Initiative gegen Impf-Profiteur*innen

Die Impfkampagnen gegen Covid werden durch das Profitstreben der Pharmakonzerne erschwert. Eine Europäische Bürgerinitiative fordert staatliche Eingriffe und sammelt hierfür Unterschriften.

Weniger als 200 Unterschriften hat die Europäische Bürgerinitiative (EBI ) „No Profit on Pandemic“ bisher im Großherzogtum zusammengetragen. Liegt es daran, dass die Luxemburger*innen Rücksicht auf die Post-Finanzplatz-Diversifizierungs-Strategie der Regierung nehmen? Die setzt nämlich unter anderem auf die Nische „Verwertung geistigen Eigentums“– genau das Geschäftsmodell, das die EBI einschränken möchte.

Unter den Folgen der Spekulation mit Impf-Patenten hat das Land jedenfalls wenig zu leiden. Abgesehen von hausgemachten Problemen wie Impfdrängelei oder logistischem Chaos ist Luxemburg auf einem Kurs, der eine Überwindung der Covid-Epidemie hierzulande ab Herbst wahrscheinlich macht. mehr lesen / lire plus

Impfstoffe: Gemeingüter statt Patente

Warum Impfpatente ein Problem sind, aber nicht das einzige, hat die Expertin Fabienne Orsi in einem Interview erklärt. Ihre Ausführungen dazu und zu Ideologie und Geschichte des Patentrechts fassen wir hier zusammen.

Interview mit Fabienne Orsi in Alternatives économiques online (Paywall).

Impfpatente sollen ausgesetzt werden, um die Herstellung von Impfdosen zu beschleunigen und zu verbilligen. Solche Initiativen sind sinnvoll, greifen aber zu kurz, diesen Standpunkt vertritt Fabienne Orsi in einem Interview mit der Zeitschrift Alternatives économiques (Paywall). Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist Mitglied der kritischen Gruppe „Les économistes atterrés“ und Mitherausgeberin des „Dictionnaire des biens communs“ (Lexikon der Gemeingüter).

Das Interview ist eine gute Ergänzung zur Europäische Bürgerinitiative (EBI ) „No Profit on Pandemic“, die wir hier vorgestellt haben. mehr lesen / lire plus

Forum: Here come the Commons!

Cover358_VF_FB-220x293Ums Ganze geht es in der Januarnummer von Forum, genauer gesagt, um die Commons. Der Begriff – wörtlich „Gemeingüter“ – wird definiert als „Eigentums- und Organisationsformen, die auf kooperativen, transparenten und weitgehend demokratischen Prinzipien beruhen“, und dann noch ausgeweitet auf „den gesamten gesellschaftlichen und ökonomischen Raum, der weder dem Privatbesitz noch dem Zugriff des Staates untersteht“. So viel Gefräßigkeit passt eigentlich schlecht zu einem die Kooperation fördernden Paradigma – und deckt sich mit der Definition der „économie sociale“. Dabei wäre es interessant, gerade die Beziehungen zwischen Gemeingütern, Staat und Privatwirtschaft zu untersuchen. Das Forum-Dossier, das sich auf den Commons wohlgesinnte Initiativen beschränkt, hat trotzdem viel zu bieten: Von der Transition-Bewegung über das Grundeinkommen bis hin zu den „Creative Commons“ bekommt man einen Überblick über den Umgang der hiesigen alternativen Zirkel mit dem Thema. mehr lesen / lire plus