ADR vs Kulturfabrik: Kartheiser erhält Nachhilfe

Dass die ADR versucht, die AfD-Masche nachzumachen und linke Kulturzentren anzugreifen, darüber berichtete die woxx bereits im Januar. Nun liegt die Antwort der Kulturministerin Sam Tanson vor.

Fernand Kartheiser ist nicht der erste und wahrscheinlich auch nicht der letzte erzkonservative Politiker, dessen feuchter Traum es ist, das rote Rattenloch Kulturfabrik zu schließen oder ihm den Geldhahn abzudrehen. So profitierte er von einer – sicher nicht besonders glücklichen – Formulierung des Kufa-Direktors Serge Basso, der in einem Interview mit dem Tageblatt meinte, die ADR hätte keinen Platz in seinem Haus.

Der ADR-Abgeordnete witterte eine Steilvorlage, die ihm auch noch von seinen Wee2050-Kolleg*innen ausgelegt wurde, und fragte die neue Kulturministerin, ob sie nicht der Meinung sei, der Kulturfabrik müsse nun die „utilité publique“ entzogen werden, da in ihren Statuten steht, sie sei politisch neutral. mehr lesen / lire plus

Kulturpolitik: Wenn die ADR die AfD nachäfft

Schon seit geraumer Zeit versucht die AfD in Deutschland einen Kulturkampf von rechts anzuzetteln –  indem sie auf den Geldbeutel der von ihr ungeliebten Kulturschaffenden zielt. Wie eine rezente parlamentarische Anfrage von Fernand Kartheiser beweist, steht die luxemburgische ADR ihrem Vorbild in nichts nach.

Ja, es war wohl nicht die klügste Antwort, die der Direktor der Kulturfabrik Serge Basso Ende Oktober in einem Tageblatt-Interview auf die Frage gab, welche Parteien in seinem Haus Räume anmieten dürfen: „Nur die ADR werden wir nicht annehmen. In diesem Punkt sind wir ganz deutlich. Die Programmierung ist aber in weiten Teilen links ausgerichtet“.

Mehr brauchte es nicht, um einen Entrüstungssturm auf den einschlägig bekannten rechtspopulistischen Seiten in den sozialen Netzwerken zu entfachen. mehr lesen / lire plus

Culture : KEP sur le nation branding !

Dans le chapitre de l’accord de coalition dédié à la culture, peu de nouveau, si ce n’est la création d’une agence et une nouvelle profession de foi envers le nation branding.

Le préambule aux mesures concrètes se lit comme un amas de « best practices », dont certaines sont presque copiées-collées du plan de développement culturel présenté un peu à la va-vite à la fin de la dernière législature. Ainsi, il y est question de « droits culturels », de « politique culturelle inclusive », de « processus ouverts et interactifs » – bref c’est un peu Noël avant l’heure. La seule chose difficile à comprendre est la formulation suivante concernant le KEP : « Le KEP 1.0 sera analysé afin d’identifier les mesures à transposer immédiatement, respectivement à court terme et à moyen terme et les moyens nécessaires en vue de sa transposition seront mis à disposition ». mehr lesen / lire plus

Spaghetti-Monster-Religion
: Nudel-Trubel


Die „Kirche des fliegenden Spaghetti-Monsters“ hat einen luxemburgischen Ableger. Für welche Werte setzen sich ihre Mitglieder ein? Und was hat die Kirchenparodie bisher erreicht?

Populärer als Anglikaner und Katholiken zusammen: Anhänger des Spaghetti-Kults in Luxemburg. (Fotos: FSM Luxemburg)

Populärer als Anglikaner und Katholiken zusammen: Anhänger des Spaghetti-Kults in Luxemburg. (Fotos: FSM Luxemburg)

„Wie man Spaghetti kocht, das kann man den Kindern auch zuhause zeigen“, steht in einer Pressemitteilung der Anhänger des Fliegenden Spaghetti-Monsters (FSM). Unterrichtung in Religion hat in der Schule nichts verloren, das soll diese Einmischung in die aktuelle Debatte um den Werteunterricht vermitteln. Aber was treibt die Anhänger der Satirereligion sonst noch an? Welche Form von Religions- und Gesellschaftskritik haben sie als Vorbild? mehr lesen / lire plus

MEINUNG: Nichts Revolutionäres

Trennung von Kirche und Staat ist nichts Unnatürliches und schon gar nichts Revolutionäres, so sieht es jedenfalls der Autor dieses Beitrags.

George Benjamin Clémenceau (1841 – 1929), französischer sozialistischer Politiker, Führer der äußersten Linken, Ministerpräsident von 1906 – 1909 und 1917 – 1920, verwirklichte als Ministerpräsident die Trennung von Kirche und Staat.

„Wenn ein Intelligenter die falsche Sache vertritt, ist das noch schlimmer, als wenn ein Dummkopf für die Richtige eintritt.“, so Georges Clemenceau, der als Ministerpräsident Frankreichs die Trennung von Kirche und Staat bereits 1905 vollzog. Und deshalb ist die Zeit reif. Überreif. Für die Intelligenten in Staatsverantwortung, die die gerechte Sache unterstützen. mehr lesen / lire plus

INSTRUCTION RELIGIEUSE ET MORALE: Pourquoi enseigner la religion à l’école 

Le cours de religion à l’école est la possibilité pour les jeunes d’apprendre à mieux connaître le fait religieux et ses aspects humains. En abolissant ce cours, le nouveau gouvernement remet en question l’importance qu’a la religion aujourd’hui. 

Croix au cimetière de Schéimerech, près de Kehlen.

Est-ce que la religion est du domaine public ou une affaire privée ? En optant pour une politique qui abolit le cours de religion à l’école, le nouveau gouvernement affirme, de fait, que la religion fait partie de la sphère privée et n’a donc plus sa place à l’école. Or, les point suivants ne sont pas (assez) pris en considération dans cette question. mehr lesen / lire plus

WERTEUNTERRICHT: Der lange Schatten der „Wahlfreiheit“

Sveinn Graas, angehender Politikwissenschaftler, Mitglied von déi Lénk und Betreiber des Blogs „Res Publica – Fir Republik a Sozialismus“ wirft der katholischen Kirche vor, ihre Machtansprüche „tolerant“ verpacken zu wollen.

(Foto: „Nom de Dieu et Machin-truc“, Jean-Luc Koenig)

Nachdem eine Diskussion um die Abschaffung des Religionsunterrichts zugunsten eines allgemeinen Werteunterricht jahrelang weitgehend vermieden wurde, scheint es unter der neuen Dreier-Koalition endlich soweit zu sein. Doch wird nicht nur eine Diskussion geführt – die Regierung hat angekündigt, die Kirche aus der Schule zu verbannen und den Religionsunterricht abschaffen zu wollen.

Diese Ankündigung hat unter Vertretern der katholischen Kirche bereits eine Welle der Empörung ausgelöst, und Religionslehrer und konservative Eltern fordern in einer Petition, die sogenannte „Wahlfreiheit“ beizubehalten. mehr lesen / lire plus

WERTEUNTERRICHT: Warum ich „fir de choix“ bin

Paul Galles, Jugendsozialarbeiter und Doktor der Theologie, erklärt – in neun Punkten – wieso er die Petition „fir de choix“ (für die Wahlfreiheit) unterschrieben hat.

Erstens weil ich an die Demokratie glaube. Und es gibt tatsächlich nichts Demokratischeres als die Wahlfreiheit. Und weil ich der Meinung bin, dass die bisherige Luxemburger Lösung der Wahlfreiheit zwischen diesen beiden Fächern (und möglichen anderen weltanschaulich inspirierten Fächern) die beste, die angemessene, die liberalste und die modernste ist – so wie übrigens in fast allen europäischen Staaten.

Zweitens weil es sich um etwas Prinzipielles handelt und nicht um ein vorgeschobenes „pro oder contra Kirche“. In Sachen Werte darf man die Menschen nicht vereinheitlichen. mehr lesen / lire plus

PLAIDOYER: Pour un cours ayant la religion comme matière

Dans son essai, le philosophe Norbert Campagna met en évidence la place que la religion revêt à côté de la philosophie et de l’art. Et propose un cours sur le fait religieux – qui traiterait de toutes les religions.

Dans le numéro 1249 du woxx (10 janvier 2014), Luc Caregari fait la proposition suivante : « Anstatt Religionsunterricht und ‚morale laïque‘ in einen Werteunterricht zu verwandeln, sollten beide Fächer einfach abgeschafft und durch mehr Kunst- oder Philosophiestunden ersetzt werden. » Le professeur de philosophie que je suis devrait en principe se réjouir qu’on veuille accorder plus d’heures à la discipline qu’il enseigne. Mais je ne suis néanmoins pas d’accord avec la proposition de Luc Caregari, et je voudrais dans ce qui suit brièvement présenter quelques arguments parlant en faveur d’un cours spécifique ayant la religion pour matière – cours pour lequel il faudra trouver un nom approprié. mehr lesen / lire plus

ESSAY KIRCHE UND STAAT: Weder noch

Beim geplanten Werteunterricht geht es vor allem um die Frage, wer ein Recht darauf hat, Ethik zu unterrichten – die katholische Kirche kann das bestimmt nicht sein.

Jesus und sein Kreuz haben in der Schule nichts verloren.(Foto: © Flickr/Hillary H)

„Billige Religionskritiker, die nicht wissen, was Katechismus ist“, „Wenn der Staat die Wertevermittlung übernehmen soll, kommen wir zurück in die Sowjetunion“ – was Erzbischof Jean-Claude Hollerich am 27. Dezember im RTL-Journal abließ, klang fast wie von der neuen Regierung bestellt. Als ob er sich absichtlich in die Nesseln setzen wollte, zeigte sich der lokale Kirchenfürst so überheblich und weltfremd, dass sein Auftritt für seine Kritiker zum gefundenen Fressen wurde. mehr lesen / lire plus