Fluglärm und -emissionen: Reden wir drüber!

Heftige Kritik am Findel vonseiten des Mouvement écologique ist nichts Neues. Die Ursache dafür ist allerdings das jahrzehntelange Laisser-faire der politisch Verantwortlichen.

Logo von „Ending kerosene tax EUxemption“ (Vito Korunić)

Dass „fundamentale Fragen über die Entwicklung des Flughafens (…) seit Jahren auf eine Klärung warten“, daran erinnert der Mouvement écologique im Vorfeld einer Sitzung der Transportkommission der Chamber an diesem Donnerstag. Der Umwelt-NGO fehlt es nicht an Ideen, worüber die Abgeordneten bei ihrem „échange de vues sur la situation de l’Aéroport de Luxembourg“ reden könnten.

„Passagierzahlen, Flugbewegungen und Fracht nahmen in den vergangenen Jahren weiterhin drastisch zu“, stellt der Mouvement fest. Die Anzahl der Fracht- und Nachtflüge ist gestiegen, die Zahl der Passagiere hat sich binnen fünf Jahren sogar fast verdoppelt. Zwar sei die Anzahl der Nachtflüge von 2017 auf 2018 leicht gesunken, aber: „Von der gebotenen Nachtruhe sind wir damit mit durchschnittlich 5,8 Flugbewegungen pro Nacht zwischen 23.00 und 6.00 Uhr weit entfernt.“

Klimaschutz statt Kerosinsteuer-Dumping

Einer weiteren Steigerung der Aktivitäten am Findel steht der Mouvement sehr kritisch gegenüber, dies aufgrund einerseits der Lärmbelastung, andererseits „der Klimaproblematik und der Bedeutung des Flugverkehrs in diesem Bereich“. Die NGO fordert deshalb eine Diskussion über eine „Langzeitstrategie für die Entwicklung des Flughafens“. Und warnt: „Gerade in Zeiten des Klimaschutzes, wo auf europäischer Ebene sowie auch international u.a. über die Einführung, der aus ökologischer Sicht unerlässlichen, Kerosinsteuer nachgedacht wird, ist eine derart langfristige Strategie dringend geboten.“

Statt eines weiteren Ausbaus fordert der Mouvement, sich den „zentralen Fragen der Entwicklung“ zu stellen. Die NGO begrüßt die Perspektive einer europaweiten Kerosinsteuer, denn „die Steuerprivilegien der umweltschädlichsten Methode der Fortbewegung gegenüber anderen Verkehrsträgern muss abgebaut werden“ (Mehr zu diesem Thema bei Ending kerosene tax EUxemption). Um die Anzahl der Flugbewegungen „zu beeinflussen“ – gemeint ist wohl, sie zu begrenzen oder zu senken – solle man die „Terminal Navigation Charges“ und die Passagiergebühren erhöhen.

Fluglärm belastet Luxemburg

Auch bei den Sonderregelungen für Nachtflüge sei die Lage unklar, so der Mouvement. Was Transportminister François Bausch am Ende seiner vorherigen Amtperiode in dieser Hinsicht versprochen hatte, darüber berichtete die woxx vor einem Jahr: „Mit Gebühren gegen Dezibel“.

Die Umwelt-NGO erinnert auch an den Aktionsplan zur Lärmbekämpfung von 2017, der zu hohe Belastungen in den Anliegergemeinden des Findels festgestellt hatte. „Konnten Reduktionen erreicht werden? Welcher Wert wird als maximal zulässige Belastung für Anrainer angesehen?“ Solche Fragen müssten aus Sicht des Mouvement beantwortet werden. Und schließlich die Gretchenfrage, „was für einen Flughafen Luxemburg aus ökonomischer und gesellschaftlicher Sicht braucht“.


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