Psychiatrische Versorgung: Systemversagen

Der Suizid einer Frau wirft Fragen auf: Nicht nur weil eine vermeintliche „Psychologin“ versagte; es war das ganze System, das sie im entscheidenden Moment allein ließ. Warum es in Luxemburg eine Reform der psychischen Krisenversorgung braucht.

Menschen in suizidalen Krisen brauchen ein Versorgungsnetz, das sie auffängt. (Foto: Jon Tyson/Unsplash)

Eine Frau stirbt durch Suizid. Laut einem Bericht der „Luxembourg Times“ von Anfang März, die mit einer Freundin der Frau sprach, litt sie an Depressionen und Suizidgedanken und wurde von einer selbsternannten „Psychologin“ behandelt. Die Geschichte ist haarsträubend. Jean, so ihr Pseudonym im Artikel, ist eine Frau in den 40ern, Wissenschaftlerin, Mutter, naturverbunden und seit einiger Zeit in psychotherapeutischer Behandlung. mehr lesen / lire plus

Forum 443 : Tapetenwechsel

(© Forum)

An die belgische Küste zieht es die neue Forum-Ausgabe nicht, auch nicht nach Mallorca mit Luxair. Dafür erkundet das Heft „Voyage, voyage“ anhand von Forschungsarbeiten und philosophischen Überlegungen das Reiseverhalten und -bedürfnis der luxemburgischen Bevölkerung. Eine Studie zu den zwar kürzeren aber oft langwierigeren Wegen des Alltags eröffnet das Heft: Wie kommen wir zur Arbeit und inwiefern unterscheiden sich die Reisegewohnheiten der vielen Grenzpendler*innen von denen der im Großherzogtum lebenden Personen? Denn Luxemburger*innen, erfahren die Leser*innen, sind eine der reisefreudigsten Bevölkerungen der EU. Die Anzahl der Freizeitreisen sei seit der Pandemie erneut gestiegen und habe vergangenes Jahr auf dem höchsten Niveau der letzten sechs Jahre gelegen. mehr lesen / lire plus

Le Luxembourg, ex-eldorado ?

 Le Luxembourg a longtemps misé sur l’attractivité de ses salaires pour attirer les frontalier·ères, mais avec les avancées sans précédent en la matière en Allemagne, venir travailler au grand-duché ne paraît plus si avantageux pour nos voisin·es sarrois·es et rhénan·es, alerte la Chambre des salariés Luxembourg (CSL) dans sa dernière newsletter, qui appelle à « une réaction ». Un constat confirmé par la baisse du nombre de travailleur·euses frontalier·ères allemand·es entre 2023 et 2024 – une première –, relevée par le Statec. En effet, depuis l’introduction du salaire brut minimum en 2015 et les nombreuses augmentations qui ont suivi, l’Allemagne a quasiment comblé son retard par rapport au grand-duché – son salaire brut minimum équivaut aujourd’hui à 84,1 % de celui du Luxembourg. mehr lesen / lire plus

Sidérurgie : gros profits et cynisme

Ternium manifestation acier

Manifestation devant le siège de Ternium, boulevard Royal, à Luxembourg, le mardi 6 mai. (Photo : Fabien Grasser)

Deux mondes qui se côtoient et que tout sépare : d’un côté, les actionnaires d’ArcelorMittal et de Ternium, un sidérurgiste italo-argentin qui opère surtout en Amérique latine ; de l’autre, les victimes de leurs abus environnementaux et sociaux, ainsi que leurs soutiens. Ce mardi 6 mai, tandis que les actionnaires se distribuaient les profits de l’année écoulée lors des assemblées générales annuelles respectives des deux groupes, les second·es manifestaient devant les sièges mondiaux établis au Luxembourg par ces multinationales. Venu·es du Mexique, du Brésil, d’Afrique du Sud et du Liberia à l’initiative de plusieurs ONG, les activistes ont porté la voix des communautés affectées par les productions minières et sidérurgiques des deux compagnies. mehr lesen / lire plus

Verbrecher Verlag: Zeitbewusstsein und Zukunftsangst

Der Sammelband „Klimawandel und Gesellschaftskritik” beleuchtet das Verhältnis zwischen ökologischer Krise und gesellschaftlicher Entwicklung aus kritischer Perspektive. Darin untersucht Alexandra Schauer in ihrem Beitrag „Lokomotiven der Geschichte oder Notbremse? Zum Zeitbewusstsein politischer Bewegungen”, wie sich das Zeit- und Zukunftsbewusstsein politischer Bewegungen gewandelt hat, und eröffnet damit einen geschichtsphilosophischen Blick auf die ökologische Bewegung.

(© Verbrecher Verlag)

»Die Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte«1 bemerkt Karl Marx in seiner Analyse der Klassenkämpfe in Frankreich zwischen 1848 und 1850. Er verleiht damit einem neuen historischen Selbstverständnis Ausdruck, das so ein Jahrhundert zuvor nicht artikulierbar war. Auf den Begriff gebracht wurde es durch die Idee des Fortschritts, der durch das Handeln der Menschen hervorgebracht werden soll. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Mai 2025

Endlich wieder Salif Keita

Salif Keita gehört zu den Urgesteinen der Musik aus Mali. Als Sänger in der Rail Band de Bamako und bei Les Ambassadeurs wurde er bereits Ende der 1960er-Jahre in seinem Heimatland berühmt. Sein besonderes Kennzeichen war und ist seine kräftige Stimme. In den 1980ern ging er nach Paris und hatte 1987 seinen internationalen Durchbruch mit dem Album Soro. Mehr als zehn Alben folgten, bei denen er sich mal modern elektrisch, mal rein akustisch präsentierte. Seine zwei letzten Platten – beide sehr modern produziert – erschienen 2012 und 2018. Die letzte, Un autre blanc, war sein akustisches Statement zur Unterstützung der oft diskriminierten Menschen mit Albinismus in seiner Heimat, denn er ist selbst hellhäutig. mehr lesen / lire plus

Kulturzentrum „Bâtiment 4“: Besetzung, Prozess oder gar Räumung?

Spätestens Ende April sollte das Künstler*innenkollektiv „Richtung 22“ nach dem Willen der Escher Gemeindeverwaltung das „Bâtiment 4“ verlassen. Doch das Kollektiv ist geblieben – und will sich notfalls räumen lassen.

(© Richtung 22)

Seit dem 1. Mai ist in Kraft getreten, was bereits vor einem Jahr für große Diskussionen in der Escher Kulturpolitik gesorgt hatte: Das Kollektiv „Richtung 22“ (R22) ist offiziell nicht mehr im sogenannten „Bâtiment 4“ (B4) geduldet. Die Künstler*innen wollen ungeachtet dessen in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der „Arcelormittal“, das seit 2022 als „tiers-lieu culturel“ genutzt wird, bleiben. Mittlerweile zieren drei Protestbanner die Fassade: „Mir bleiwen hei“ steht auf einem, in großen weißen Lettern auf rotem Grund. mehr lesen / lire plus

Kurzbesuch in Kyjiw: Erkämpfte Normalität

Geld und solidarische Gesten brachten Luxemburgs Außenminister Xavier Bettel und die für militärische Angelegenheiten zuständige Ministerin Yuriko Backes in der vergangenen Woche mit in die Ukraine. Erstmals ließen sie sich dabei auch von Journalist*innen begleiten.

Mit einer luxemburgisch-belgischen Crew in einem Airbus A400M auf dem Weg nach Polen. (Foto: Thorsten Fuchshuber)

Überrascht und auch etwas verwirrt blickt die junge Frau auf die Gruppe aus Luxemburg. „Was macht ihr hier?“, fragt sie jene, die eigentlich gekommen sind, um selbst Fragen zu stellen. Die Gruppe von Beamt*innen und Journalist*innen, die den Außenminister und die Verteidigungsministerin Luxemburgs auf einem Kurztrip nach Kyjiw begleitet, hat sich nicht angekündigt. mehr lesen / lire plus

Fête du 1er Mai : Exécution en règle

Luc Frieden a passé un bien mauvais moment à la fête du 1er mai du LCGB, à Remich. Dans un discours vindicatif et sans concession, le président du syndicat, Patrick Dury, a démoli la politique sociale du gouvernement, tandis que les militant·es ont abondamment sifflé le premier ministre. Luc Frieden a été « choqué » par cet épisode, a-t-il confié quelques heures plus tard à l’état-major de… l’OGBL.

Implacable et inflexible : Parick Dury pendant son discours du 1er mai, face à un Luc Frieden pétrifié. (Photo : LCGB)

Plutôt LCGB à Remich ou plutôt OGBL à Neimënster ? Pour les discours syndicaux du 1er mai, Luc Frieden a choisi la première option, pensant sans doute être épargné par un syndicat dont sa formation politique était longtemps réputée proche. mehr lesen / lire plus

Mudam-Affäre: Kulturminister Eric Thill weiterhin in der Kritik

Kulturminister Eric Thill steht hinsichtlich seines Verhaltens in der Mudam-Affäre noch immer im Kreuzfeuer der Kritik. Mit seiner Blockadehaltung schädige er den Ruf des Mudam, so die Oppositionspolitikerin Djuna Bernard.

Die Mudam-Affäre hat in den vergangenen Wochen noch an Brisanz gewonnen. (© RG72/Wiki Commons)

Die Abgeordnete Djuna Bernard (Déi Gréng) wirft gegenüber der woxx dem Kulturminister Eric Thill (DP) weiterhin mangelnde Offenheit vor. „Ich unterstelle Herrn Thill nicht unbedingt, dass er gelogen hat, aber ich unterstelle ihm zumindest, dass ihm von Anfang an nicht unbedingt an Transparenz gelegen war.“ Damit hält die Politikerin in Ansätzen an ihrer früheren Kritik fest, obgleich sie sich etwas zurückhaltender ausdrückt als noch vor einer Woche. mehr lesen / lire plus

Theatertipp: Stahltier. Ein Exorzismus

(© Bohumil KOSTOHRYZ)

1935 in Deutschlands Reichspropagandaministerium: Die Regisseurin und Hitler-Freundin Leni Riefenstahl und Joseph Goebbels (Jacqueline Macaulay und Wolfram Koch) sehen sich gemeinsam das verbotene Meisterwerk „Das Stahltier“ des Künstlers Willy Otto Zielke an. Leni Riefenstahl, sich als Fürsprecherin Zielkes ausgebend, jedoch in ihrem Konkurrenzdenken gefangen, versucht den Reichspropagandaleiter zu einer Aufhebung des Aufführungsverbots zu bewegen – doch ihr Drängen erweist sich als fruchtlos. Dabei zeigt der eindringliche, vor brodelnden Emotionen pulsierende Schlagabtausch zwischen der raffinierten Filmemacherin und dem ihr intellektuell ebenbürtigen Gegenspieler, dass selbst maßlose Machtgier und ideologische Verblendung kluges Taktieren nicht ausschließen. Im Gegenteil, von ihren dunklen Beweggründen beflügelt richten die beiden gewieften Kontrahent*innen ihre Worte wie scharfe Waffen gegeneinander, ohne Rücksicht auf Verluste. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Black Dog

(© Gou Zhen Seventh Art Pictures distributed by Festival de Cannes)

À sa sortie de prison, et alors qu’il est engagé dans une patrouille chargée de débarrasser sa ville natale des chiens errants, Lang, homme solitaire et taciturne, établit une amitié avec un lévrier. Sans grandiloquence, le réalisateur Guǎn Hǔ nous immerge dans la beauté des paysages désertiques du Gobi et l’atmosphère hantée d’une ancienne ville pétrolière, abandonnée du développement économique. Visuellement sublime, l’image posée prend malheureusement le pas sur un scénario contemplatif, mais finalement que peu esquissé.

L’évaluation du woxx : XX
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