Krieg von 1870/71 (2): Vom Defensiv- zum Eroberungskrieg

Der Deutsch-französische Krieg zog sich bis Januar 1871 hin, obwohl Frankreich längst als besiegt galt. Zugleich stand in den letzten Kriegsmonaten Luxemburgs politische Unabhängigkeit auf dem Spiel.

In seiner Darstellung der Stadt Luxemburg von 1870 hielt Nicolas Liez nicht nur die Schleifungsarbeiten an der Festung fest, sondern setzte auch das neue Eisenbahnviadukt in den Mittelpunkt der Szene. Damit griff er zwei zentrale Argumente der Unabhängigkeitsbestrebungen Luxemburgs auf: die neu erworbene Neutralität des Landes und seinen Eintritt in den Bund der europäischen Nationen. Doch am Ende des Krieges von 1870/71 sollte gerade die Eisenbahn zum Symbol der Abhängigkeit des Großherzogtums vom neu entstehenden Deutschen Reich werden.

mehr lesen / lire plus

Belgien: Vier Jahreszeiten mit Gegenwind

Sieben Parteien, eine Regierung: Belgiens ganz große Koalition will den Neuanfang wagen und Gräben überwinden. Doch in Flandern hat sie eine Mehrheit gegen sich.

492 Tage – so lange hat es gedauert, bis Belgien nun nach den Wahlen im Mai 2019 eine ordentliche Regierung hat. Der eigene Weltrekord – 541 Tage bis zur Regierungsbildung von 2011 – wurde damit knapp verpasst. Außen vor bleibt dann allerdings, dass bereits vor den Wahlen das Land für ein knappes halbes Jahr kommissarisch von einer parlamentarischen Minderheit regiert wurde, nach dem die erste Regierungskoalition unter dem Liberalen Charles Michel Ende 2018 auseinandergebrochen war.

Die Periode der Koalitionsbildung war zu einer beispiellosen Groteske geraten. mehr lesen / lire plus

Politique culturelle : La SZFE résiste au « Kulturkampf » d’Orbán

Depuis le début du mois de septembre, étudiant-e-s et enseignant-e-s de l’Université d’art dramatique et cinématographique de Budapest (SFZE) refusent la mise sous tutelle de l’institution par un proche du pouvoir.

Contre Orbán et la Covid en même temps : les ­étudiant-e-s de la SZFE à Budapest sont ­déterminé-e-s à ne pas plier devant celles et ceux qui veulent leur enlever leur liberté de penser et de créer. (© EPA)

Chaque jour, le rituel est identique. De l’après-midi au soir, ­professeur-e-s, comédien-ne-s, réalisatrices et réalisateurs célèbres ainsi que salarié-e-s d’institutions culturelles solidaires de la SZFE se relaient toutes les demi-heures pour monter la garde du haut du balcon de la plus prestigieuse école de théâtre et de cinéma du pays. mehr lesen / lire plus

Associatioun: Lëtzebuerger Literatur: Neuer Autor*innenverband gegründet

Die „Associatioun: Lëtzebuerger Literatur“ strebt die Professionalisierung der nationalen Literaturszene an. Präsident Samuel Hamen über strenge Kriterien und den elitären Club, der man nicht sein möchte.

A:LL Schrëftsteller*innen repräsentiert primär hauptberufliche Autor*innen und die auf dem Weg dahin. (© A:LL Schrëftsteller*innen)

Die Gewerkschaft Lëtzebuerger Schrëftstellerverband (LSV) zerbrach vor vier Jahren, unter anderem an den homofeindlichen Aussagen der Sekretärin Marie-Jeanne Reichling und ihrem verweigerten Rücktritt. Die Auflösung des Verbands zog sich wegen mangelnder Beteiligung an den Generalversammlungen in die Länge. Der freie Autor Samuel Hamen fragte damals im Lëtzebuerger Journal nach der Notwendigkeit eines Autor*innenverbandes. In den Folgejahren kam es zu informellen Treffen einzelner Autor*innen und zu Gesprächen mit dem Kulturministerium. mehr lesen / lire plus

Médias citoyens : Ignorance

Le projet de loi qui réforme l’aide à la presse ne laisse qu’une faible place aux médias citoyens – signe que la logique libérale du gouvernement obnubile leur apport sociétal.

On ne va pas supputer ici que le ministre des Médias veut la fin des médias citoyens, et avant tout de Radio Ara. Par contre, on peut aisément plaider son ignorance des besoins de ces médias, de leur fonctionnement et du rôle fondamental qu’ils jouent pour une grande partie de la population. Car leur apport ne se mesure pas uniquement en chiffres de médiamétrie et ne se lit pas dans les bilans déposés au Registre de commerce. mehr lesen / lire plus

Plastik: Wohin mit all dem Müll?

Mit strengeren Regeln will die EU das Plastikproblem lösen. Eine Analyse des Europäischen Rechnungshofes zeigt, dass das schwieriger wird als bisher angenommen.

In Ländern mit Pfandsystem werden 80 Prozent der 
PET-Flaschen eingesammelt. Es sieht so aus, als wäre 
dem auch bald in Luxemburg so. (Foto: CC-BY-SA-NC United Nations Development Programme in Europe and CIS)

Plastik ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken und gerade in der Covid-19-Pandemie hat sich gezeigt, dass wir nicht so einfach auf viele Kunststoffprodukte verzichten können. Trotz aller Bemühungen und einem doch recht großen Problembewusstsein in der Bevölkerung sind wir noch weit von einer Kreislaufwirtschaft entfernt. Bereits 2018 hat die EU einige Maßnahmen, wie ein Verbot mancher Einwegplastikprodukte, beschlossen, um das Plastikproblem zu lösen. mehr lesen / lire plus

Psychische Gesundheit: Das Stigma bekämpfen

Sich um seine mentale Gesundheit zu kümmern, ist in Luxemburg meist nicht nur teuer, sondern auch vorurteilsbehaftet. Aktionen wie die Semaine de la santé mentale sollen dem entgegenwirken. Wir haben mit Fränz d’Onghia, Geschäftsführer vom Centre d’information et de prévention der Ligue luxembourgeoise d’hygiène mentale darüber gesprochen.

„Unser Ziel ist eine „vigilance partagée“, 
wo jeder auf den anderen Acht gibt“:
Die von Fränz d’Onghia zu diesem Zweck gehaltenen Fortbildungen finden zurzeit online statt. (© Centre d’Information et de Prévention)

woxx: Was bedeutet es, generell gesprochen, sich um seine mentale Gesundheit zu kümmern?


Fränz D’Onghia: Ein Aspekt davon ist die Erkenntnis, dass man ein Problem hat, ein anderer Aspekt ist sicherlich auch Mut. mehr lesen / lire plus

Das Recht auf die eigenen vier Wände

Vergangenen Mittwoch führte der „Mieterschutz Lëtzebuerg“ ein Gespräch mit Wohnungsbauminister Henri Kox über den neuen Gesetzesentwurf zu Wohn-Mietverträgen. Dem Verein geht das Vorhaben des Ministers nicht weit genug. Es werden ambitioniertere Maßnahmen gefordert, um vorhandene Barrieren beim Finden von bezahlbarem Wohnraum weiter aufzubrechen. So sollte die Kaution maximal eine, statt der im Gesetz vorgesehenen zwei Monatsmieten betragen, um die hohen Kosten für eine neue Wohnung zu begrenzen. Auch sollten Vorstöße wie eine individualisierte Verantwortung der Bewohner in Wohngemeinschaften, eine Reformierung der Mietpreisberechnung, und eine Professionalisierung von Mietrechtskommissionen dem Mieterschutz zu Gute kommen. „Es ist wichtig, dass die Rechte der Mieter besser verteidigt werden“, kommentierte der Minister die Forderungen, ohne sich allerdings einem erweiterten Handlungsbedarf zu verschreiben. mehr lesen / lire plus

Nobels alternatifs : diversité et convergence

Le Nobel mainstream fait la une des journaux, mais la société civile mondiale regarde du côté des « Nobels alternatifs ». Cette autre distinction, « Right Livelihood Award » de son vrai nom, est également décernée par une fondation suédoise, quelques jours avant la version mainstream. Cette année, deux des lauréat-e-s sont directement lié-e-s à l’actualité. Le premier est Ales Bialiatski, un avocat biélorusse, récompensé avec le centre pour les droits humains « Viasna ». Leurs activités ont joué un rôle important dans la contestation des nombreux abus du pouvoir en place. Autre pays sous les projecteurs, les États-Unis, avec des élections polarisées notamment par les injustices raciales. mehr lesen / lire plus

Wiederaufnahme von „Le Gardien“: „Das Team hatte glänzende Augen, als es die Bühne betrat“

Das Theaterstück „Le Gardien“ feiert nach einer Corona-Zwangspause seine Wiederaufnahme im Escher Theater. Die Produktionsleiterin Tessy Fritz über glänzende Augen, Schauspiel und Masken sowie digitale Theaterprojekte.

Was ist schon dabei, einander auszunutzen? Davies (rechts) und Mick (links) haben es beide auf Aston abgesehen. (Fotos : Vincenzo Cardile)

„Es tut gut, endlich wieder loszulegen. Das Team hatte glänzende Augen, als es die Bühne bei der ersten Probe betrat“, sagt Tessy Fritz, Produktionsleiterin des Theaterstücks „Le Gardien“ und Präsidentin der Theaterorganisation Canopée. Das Stück wurde im Februar 2020 im Düdelinger Kulturzentrum Opderschmelz uraufgeführt. Es folgten vier weitere Aufführungen bis in den März hinein, dann fiel der Vorhang für mehrere Monate: Die Kulturinstitutionen schlossen wegen der Corona-Pandemie ihre Türen. mehr lesen / lire plus

Nouvelle galerie : Une « Hal » de plus

Ouverte exceptionnellement le weekend dernier, la Konschthal est un des nouveaux lieux de culture eschois créés avant même l’année culturelle 2022. Entretien avec le maître des lieux, Christian Mosar.

Photos : Ville d’Esch

La Konschthal fait un effet de hall, du moins au téléphone. Difficile de suivre parfois les mots de Christian Mosar, qui vient d’y inaugurer ses bureaux. D’où il ne dirige pas uniquement la Konschthal, mais aussi le Bridderhaus, un ancien hôpital qui accueillera des résidences d’artistes.

Si la Konschthal n’a ouvert qu’exceptionnellement ses portes, c’est avant tout pour des raisons légales : « Nous attendons encore la mise en conformité, afin d’obtenir l’autorisation définitive d’ouvrir nos portes au public. mehr lesen / lire plus

Auf Netflix: American Murder: The Family Next Door

Die Doku „American Murder: The Family Next Door“ zeichnet mittels Textnachrichten, Fotos und Videos detailliert einen Fall häuslicher Gewalt nach, der im Jahr 2018 für viel Aufmerksamkeit sorgte. Wer sich eine Kontextualisierung erhoffte, wird enttäuscht.

„American Murder“ will vermitteln, dass häusliche Gewalt auch in der „Familie von nebenan“ vorkommt – geht jedoch nicht darüber hinaus. (© Netflix)

Unter Dokumentarfilmen und -serien genießt das sogenannte „True Crime“ Subgenre nicht unbedingt den besten Ruf: Pauschal werden solche Produktionen oft als effekthascherisch, voyeuristisch und oberflächlich abgestempelt. Ihnen wird vorgeworfen, persönliche Schicksale zu Unterhaltungszwecken auszuschlachten. Auch wenn dies auf manche zutreffen mag, so liegen diese Eigenschaften nicht unbedingt in der Natur der Sache. mehr lesen / lire plus

Serien-Empfehlung: Pose

Pose führt in die Ballroom Culture im Lower Manhattan der späten 1980er-Jahre ein. Die Lebenswege von trans und homosexuellen Menschen stehen im Mittelpunkt. Die Serie beginnt gut, mutiert dann aber zum absurden Musical.

Pose ist eine Serie über die Ballroom Culture: eine queere Subkultur, die in den 1920er-Jahren in den USA entstand. (Bildquelle: www.filmaffinity.com/us/filmimages.php?movie_id=515542/Fox Extended Network (FX))

Auf der Suche nach einem pompösen Party-Outfit? Ein Gang ins Museum lohnt sich: In einer der ersten Szenen der Serie lassen die Mitglieder des House of Abundance in einem Museum antike Kostüme mitgehen, um im Ballroom die Punktzahlen in die Höhe zu treiben. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Antoinette dans les Cévennes

Laure Calamy, éternelle abonnée aux seconds rôles, donne enfin la mesure de son talent de bout en bout dans un long métrage. On chemine avec Antoinette et son âne comme avec de vieilles connaissances, en oubliant les peines de cœur dans un éclat de rire. Sans compter le bol d’air cévenol.

L’évaluation du woxx : XX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus