Trotz provisorischer Lösung soll Strassen Anfang nächster Woche friedlich-freundlichen Besuch von Radfahrer*innen bekommen.
Fahrradaktivist*innen haben für Montag, Dienstag und Mittwoch nächster Woche zu einem „friedlich-freundlichen“ Fahrrad-Flashmob – jeweils zwischen 7 Uhr 30 und 8 Uhr 30 – in und um die rue des Romains in Strassen aufgerufen. Treffpunkt ist das Rathaus Strassen. Dabei wollen sie auf dem derzeit einzig legalen Weg (rue des Romains in die erlaubte Richtung und über die route d’Arlon zurück in Richtung Luxemburg-Stadt) ihre Runden drehen. Dort kam es in jüngster Vergangenheit zu Bußgeldbescheiden, weil einige Radfahrer*innen aus der Richtung Bertrange kommend ein kurzes Stück Einbahnstraße „falsch herum“ durchquerten, um knapp 200 Meter weiter dann wieder regelgerecht auf der als nationaler Radweg ausgewiesenen Strecke weiterzufahren. Die woxx hatte bereits auf die absurde Situation hingewiesen und darüber berichtet, wie die Radfahrer*innen an besagter Stelle gezwungen sind einen gefährlichen Umweg über die route d’Arlon, ohne jeglichen Schutz vor dem dort in den Spitzenstunden sehr intensiven Berufsverkehr, auf sich zu nehmen. Während andernorts solche Engpässe dadurch entschärft werden, dass den Radfahrer*innen erlaubt wird, die Einbahnstraße in entgegengesetzter Richtung zu nutzen, weigerten sich die Verantwortlichen bislang eine solche Lösung in Angriff zu nehmen – obschon die Situation schon seit über zehn Jahren moniert wir.
Die Ankündigung der Demo blieb nicht ungehört: Der Strassener Bürgermeister erklärte jetzt gegenüber dem Luxemburger Wort, dass sich der Gemeinderat an diesem Donnerstag mit der Frage befassen wird , damit über den Sommer hinweg eine Notlösung gefunden werden kann. Geplant sei die Buslinie 8 künftig nicht mehr durch die rue des Romains zu führen. Eine andere Lösung, etwa einseitig auf einen durchgehenden Parkstreifen zu verzichten und somit eine Nutzung für Radfahrer*innen in beide Richtungen zu ermöglichen, wird also derzeit nicht angestrebt.
Das hält die Organisator*innen aber nicht davon ab, ihren Flashmob trotzdem durchzuziehen. Das Ganze klinge „nach einem herzerfrischenden Provisorium“, dessen Zweck wohl vor allem der sei, den nach der jüngsten Polizeiaktion überbordenden Protest zu „deskalieren“, meint dazu einer der Organisatoren. Außerdem hätte die Mobilisierung eine Eigendynamik entwickelt, die sich nicht mehr stoppen ließe. Eine Aktivistin die Flyer vorbereitet hat, um auf das Problem aufmerksam zu machen, betont Strassen sei ja nur ein Beispiel von vielen.
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