Skulptur sorgt für Tumult in der Hauptstadt

„Gut gemeint ist nicht gut gemacht”, lautet die Redewendung und bringt damit den Konflikt um eine Bronzeskulptur zu Ehren der sechzigjährigen Freundschaft zwischen Luxemburg und dem Kap Verde auf den Punkt. Die Skulptur wurde anlässlich der Staatsvisite von José Maria Neves, Präsident von Kap Verde, am Donnerstag auf der Place du Parc enthüllt. Die „Fédération des associations capverdiennes du Luxembourg“ (FACVL) ist jedoch enttäuscht: Sie wurde erst nach Abschluss des Projekts konsultiert und hätte sich einen Wettbewerb zur Bestimmung der Künstlerin oder des Künstlers gewünscht. Déi Lénk Stad schrieb an die Presse, die Gemeinderät*innen seien ebenfalls nicht eingebunden, sondern nur zur Einweihung eingeladen worden. Im Gemeinderat wurde nicht über das Projekt abgestimmt, weil dies für Investitionen unter 100.000 Euro nicht nötig ist. Stefan Kunzmann, neuerdings Journalist beim „Tageblatt“, lieferte am Mittwoch weitere Hintergründe: Tony Rocha gab die Skulptur 2018 bei seinem kapverdischen Landsmann Severo Delgado in Auftrag, mit finanzieller Unterstützung der Stadt Luxemburg. Die FACVL sowie Déi Gréng wollten der Enthüllung fernbleiben. Déi Lénk kündigte trotz Kritik eine Teilnahme an – aus Respekt für die „communauté capverdienne et afro-descendante“. Die Parteifraktion verweist in ihrem Schreiben auf die Situation der betreffenden Bürger*innen: Die ältere Generation sei aufgrund starker körperlicher Arbeit Schmerzen und schnellem Altern ausgesetzt; die jüngere Diskriminierung im Schulsystem. Dem müsse konsequent entgegengewirkt werden.


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