Brasiliens Landlosenbewegung: Aufbruch und Erneuerung

Unter dem ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro stand Brasiliens „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST) mit dem Rücken zur Wand. Für einen Machtwechsel hat sich die Organisation daher ins Zeug gelegt. Nun wird sie landesweit wieder sichtbarer. Neben Landbesetzungen macht sie vor allem mit nachhaltigen agroökologischen Konzepten von sich reden.

Sogar über eine eigene Forschungs- und Lehreinrichtung verfügt die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST): Schüler*innen der agroökologischen Schule „Egídio Brunetto“. (Fotos: Knut Henkel)

Jucino Guzman ist regelmäßig auf der Kaffeefarm seines Bruders im Einsatz. „Einerseits gibt es hier immer was zu tun, andererseits ist das Land nach wie vor nur besetzt – nicht unser Eigentum“, gibt er zu bedenken. mehr lesen / lire plus

Wachstumsdebatte in Luxemburg: Weniger mit mehr

Wahlkampf mit Zukunfts- und Wachstumsdebatte? Die zahlreichen Positionierungen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sprechen dafür.

Happy-End trotz GDP-Wachstum im von Randers vorgestellten globalen „Giant Leap“-Szenario.


„Solange das Luxemburger Modell auf dem Wachstumszwang basiert, wird es nicht möglich sein, ein zukunftsfähiges Luxemburg aufzubauen.“ Das schrieb der Mouvement écologique im Oktober vergangenen Jahres, als Reaktion auf die Rede zur Lage der Nation, die genau diese Fragestellung „ausgeklammert“ habe. Zu jenem Zeitpunkt wurde die Wachstums-
kritik vor allem im rechten Teil des parteipolitischen Spektrums thematisiert, mit konservativen und fremdenfeindlichen Akzenten. Die CSV dürfte sich nach der Nominierung des wirtschaftsnahen Spitzenkandidaten Luc Frieden hier künftig eher zurückhalten – trotzdem wird das Thema Wachstum im Wahlkampf wohl nicht „ausgeklammert“ werden, trotz der entmutigenden jüngsten Entwicklungen – oder vielleicht gerade deswegen. mehr lesen / lire plus

CID Fraen an Gender: Das soll ins Wahlprogramm

Das feministische Zentrum CID Fraen an Gender gibt den Parteien vor den Parlamentswahlen Empfehlungen für Genderthemen an die Hand. Worauf können die Wähler*innen hoffen?

Im Dezember präsentierte das CID Fraen an Gender (CID) die Auswertung seines Fragebogens „Regierungswalen: Wéi gendersensibel sinn d’Parteien?“, am Donnerstag legte es mit Empfehlungen für Genderthemen im Wahl- und Regierungsprogramm nach. Der Katalog hält 29 Punkte fest, aufgeteilt nach den Themen Bildung, Arbeit, Gesundheit, Kultur, Politik und Gesellschaft. Zu den beiden letzten Bereichen hat das CID am meisten zu sagen.

Darunter fallen etwa Großbaustellen wie die Bekämpfung der Wohnungskrise, besonders mit Blick auf benachteiligte Personengruppen; die Umsetzung einer feministischen Außenpolitik, die mit der militärischen Abrüstung und der Unterzeichnung des Atomwaffenverbots einhergeht; und der Umgang mit Drittstaatler*innen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung. mehr lesen / lire plus

Verkehrssicherheit: Langsamer und sicherer

Tödliche Verkehrsunfälle befeuern die Diskussion über Geschwindigkeitsbegrenzungen. Nach langen Jahren der Apathie kommt nun Bewegung in die Diskussion um Tempo 30.

Und wenn das Ende der 
30er-Zone die Ausnahme wäre? 
Im Gemeindewahlkampf sprechen sich manche Parteien genau dafür aus.
 (Foto: PxHere)

Am Morgen des 6. März kam es in Luxemburg-Neudorf zu einem Verkehrsunfall, bei dem drei Menschen starben. Unter ihnen eine Fußgängerin, die gerade die Straße überqueren wollte. Nicht einmal eine Woche später, am 11. März, kollidierte ein Autofahrer auf der Strecke Greisch-Tuntange mit einem Baum. Auch er starb. Bei keinem der beiden Unfälle wurde bisher offiziell eine Ursache bekannt gegeben. mehr lesen / lire plus

Facebook-Beitrag von Corinne Cahen: Brummschädel nach dem Frauenkampftag

Die Ministerin Corinne Cahen sprach sich letzte Woche öffentlich gegen eine Beteiligung am internationalen Frauentag aus und degradierte dabei Straßenaktivismus. Ist das mit ihren politischen Ambitionen vereinbar?

Quelle: Jif

Die große Sause zum internationalen Frauenkampftag am 8. März ist vorbei. Die Aktivist*innen kämmen sich das letzte Konfetti aus dem Haar und sie haben Bauchweh: Nicht, weil sie beim Streik der Plattform Journée internationale des femmes (Jif) zu arg gelacht haben, sondern weil vielen ein Facebook-Beitrag von Corinne Cahen (DP) noch schwer im Magen liegt. Sie verkündete am Frauenkampftag: „Ich habe keinen Bedarf, den internationalen Frauentag zu feiern. Ich habe mich noch nie aufgrund meines Geschlechts diskriminiert gefühlt. mehr lesen / lire plus

Entreprises et droits humains : « Je pense à lui à chaque seconde qui passe »

Les familles de deux défenseurs des droits humains enlevés au Mexique témoignent de leur détresse et de leur colère contre Ternium, une multinationale luxembourgeoise dont elles disent la responsabilité, au moins indirecte, dans ce kidnapping.

Défenseurs des droits humains et proches de Ricardo Lagunes et Antonio Díaz manifestent à Mexico. (Photos : d.r.)

À l’autre bout du monde, au Mexique, la maman de Ricardo Lagunes, Ana Lucia, retient ses larmes, sa voix s’étrangle, ses mots s’entrecoupent de longs silences : « Je pense à lui à chaque seconde, à chaque minute qui passe. Je suis si triste qu’il ne puisse pas être avec sa fille de quatre ans. mehr lesen / lire plus

L’Aleba veut devenir « un syndicat pour tous »

« Sortez-moi par la porte, je reviendrai par la fenêtre » : l’Aleba ne compte pas se laisser évincer facilement du jeu syndical et passe à l’offensive. Il y a deux ans, le syndicat des salariés de la place financière s’était vu retirer sa représentativité sectorielle par le ministre du Travail Dan Kersch, saisi par l’OGBL et le LCGB, au motif qu’il ne réunissait pas assez de voix à la Chambre des salariés (CSL). Cette décision, qui aurait pu s’avérer fatale, fait l’objet d’un recours devant la justice. En attendant, l’Aleba veut enjamber cette problématique et « souhaite dorénavant proposer ses candidats dans tous les domaines d’activité de la Chambre des salariés afin de représenter le maximum de salariés dans la défense de leurs intérêts communs », affirme-t-elle succinctement dans un mail adressé mardi aux médias, promettant d’en dire plus lors d’une conférence de presse ce 21 mars. mehr lesen / lire plus

Mercosur : Négociations dans le dos des parlements

Alors que les ministres européen-nes du Commerce se sont rencontré-es à Stockholm pour un Conseil commercial informel la semaine passée, des organisations de la société civile ont dénoncé « l’opacité, le secret et le manque de transparence avec lesquels la Commission européenne tente de ressusciter l’accord UE-Mercosur, retrouvant là les pires pratiques mises en œuvre lors des négociations du TAFTA avec les États-Unis ». L’accord UE-Mercosur avait été gelé depuis 2019 grâce à la mobilisation de la société civile, qui en avait dénoncé les répercussions sur le plan écologique et social, mais aussi en ce qui concerne les violations des droits humains, alors que notamment la situation politique au Brésil se présentait comme très alarmante. mehr lesen / lire plus

Nachbereitung zum Postwachstum

Konferenzen mit internationalen Expert*innen sind wichtig für die Debatten in Luxemburg. Was aber, wenn man sich an Aussagen nicht mehr genau erinnern kann, oder gar den Termin verpasst hat? Der Mouvement écologique setzt seit Längerem Videoaufnahmen der von ihm organisierten Konferenzen online; seit einiger Zeit werden auch detaillierte Berichte dazu veröffentlicht. Besonders interessant ist das bei den beiden Konferenzen von Anfang dieses Jahres, wo es um die kontroversen Themen Wachstum und ökologische Transition ging (siehe auch S. 6). Am 31. Januar malte Ulrich Brand die Zukunft in dunklen Farben, lenkte aber den Blick weg von der Wachstumsfrage auf Aspekte wie Ausbeutung und Profitlogik. mehr lesen / lire plus

„Norco“: Raffinerie und Melancholie

Umweltverschmutzung, Sekten und die Rückkehr an einen Ort, dem man eigentlich den Rücken gekehrt hat – Norco behandelt in kurzer Zeit eine große Palette an Themen. Die woxx hat eins der poetischsten Spiele des letzten Jahres gespielt.

Die gewaltige Raffinerie bestimmt das Ortsbild von Norco, die Umweltschäden bestimmen das Leben der Bewohner*innen.
 (Screenshots: Geography of Robots/Raw Furry)

Kay kehrt nach langer Abwesenheit an ihren Geburtsort Norco im US-Bundesstaat Louisiana zurück. Ihre Mutter ist vor kurzem verstorben, eigentlich will sie ihren jüngeren Bruder besuchen. Doch als Kay in Norco ankommt, ist dieser spurlos verschwunden. Gemeinsam mit dem Roboter Million, der der Familie „zugelaufen“ ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm – und dem Geheimnis, das ihre Mutter hinterlassen hat. mehr lesen / lire plus

Roadburn Festival für extreme Musik: “Wir wollen Grenzen verschieben“

Alljährlich im April lockt das Roadburn Festival Tausende von Besucher*innen nach Tilburg im Süden der Niederlande. Im Laufe der Jahre wurde es zu einem Underground-Musikereignis mit einem fast schon legendären Ruf. Wir sprachen mit dem künstlerischen Leiter Walter Hoeijmakers über seine Vision für das Festival, die Folgen der Pandemie und des Krieges in der Ukraine für solche Events und über einige Bands, auf die er sich besonders freut.

Vereint Metal, Heavy Rock und Hardcore und tritt beim Roadburn-Festival 2023 gleich zweimal auf:
Die US-amerikanische Band Cave In, die unter anderem ihr neuestes Album in Gänze spielen wird. (Foto: Paul Verhagen)

woxx: Wenn man sich das diesjährige Line-up des Roadburn Festivals anschaut, finden sich dort sowohl bekannte Namen als auch Bands, die es für viele wohl erst noch zu entdecken gilt. mehr lesen / lire plus

Anise Koltz (1928-2023) : Gare aux anges !

Décédée le 1er mars dernier, Anise Koltz laisse une trace indélébile dans la poésie, qu’elle soit luxembourgeoise, francophone ou mondiale. 
Le woxx, qui lui avait consacré 
un portrait à l’occasion de la sortie d’une anthologie dans la collection 
Poésie/Gallimard, lui rend hommage.

Anise Koltz en 2016. (Photo : woxx)

« Mes poèmes interrogent / ils n’expliquent pas ». Ce distique ne saurait résumer à lui seul des décennies d’écriture, bien sûr. Mais il résonne fortement, comme un testament peut-être, quand on sait qu’il est extrait de « Pressée de vivre ». Paru en 2018 aux éditions Arfuyen, ce recueil aura donc été le dernier d’Anise Koltz publié de son vivant. mehr lesen / lire plus

Auf arte.tv: Kinderraub. Ein dunkles Kapitel der katholischen Kirche

Während Francisco Francos Diktatur, aber auch noch in den Folgejahren, wurden in Spanien bis zu 30.000 Kleinkinder ihren Eltern gestohlen und mit gefälschten Papieren an Paare aus aller Welt weiterverkauft. Es ist einer der bedeutendsten Fälle von Kinderraub; Anhänger*innen der katholischen Kirche gelten als Drahtzieher*innen. Margot Litten, Redakteurin, besuchte für ihre Doku „Kinderraub“ Betroffene und die wenigen noch lebenden Verdächtigen, beziehungsweise deren Kontaktpersonen. Schockierend ist dabei vor allem die Ignoranz mit der die Autoritäten den Betroffenen bis heute begegnen. Ein interessanter Beitrag für alle, die über diese Verbrechen noch nicht im Bilde waren, auch wenn die Doku von der Ästhetik her etwas einfallslos wirkt. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Radio Art Zone

Ein Radio-Marathon, der bleibt: Das Projekt „Radio Art Zone“ ist seit Ende 2022 als Online-Dauerausstellung erfahrbar. Auf der Website radioart.zone können Neugierige unter dem Reiter „artists“ experimentelle Radiobeiträge teilnehmender Künstler*innen in voller Länge (wieder-)entdecken, weiterführende Infos zu den kreativen Köpfen gibt es obendrauf. Wer die Site durchstöbern will, sollte jedoch Zeit mitbringen oder sich auf einen Besuch in Etappen einstellen: Die Produktionen dauern 22 Stunden, denn diese Sendezeit war die Prämisse zur Teilnahme an „Radio Art Zone“, das von Juni bis September täglich im Süden Luxemburgs auf UKW 87,8 Mhz im Rahmen des Kulturjahres Esch2022 übertragen wurde. Die Idee geht auf Sarah Washington und Knut Aufermann zurück. mehr lesen / lire plus

Finance : Ni les communautés du Sud global ni la nature ne sont des actifs financiers

L’implication de la finance dans des projets de compensation carbone dans le Sud global conduit à de nouvelles dépendances des populations locales prétendument soutenues. (Photo : Jeff Ackley/Unsplash)

Six membres d’ONG luxembourgeoises analysent les objectifs du « Global Landscape Forum Investment Case Symposium », tenu sous l’égide de la place financière à Luxembourg, le 7 mars. Ils dénoncent une opération de greenwashing et une tentative de marchandisation de la nature.

Le 7 mars se tenait à l’ECCL, sur le plateau du Kirchberg, le 6e « Global Landscape Forum Investment Case Symposium », soutenu notamment par le gouvernement grand-ducal et le ministère allemand de la Coopération économique et du Développement. mehr lesen / lire plus