Sozialismus versus Award

Fast wären wir dabei gewesen. Zumindest waren wir nominiert. Zwei Woxx-RedakteurInnen hatten sich schon die passenden Dankesworte zurecht gelegt, die zuerst natürlich den kreativen Köpfen der Design-Agentur Apart gegolten hätten, dem neuen Woxx-Layout-Team, dann eventuell noch den eigenen Eltern … Worum es geht? Nein nicht, um die Golden Duck Awards, jene Veranstaltung die jedes Jahr die schlechtesten publizistischen Auftritte in Luxemburg honoriert, sondern um die Communication and Design Awards, eine Selbstinszenierungsshow, die sich am letzten Freitag daran machte gutes Design zu küren. Auch wenn nicht alles Gold war, das glänzte, und die Woxx dieses Mal nicht unter den Gewinnern war, wusste der teilnehmende Redakteur Trost: Er würde sich immer hohe Ideale stecken, etwa den Sozialismus – dann würde er nie enttäuscht werden. mehr lesen / lire plus

Freitag, der 29.

Dass die woxx an einem Freitag, den 13. erscheint, kommt häufiger vor. Im Jahresdurchschnitt sind es etwas mehr als 1,4 Nummern, die am Tag der zerbrochenen Spiegel und der schwarzen Katzen den Weg zu den AbonnentInnen antreten. Mit vorhersehbaren Folgen: An jenen Freitagen häufen sich die Reklamationen über falsch geheftete oder nicht zugestellte woxx-Exemplare. Doch diesmal wird alles viel schrecklicher: Über Freitag, den 29. Februar heißt es im – hierzulande viel zu wenig bekannten – altäthiopischen Totenbuch: „Der dm’t-seh bringt drei Mal mehr Unglück als ein Freitag der 13., drei dmat-sah aber würden reichen, die gesamte Menschheit zu vernichten.“ Na denn … Wir haben uns gefragt, wie oft seit 1988, dem Gründungsjahr der woxx unter dem Namen Gréngespoun, der 29. mehr lesen / lire plus

Der Mann an der Brücke

„Wer kennt diesen Mann?“, diese Frage machte am Donnerstag letzter Woche in der woxx die Runde. Kurz vor Redaktionsschluss war ein USB-Stick im Sekretariat abgegeben worde – mit einem Porträtfoto namens IMG_6185.JPG drauf. Zuerst dachten wir, es sei ein beim woxx-Fotografen bestelltes Bild. Doch zu welchem Artikel? Ein bekannter Euthanasiebefürworter war es jedenfalls nicht, und ein Gegner … Ob sich wohl ein typischer Euthanasiegegner so elegant kleidet? Es hätte auch ein Foto zum Autofestival-Beitrag sein können, vielleicht ein Garagist vor einer Autobahnbrücke. Ob man diesem Mann einen Wagen abkaufen würde, auch hierüber waren sich die woxxies nicht einig. Schließlich eine Idee: Vielleicht hatte man uns ein Foto des wirklichen Bommeleeërs zugespielt? mehr lesen / lire plus

Wunderknabe

Glaubt man den Ausführungen des woxx-Korrespondenten der vergangenen Woche, dann handelt es sich bei Barack Obama tatsächlich um eine Art Wunderknaben: Konnte er doch schon 2003 im amerikanischen Senat gegen den Irakkrieg stimmen, als er der hohen Körperschaft überhaupt noch gar nicht angehörte! Fehlt nur noch, dass die woxx-Autoren derart von der Obamania erfasst werden, dass sie den lieben Barack schon jetzt zum Präsidenten der USA küren, wo die richtige Wahlschlacht noch gar nicht geschlagen ist. Richtig hätte es natürlich lauten müssen: Schon Ende 2002 hatte Barack Obama als Mitglied des Senates des Staates Illinois in einer öffentlichen Rede vor einem Waffengang gegen den Irak gewarnt und diese Position später auch mehrfach verteidigt. mehr lesen / lire plus

Frühlingsanfang mal anders

Das „Gewoxxt“. Eine schlichte Homestory-Spalte, die bis kurz vor Redaktionsschluss liegen bleibt. Nicht unbedingt, weil sie klein und handlich ist und auch mal ein bisschen persönlich sein darf. Nein, das Problem ist eigentlich eher soziologischer … im weitesten Sinne sogar philosophischer Natur … : Wie kann man unsere meist dennoch etwas bescheidene Erlebniskultur – um nicht das Wort Alltag zu gebrauchen – aufregend verpacken und erfahrbar machen? Diese Herausforderung nimmt existentielle Ausmaße an in jenen Wochen, wo alle Urlaub machen, keine Pressekonferenzen stattfinden und jedeR über dem eigenen Schreibtisch brütet. Ok, die KollegInnen haben mich davor gewarnt, dieses kostbare Pulver – ein Gewoxxt über die Ereignislosigkeit gewisser Tage zu schreiben – nicht allzu leichtfertig zu verschießen. mehr lesen / lire plus

Inflationstreiber

Die Preisspirale dreht sich, auch bei der woxx. Der normale Abopreis steigt auf 75 Euro, der Kioskpreis für eine Einzelnummer auf 1,75 Euro. Seit September 2007 erhalten die LeserInnen nicht nur eine andere woxx, sondern auch der Umfang der Zeitung – und damit der Gestehungspreis – hat zugenommen. Nichtsdestotrotz reiht sich auch die woxx mit ihrer „Preisangleichung“ in die Reihe der Inflationstreiber. Und tut Abbitte beim Wirtschaftsminister und beim werten Publikum. Als Ausgleich haben wir uns zu einem kleinen Obolus entschieden: Das Arbeitslosen- und StudentInnenabo wird drastisch von 50 auf 40 Euro gesenkt. Nehmt es den Reichen und gebt es den Armen – machen wir es wie Robin Hood! mehr lesen / lire plus

On va tous mourir !

Et ben, voilà ! Ah, c’est du propre ! Et pourtant, on y était presque. Quoi ? Ben, la libération du monde, pardi ! C’est qu’il était à deux doigts d’être définitivement sauvé. Boum, le mur de Berlin tombe. Crac, l’Union soviétique s’effondre. Quant aux quelques méchants qui subsistaient, on leur a vite fait leur affaire: Saddam Hussein – trop facile – deux, trois missiles et que voilà la démocratie. Restait plus qu’à ratatiner – tranquille – l’Iran, la Chine, la Corée du Nord, et voilà ! La paix et la démocratie partout ! A deux doigts qu’on y était ! Mais non, fallait que les assurances et les banques s’en mêlent. mehr lesen / lire plus

Essen, Trinken, Klon, Juncker

Kann man Klone essen? Manch eineR mag sich diese Frage noch nicht gestellt haben, andere dagegen schon … „Dazu wurden sie doch erfunden, oder?“ meint mampfend Kollege X. Unter gesundheitlichen Aspekten sei der Verzehr von geklonten Tieren unbedenklich, versichert die US-amerikanische „Food and Drug Administration“. Der 678 Seiten starke Untersuchungsbericht gibt sogar die Milch von Klon-Kühen zum Trinken frei. Doch halt mal! Gibt es nicht sinnvollere Anwendungen für die Klon-Technologie als Xs Hackfleischbrötchen und Ys Joghurt? Man könnte zum Beispiel die gesamte woxx-Redaktion klonen, und die Doubles würden dann die Überstunden schieben. Oder George W. Bush. Dessen Klon könnte für zwei weitere Mandate kandidieren und so den drögen US-Wahlkampf aufmischen. mehr lesen / lire plus

woxx-Dialektik

So furios das Jahr 2007 mit der Doppelnummer zu Weihnachten endete, so umständlich gestaltete sich der Start ins neue Jahr, als es darum ging, innerhalb von zwei Tagen die erste Januar-Nummer auf die Beine zu stellen. Und auch die woxx-Drucker scheinen den Sylvesterkater eher schlecht als recht hinter sich gebracht zu haben. Jedenfalls dürften manche LeserInnen nicht wenig gestaunt haben, als sie am 4. Januar ihre woxx in der Hand hielten und schon nach kurzem Blättern mitten im Kalenderteil landeten. Die Erklärung ist schnell gefunden: In einem Teil der Auflage wurde ein ganzer Bogen mit vier Seiten falsch herum eingeheftet. Der Dreher schaffte um so mehr Verwirrung, als die woxx seit September ohnehin zur Hälfte auf dem Kopf steht und so mancheR LeserIn nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist. mehr lesen / lire plus

Le gaveur gavé

Comme tous les ans, à l’approche des fêtes de Noël, une spécialité française a la côte: le foie gras. Les un-e-s en parlent parce qu’ils trouvent dégoûtant de déguster le foie malade d’un animal torturé, les autres ne tarissent pas de louanges à l’égard du génie français pour cette invention subtile. Au moins un des woxxies appartient à la deuxième catégorie. Assis à la table familiale, lors du traditionnel dîner, les yeux du woxxie n’attendent que la vue de la pâte brune et rosâtre, des dés gélatinés au porto, des toasts blancs et de la bouteille de vendanges tardives en provenance d’Alsace. mehr lesen / lire plus

Regroupement familial

Pouvoir traverser des frontières à l’intérieur de l’espace européen sans problème est le quotidien de milliers de frontaliers. Parmis lesquels aussi un woxxie. Mais quelle était la surprise de ce dernier lorsqu’il découvrit cette semaine en quittant son petit village lorrain que les frontières allaient être bloquées jeudi matin. Bloquées carrément ! Mettre en péril l’édition de Noël pour un contournement que l’on se refuse à construire ? Le ras-le-bol français aura-t-il raison de l’honnête labeur du woxxie ? « Jamais », se dit-il et prend la décision courageuse de dormir chez ses parents afin d’être à l’heure au boulot. Il se réveilla donc très étonné de ne pas être dans son lit. mehr lesen / lire plus

Zeitung geht durch den Magen

Die woxx erscheint jeden Freitag, das ist (fast) so sicher wie das Amen in der Kirche. Seit einigen Wochen scheint es allerdings ein kleiner Virus auf die woxx-Truppe abgesehen zu haben. Der setzt die RedakteurInnen reihum für mehrere Tage außer Gefecht. Wenn dann urlaubsbedingt auch noch andere MitarbeiterInnen abwesend sind, wird es unter Umständen eng – sehr eng -, um die laufende Ausgabe fristgerecht an die Druckerei zu liefern. Aber, allen Widrigkeiten zum Trotz, hat es bislang immer noch geklappt… wir kreuzen die Finger. In zwei Wochen allerdings, das sei hier verkündet, wird keine neue woxx in den Kiosken und den Briefkästen zu finden sein: Dann lassen die woxxies den Virus allein zu Haus und überspringen die Ausgabe „zwischen den Jahren“, die andernfalls am 28. mehr lesen / lire plus

TGV Luxembourg-Bali

Drei bis vier Dutzend Pressetermine pro Woche – Luxemburgs Medienzirkus wird ganz schön auf Trab gehalten. Zwischen  10 und 12 Uhr ist die Konkurrenz unter den Medienevent-Veranstaltern besonders hart –  schließlich will man die Chance nutzen, eventuell in den RTL-Radio-Mittagsnachrichten unter zu kommen. Man muss also schon mit mindestens einem anwesenden Minister locken, um aus der Menge heraus zu stechen. Um so bitterer die Mienen der schreibenden Zunft, wenn beispielsweise der Verkehrsminister – anders als versprochen –  in Bali hockt, obwohl die CFL gar Sensationelles zu berichten weiß: Ab Montag können BahnkundInnen mit einem achtsitzigen Bus über die hoffnungslos überfüllte Düdelinger Autobahn zur „Gare Lorraine TGV“ düsen, um dort diverse Schnellzug-Angebote in Anspruch zu nehmen. mehr lesen / lire plus

Abgeordnetenvernichtung aufgedeckt

Wenn Abgeordnete an Kopfschmerzen leiden, dann liegt das in der Regel an den durchzechten Nächten in der „kleinen Chamber“. Doch weil auch die ParlamentsmitarbeiterInnen betroffen waren, suchte man nach anderen Ursachen. Die kitschige Einrichtung, von den Tapeten bis zu den Kronleuchtern, geriet unter den Generalverdacht, Umweltgifte zu enthalten. Im Teppichboden wurden die Experten fündig: Er enthält eine hohe Dosis des Insektenvernichtungsmittels Permethrin, das Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Depressionen hervorruft. Wer sollte vernichtet werden? A qui profite le crime? Haben die Anhänger einer rot-blau-grünen Koalition versucht, CSV-Mandatäre zu eliminieren, um eine neue Mehrheit zu schaffen? Oder hat Jean-Claude Juncker nachts heimlich Permethrin ausgestreut, um seine premierministerielle Diktatur zu festigen? mehr lesen / lire plus

SMS for Press

Enttäuscht zeigte sich Stadtbürgermeister Helminger, dass die hiesige Presse nur wenig über die Unesco-Tagung „Media et Patrimoine“, die letzte Woche in Luxemburg stattfand, berichtete: „Wenn es darum geht, irgendwelche Türklinken in einem alten Kino zu retten, dann erscheinen gleich seitenlange Artikel. Hier waren für einmal hochkarätige Spezialisten zusammen, und es stand fast nichts in den Zeitungen.“ Ein bisschen Medienschelte verträgt auch die woxx, doch ging der Rüffel in diesem Falle nicht nur deshalb daneben, weil es sich nicht um „irgendwelche Türklinken“ handelt, sondern um welche, die vom international renommierten – man könnte sagen: hochkarätigen – Architekten Prouvé stammen. Die Kritik ist auch nicht angebracht, weil zu besagtem Kolloquium zumindest Teile der Luxemburger Presse nie eingeladen wurden. mehr lesen / lire plus

Vive la grève !

Ah, ils sont beaux nos gauchistes ! Voici qu’un de nos rédacteurs, qui agace tout le monde à longueur de journée avec ses discours sur l’importance des luttes sociales, et le renversement de l’Etat bourgeois par les armées prolétariennes, se retrouve pris à son propre jeu. Ce jeudi 15 novembre, l’Asti a organisé un voyage de presse à Paris. Quelques semaines à l’avance, elle avait pris soin de réserver les places dans le TGV qui devait amener confortablement les journalistes à destination. Mais voilà, c’était sans compter avec la combativité des cheminots français, dont notre marxiste de rédaction fait constamment l’éloge. Pas de train, mais le voyage n’est pas annulé pour autant : prévoyante, l’Asti a loué les services d’un minibus … ce qui avance l’heure de départ à six heures du matin. mehr lesen / lire plus

Lis, c’est du belge …

Quoiqu’on puisse penser de lui, Jean Nicolas, l’éditeur qui nous donne la nausée chaque semaine avec des titres comme « Lëtzebuerg Privat » ou encore « L’investigateur » est vachement culotté. Non seulement qu’un journaliste de l’hebdo français « Le Point » – visiblement très, très mal informé – vient de l’annoblir en le présentant comme le « seul journaliste critique du Luxembourg », mais voilà aussi que Nicolas s’attaque à « L’essentiel ». Non, pas ce que vous croyez, il ne va pas embaucher de vrais journalistes et cesser ses campagnes d’intimidation bêtes et méchantes. Non, le « Groupe de Presse Nicolas » a assigné en justice les éditeurs du quotidien gratuit, car il doute de la « conformité de la publication et de la distribution » du gratuit d’Editpress. mehr lesen / lire plus

« Le sang du Christ, c’est pas d’la piquette ! »

La légende illustrant la photo de l’article au sujet de l’islam la semaine dernière était sans équivoque « Qui peut monter sur le ‘minbar’ ? » « Chouette, une faute ! », se dit le rédacteur en charge de la relecture en redressant avec satisfaction ce qu’il croyait être une erreur, gribouillant entre le « n » et le « b », le « i » qui devait forcément manquer. Voilà qui donne un sens inédit à la phrase : « Qui peut monter sur le minibar ? ». Sans le savoir, notre rédacteur est un redoutable conseiller marketing pour religions. Après les minibars dans les mosquées, pourquoi pas des cours de bricolages dans les églises : « Aujourd’hui : planter des clous sans se blesser !». mehr lesen / lire plus

Tanz der Gänsefüßchen

Neu ist besser. Die neue woxx ist besser als die alte. Zum Beispiel wurden früher Zitate zwischen schmucklose „Zollzeichen“ gesetzt. Doch das neue, also bessere, Layoutprogramm bewältigt problemlos die „deutsche“ wie auch die « französische » Typografie. Im Rausch des Neuaufbruchs beschloss die Redaktion, frei nach dem EU-Motto „In Vielfalt geeint“, die „Gänsefüßchen“ und « Guillemets » passend zur Sprache einzusetzen. Doch dann tauchten plötzlich „deutsche“ Anführungszeichen in einem französischen Text auf, weil die automatische Spracherkennung im Word nicht funktioniert hatte. Kurzfristig wurde entschieden, die ganze Nummer auf „deutsche“ Typografie umzustellen. Außer den Texten, die schon mit « Guillemets » gelayoutet waren. Und jenen mit „Zollzeichen“, die sich « partout » nicht in „Gänsefüßchen“ umwandeln lassen wollten. mehr lesen / lire plus

Le monde ne suffit pas

Bon allez, on vous dit tout. Chers lecteurs, chères lectrices, il est temps que vous sachiez enfin où passe l’argent que vous dépensez en vous abonnant ou en achetant un numéro du woxx. De toute façon, nous avons été démasqués. En référence à la table ronde que nous avions organisée la semaine passée, intitulée « Un gouvernement sans CSV est-il possible ? », l’éditorialiste de « La Voix du Luxembourg » évoque une « stratégie de déstabilisation ». Il a tout compris. En fait, le woxx n’est rien d’autre que le produit du SPECTRE (Syndicat propageant l’endoctrinement collectif et la terreur révolutionnaire). La table ronde n’était qu’un avant-goût de notre oeuvre de déstabilisation politique. mehr lesen / lire plus