Drittel der natürlichen Lebensräume befinden sich in einem „unzureichenden“ oder „schlechten“ Zustand. Die Artenvielfalt trifft es noch härter, so sind etwa 80 Prozent der Tiere und Pflanzen massiv bedroht. Vögel sind hierzulande besonders gefährdet, so zum Beispiel das Rebhuhn, welches aktuell bei unter zehn Brutpaaren angelangt ist. Als Hauptgründe für diese Entwicklungen werden die immer weiter voranschreitende Intensivierung der Landwirtschaft, die zunehmende Urbanisierung, und die generellen Eingriffe in die natürlichen Systeme genannt. mehr lesen / lire plus

Les radios locales laissées dans la précarité

Le projet de loi 7631, qui vise à réformer l’aide à la presse, n’est pas du goût des radios locales établies au Luxembourg depuis la libéralisation des ondes de 1991. Le texte visé contient bien un paragraphe sur les « éditeurs citoyens » qui ne poursuivent pas de but lucratif, et qui peuvent par conséquent bénéficier d’une aide spécifique pouvant aller jusqu’à 100.000 euros par an. Contrairement à l’aide à la presse « normale », qui est réservée à la presse écrite, qu’elle soit imprimée ou en ligne, cette aide spéciale est aussi destinée à des radios dites « citoyennes ». mehr lesen / lire plus

Kulturfestival: „Wir wollen mit dem Festival Identitäten zelebrieren“

Das Kulturfestival „This Is a Human’s World“ will auf Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern sowie Genderdiversität in der luxemburgischen Musikszene hinweisen.

„Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich als Mann in der richtigen Position bin, um ein Festival zu organisieren, das die Diskriminierung von Frauen und Genderdiversität thematisiert“, sagt Pascal Useldinger, Veranstalter des Festivals „This Is a Human’s World“ der woxx, „aber mein Dasein als Mann darf mich letzten Endes nicht daran hindern, auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, unterschwellige Homofeindlichkeit und Rassismus in Luxemburg hinzuweisen.“ Useldinger wirkt den Missständen am Samstag mit einer Diskussionsrunde, Auftritten vorwiegend weiblicher Musiker*innen und Performances entgegen. mehr lesen / lire plus

Peinture : Double niche

Alors que les un-e-s essaient de garder la tête hors de l’eau, d’autres partent pour de nouveaux horizons. En pleine pandémie, Hans Fellner, électron libre bien connu des milieux artistiques locaux, ouvre une nouvelle galerie, « Fellner Contemporary », avec des objectifs ambitieux.

Photos : Thora Kleinert

« Ne le dites à personne, mais la Nationalgalerie, c’est ici », ironise Fellner en présentant la cave relookée dans laquelle auparavant était installée la galerie Valerius. Mises à disposition par la galerie Nosbaum & Reding installée au-dessus, les deux salles voûtées, qui datent du Moyen Âge tardif et dont les arcs en grès jaune rappellent les fondements de la ville, accueilleront donc des artistes luxembourgeois-e-s. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Police

Profondément humaniste dans son message, « Police » sert un huis clos où les doutes s’invitent et où la stricte rationalité vacille. Un peu bancal dans sa structure, le nouveau film d’Anne Fontaine gagne cependant les cœurs par sa sincérité.

La lutte entre collègues est aussi mentale que physique. (Photo : Thibault Grabherr)

Il faut bien le dire : l’abondance de polars sombres où l’on explore également les facettes peu reluisantes de la personnalité des flics – ou leur vie privée déglinguée – est parfois étouffante. Si « Police » fait partie de cette catégorie, en quelque sorte, le film a toutefois l’avantage d’y greffer une réflexion intelligente sur le phénomène des reconduites à la frontière. mehr lesen / lire plus

Serien-Empfehlung: Mrs. America (2020)

Es fällt schwer sich dem Reiz von „Mrs. America“ zu entziehen. Dennoch wäre es wünschenswert gewesen, anti-feministischen Positionen nicht derart viel Gewicht einzuräumen.

Gloria Steinem und Betty Friedan werden von Rose Byrne und Tracey Ullman gespielt. (© FX)

Im ersten Moment wirkt es befremdlich: Da wird eine handwerklich einwandfrei produzierte, hervorragend besetzte und realitätsgetreu geschriebene Serie über die US-amerikanische Frauenbewegung der 1970er-Jahre veröffentlicht und unzählige Feminist*innen regen sich darüber auf. Grund dafür ist allerdings nicht so sehr die Darstellung der Gruppierung rund um Gloria Steinem (Rose Byrne) und Betty Friedan (Tracey Ullman): Es ist vielmehr der ausführliche Raum, der Anti-Feminist*innen in „Mrs. mehr lesen / lire plus

Notre conseil de série : The Sopranos (1999-2007)

Régulièrement citée comme une des séries les plus influentes de la fin des années 1990, la plongée dans la mafia italienne du New Jersey offre aussi ce que d’autres fictions sur les gangsters évitaient à tout prix : rendre humain-e-s ces personnages de l’ombre.

La vie quotidienne de Tony Soprano comprend souvent des macchabées allongés dans la rue… (© HBO)

Déjà, la scène d’ouverture est légendaire : Tony Soprano (incarné par James Gandolfini, malheureusement décédé en 2013), un petit chef mafieux local, est assis au bord de sa piscine et regarde stoïquement les canards qui s’y prélassent. Alors qu’on s’attendrait à ce qu’il dégaine son flingue pour réduire les bêtes en fricassée, il se perd totalement dans la contemplation des oiseaux aquatiques – et l’on devine derrière ce geste déjà son désir d’évasion. mehr lesen / lire plus

Auf arte.tv: Lene Marie oder Das wahre Gesicht der Anorexie

Ein Porträt der Fotografin Lene Marie Fossen: Die Norwegerin verweigerte seit ihrer Kindheit das Essen aus Angst, erwachsen zu werden. Mit ihrer Kamera hielt sie eindrücklich Gesichter, Ängste, Trauer und Zerfall fest. Eine interessante, wenn auch brutale Dokumentation über einen Überlebenskampf.

Bis zum 17. September in der Arte-Mediathek
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