Vogelgeschrei aus Österreich

Die Band Buntspecht ging am 4. Juni mit ihrer neuen EP „Paradies“ an den Start. Die erzählt zwar wie schon ihre vorangehende Alben unter anderem Tiergeschichten, kann musikalisch aber nicht ganz mithalten.

COYPRIGHT: Buntspecht

Wenn im Paradies Musik von Buntspecht läuft, lässt es sich dort aushalten. Es sei denn, man steht nicht auf tanzbaren Folk-Punk und Weltmusik auf Deutsch. Für alle, die was dafür übrig haben, lohnt es sich jedoch in die EP „Paradies“ rein zu hören. Die sechsköpfige Band aus Österreich, die sich auf ihrer Website als „betrunkene Seiltänzer aus Wien“ beschreibt, bleibt ihrem Stil treu: Es gibt Tiergeschichten, absurde Liebeshymnen und jede Menge musikalischen Lärm. mehr lesen / lire plus

Irgendwas mit Gnocchi

Die Crucchi Gang wirft deutscher Musik die italienische Flagge über: Ausgewählte Künstler*innen, wie Sophie Hunger oder Clueso, singen ihre Lieder auf Italienisch. Das neue Gewand steht den Werken gut.

Copyright: Crucchi Gang

Nein, mit Gnocchi hat die Crucchi Gang um die Musikmanagerin Charlotte Goltermann und die Musiker Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn, Tele) und Sven Regener (Element Of Crime) nichts zu tun. Zwar klingen die Namen ähnlich, doch stecken in den Nockerln Kartoffeln und in der Gang deutsche Musiker*innen. Das Verrückte daran: Letztere singen ihre Songs auf Italienisch, übersetzt von Francesco Wilking.

„Benvenuti in Italia, Amore e Musica – Musik, die unsere große Liebe zu Italien feiert und nach Sommer, Disco, Eis und, ja!, mehr lesen / lire plus

Mit Kanarienvögeln um die Welt

Bukahara lädt mit ihrem neuen Album „Canaries in a Coal Mine“ zur musikalischen Weltreise, fordert zum Nachdenken und zum Tanz auf.

Bildquelle: Bukahara

Köln kann mehr als Karnevalsmusik. Das beweisen nicht zuletzt die vier Musiker der Band Bukahara. Das neue Album „Canaries in a Coal Mine“, das fünfte Album der Band und über ihr eigenes Label „BML records“ veröffentlicht, bedient gleich mehrere Musikgenres und nimmt die Zuhörer*innen mit auf eine musikalische Reise.

Die Songs reichen von arabischem Reggae über Balkan-Jazz bis hin zu Folk. Ein bisschen Deutsch-Pop hat sich auch eingeschlichen – doch der kann im Falle von Bukahara was. mehr lesen / lire plus

Pop: Sind sie Helden?

Revolverheld aus Hamburg sind der Inbegriff deutscher Popmusik der letzten Jahre: Glatt bis belanglos, aber trotzdem immer noch originell genug, um sich ein bisschen abzusetzen.

Die netten Jungs von nebenan: Revolverheld. (© Benedikt Schnermann)

Zuhausegebliebene und Kulturredakteur*innen kennen das Phänomen: Der August und das Sommerloch sind eigentlich überstanden, der Terminkalender füllt sich langsam. Doch es gilt noch eine letzte Durststrecke zu überstehen, nämlich die erste Septemberwoche. Weder Fisch noch Fleisch, eine dieser zähen Übergangswochen, in denen eigentlich nichts Nennenswertes passiert. Die Theatersaison ist noch nicht angelaufen, die Sommerfestivals vorbei und die Konzerte plätschern so dahin.

Bleibt also nur der Mainstream: Revolverheld in der LuxExpo The Box. mehr lesen / lire plus

OK KID: Vermasselt?

OK KID hat in kleinen Kreisen der deutschen Musikszene einen guten Ruf. Mit „Sensation“ gerät der ins Wanken.

Four Music

Eingefleischte Fans der Band machen ihrer Enttäuschung über die Singleauskopplung „Hinterher“ im Youtube-Kommentarbereich Luft. Die einen sprechen von weichgespültem Deutsch-Pop,  schreien Anderas Bourani oder Max Giesinger – andere warten nur noch auf das Duett mit Tim Bendzko. OK KID, beziehungsweise diejenigen die den Youtube-Account der Band managen, antworten mit: „Geile Idee!! Haste Kontakt?“

Was ist passiert? Die Gießener Band um Frontsänger Jonas Schubert hat Ende 2018 ein neues Album veröffentlicht: „Sensation“. Für einige ihrer 50.600 Youtube-Fans ist die neue Platte mehr Teenie-Mucke als Sensation: zu poppig, zu flach, zu Mainstream. mehr lesen / lire plus

POP: Die lässige Wut

Die Hamburger Musterschüler von Tocotronic pflegen seit 15 Jahren ihren kritischen und poetischen Diskursrock, ohne in Routine zu erstarren.

Kapitulation kann befreiend sein – und ein Anstoß zum Neuanfang. Kapitulation ist aber auch Unterwerfung. Im kommerziellen Sinne haben sich Tocotronic nie unterworfen – vor allem saßen sie keinen Moden auf. Vielmehr haben sie seit ihrer Gründung vor 15 Jahren immer wieder Kontrapunkte zum Zeitgeist gesetzt. Dass sie zusammen mit „Blumfeld“ und „Die Sterne“ die so genannte Hamburger Schule bildeten, geschah eher ungewollt. Wie mit vielem, was sie am Wegesrand ihrer Bandgeschichte fanden, gingen sie auch damit ironisch diskursiv um: Eines ihrer Lieder heißt bezeichnenderweise „Ich bin neu in der Hamburger Schule“. mehr lesen / lire plus