DP: Rechnung ohne Wirt?

Die Liberalen haben nun das Heft in der Hand und wollen ihr Vorhaben, den politischen Wandel einzuläuten, partout durchsetzen.

Ratschläge an den Ziehsohn …

Mittlerweile ist das Erstaunen darüber, dass die DP Nägel mit Köpfen macht und in einer Gambia-Koalition auf der Zielgeraden an die Macht strebt, dem Jubel in den eigenen Reihen über das gute Wahlergebnis gewichen. Während Xavier Bettel seit nun fast einer Woche grinst wie ein Honigkuchenpferd, ist jemand anderem in der Partei das Grinsen gehörig vergangen. Schon am Wahlabend war der Auftritt Charles Goerens‘ beim DP-Empfang erstaunlich kurz. Er kam eilig herein, schüttelte Hände und posierte für die obligatorischen Fotos, um dann mürrisch das Weite zu suchen. mehr lesen / lire plus

CSV: Ohne Juncker-Effekt

Die CSV sieht in ihrem Wahlergebnis einen Wählerauftrag zur Regierungsbildung.

Mit 23 Sitzen habe die CSV ihr Wahlziel erreicht, so der Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker während der Elefantenrunde. Die Losung, mit „22 plus“ erachte man die Wahlen als gewonnen, hatte vor Wochen der Parteivorsitzende Michel Wolter ausgegeben. Das anvisierte Ziel von 22 Sitzen entspreche dem „historischen Durchschnitt“, den die CSV in den vergangenen Jahrzehnten erreicht habe, so die Erklärung. Die 26 Sitze, die die CSV 2009 erringen konnte, seien eine Ausnahme gewesen, weil die Partei damals von nicht weniger als drei Restsitzen profitieren konnte.

Doch auch mit 23 Sitzen ist die CSV 2013 mehr als gut bedient: Wären die Wahlkreise einheitlich, stünden ihr, bei einem gewichteten Stimmenanteil von knapp 34 Prozent, nur 20 Sitze zu. mehr lesen / lire plus

La parité et les paradoxes

(dv) – Le Conseil national des femmes du Luxembourg (CNFL) n’a pas attendu longtemps pour fournir une première analyse de la représentation des femmes à la Chambre des député-e-s renouvelée ce dimanche. Le CNFL ne peut cacher sa déception : la part des femmes directement élues est même en recul par rapport aux élections précédentes (14 cette année contre 15 en 2009). Ce taux peut évidemment encore changer une fois le gouvernement constitué et les « rochades » personnelles mises en branle. Il est toutefois intéressant de constater que le DP est le parti duquel ont été élues (en pourcentage) le plus de femmes, alors qu’il est un des seuls à refuser toute forme de réglementation de quotas. mehr lesen / lire plus

FOTO-AUSSTELLUNG: Europa ist anderswo

Die Ausstellung „Was ist wichtig?“ in der Abtei Neumünster zeigt Fotoarbeiten von drei Fotografen, die sich auf die Suche nach europäischen Werten begeben haben.

(Foto: Pepa Hristova)

Wo beginnt Europa, und wo endet es? Gibt es sie überhaupt, die „europäischen Werte“, und wenn ja, wo sind sie zu finden? Oder ist Europa ein Konstrukt, das an der Grenze des westlichen Wohlstandsgürtels endet? Im Auftrag der Alfred Toepfer Stiftung machten sich zwei Fotografinnen und ein Fotograf auf, mit ihren bildnerischen Mitteln europäische Werte aufzuspüren und sichtbar zu machen. Quer durch Europa und bis an seine geografischen Grenzen führte sie diese Spurensuche. Die drei arbeiteten jeweils an verschiedenen Orten, doch immer an solchen, an denen die Unterschiede zwischen Westen und Osten beziehungsweise Süden und zwischen Arm und Reich nicht größer sein könnten und wo die Grenzen zugleich verschwimmen. mehr lesen / lire plus

Swift und Merkel: NSA übernimmt sich

(lm) – Wie viel die
schwarz-rot-goldene Halskette der Bundeskanzlerin gekostet hat und was
sie ihrem Mann zu Weihnachten schenkt, wissen die US-Geheimdienste ganz
genau, dem Swift-Abkommen sei Dank. Doch dass die NSA –
Telefonüberwachung sei Dank – auch noch herausfinden kann, ob Angela
Merkels Ehemann einen Kosenamen hat und welchen, scheint zu weit zu
gehen. Die Kanzlerin unterhielt sich am Mittwoch darüber mit Barack
Obama und machte das öffentlich. Dies zeige, dass sie „im Mark
erschüttert“ sei, so der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach im
Deutschlandfunk. Weil es bei dieser Bespitzelung wohl nicht nur um
Halsketten und Kosenamen ging, dürften die politischen Folgen gravierend
sein. mehr lesen / lire plus

ABDELLATIF KECHICHE: La vie d’X

Même avant son apparition sur nos écrans, « La vie d’Adèle » d’Abdellatif Kechiche a fait scandale : pour ses scènes de sexe, sa Palme d’or et puis les différends avec l’équipe de tournage et les actrices. Finalement, le film reste banal et insipide.

D’une nullité déconcertante : « La vie d’Adèle ».

Quel théâtre et quel cinéma autour de ce film ! Après son chef d’oeuvre « L’esquive », il est vrai qu’on pouvait espérer d’un Abdellatif Kechiche que son adaptation du roman graphique « Le bleu est une couleur chaude » de Julie Maroh serait du moins intéressante. Là où la dessinatrice réussit avec brio et empathie la descente vers la naissance des premiers sentiments amoureux, le regard de Kechiche se révèle vite obsessionnel, tendance machiste et finalement chiant. mehr lesen / lire plus

Lunghi en péril ?

(lc) – La nouvelle est inquiétante : le
renouvellement du mandat d’Enrico Lunghi à la tête du Mudam serait-elle
en péril ? Apparemment, une moitié du conseil d’administration ne
serait pas satisfaite du fait que le Mudam n’expose pas assez d’art
moderne, et ferait trop dans l’art contemporain. C’est à se demander si
ces personnes sont bien au courant du type d’institution où elles
siègent. Car le Mudam a toujours été un musée d’art contemporain. Il
suffit d’aller voir sur le site. De plus, si en Grande Région vous
voulez voir de l’art moderne, il suffit de prendre le prochain TER
direction Metz et d’aller au Centre Pompidou – un musée qui fait aussi
dans le moderne, mais qui au contraire du Mudam en a les ressources. mehr lesen / lire plus

TANZ: „Eine Form von Underground“

Der israelische Choreograf Hofesh Shechter gehörte früher als Tänzer der Batsheva Dance Company an und arbeitete mit Ohad Naharin und anderen berühmten Choreografen zusammen. Nach steiler Karriere ging er 2002 nach England und gründete dort seine eigene Tanzkompanie. Heute ist er ein Star der internationalen Tanzszene.

(Foto: Gabriele Zucca)

woxx: Ihre Tanz-Stücke kann man immer auch politisch verstehen. Muss man „Sun“ ebenfalls politisch deuten?

Hofesh Shechter: Ja, auf jeden Fall. Einige Bilder sind sehr ausdrucksstark und selbstverständlich zu interpretieren. Kunst ist ja immer irgendwie eine Antwort auf politische Geschehnisse. Ich schneide in meinem Stück Politik sicher nicht in einer kohärenten Weise an, aber da sind definitiv Bilder, die man politisch deuten kann, und ich denke, die Zuschauer werden schon etwas darin sehen, was mit sozialen gesellschaftlichen Strukturen zusammenhängt. mehr lesen / lire plus

Mauvaise foi ?

(dv) – La probabilité d’une coalition à trois laisse au moins espérer une organisation : la FNCTTFEL. Dans un article paru dans le « Signal », l’organe du syndicat, la direction de ce dernier espère qu’avec le départ probable du bourgmestre Xavier Bettel et de son premier échevin François Bausch, pour raisons gouvernementales, les chauffeurs de bus de la Ville de Luxembourg pourront jouir d’une nouvelle politique. Le syndicat n’a en effet pas du tout apprécié le sondage que la Ville avait commandé auprès de l’institut TNS et portant sur la qualité du service. Si ce dernier affirme que les citoyens se disent satisfaits du service, il souligne des manques concernant la « sympathie » du personnel, le style de conduite et la communication des informations. mehr lesen / lire plus

USA: Die Macht des Präsidenten

Angesichts der Konflikte um den US-Haushalt und „Obamacare“ wird deutlich, dass das demokratische System der Vereinigten Staaten einen Legitimitätswiderspruch beinhaltet. Die institutionelle Krise jedoch verweist auf den gesellschaftlichen Wandel.

Gegen NSA und Sozialstaat: die Rechtslibertären in den USA nehmen den „Big Brother“ aufs Korn.

So etwas konnte nur in den USA passieren. In fast allen demokratischen Staaten führt es zu Neuwahlen, wenn der Regierungschef im Parlament keine Mehrheit für seine Politik findet. In den USA hingegen ist dieser Ausweg ausgeschlossen, nur deshalb konnten die Republikaner mit der Drohung, eine Staatspleite zu provozieren, die Welt so lange in Atem halten. Und sie könnten es wieder tun, denn die in der vergangenen Woche erzielte Einigung bedeutet nur eine Vertagung des Konflikts. mehr lesen / lire plus

KPL – Stagnation?

(avt) – Die Zeiten der Arbed sind vorbei: Lang lebe
die Arbed! Mit ihrer klaren politischen Programmatik hätte man die KPL
mit ihrem enfant terrible Ali Ruckert gern in der Chambre gesehen,
stattdessen erreichte sie 1,64% und bewegt sich damit entgegen ihrem
Wahlergebnis von 2009 (1,47 %) weder vor, noch zurück. Zwar ist sie im
Süden mit 2,4% noch immer wesentlich stärker als im Rest des Landes, wo
sie im Durchschnitt 0,8% der Stimmen bekam, hier zieht wohl noch immer
ihr radikaler Verstaatlichungs-Diskurs der Stahlindustrie. „Arbeit und
soziale Absicherung für jeden“ – das ist eine Traumforderung, der nicht
allzu viele WählerInnen Glauben geschenkt haben dürften. mehr lesen / lire plus

ERINNERUNG: Zu Staub werden

Mehr als drei Jahrzehnte nach der Gewaltherrschaft der Roten Khmer beschäftig sich Kambodscha noch immer nur zögerlich mit seiner blutigen Vergangenheit. Nur wenige Täter wurden vor Gericht gestellt und verurteilt. In dem Buch „Auslöschung“ interviewt der Filmregisseur Rithy Panh einen der Massenmörder.

Die Opfer der Roten Khmer sollten nicht nur ermordet, sondern sämtliche Spuren ihres Daseins ausgelöscht werden: Registraturfotos aus dem Tuol Sleng Gefängnis, das unter dem Kürzel „S21“ schreckliche Berühmtheit erlangte.

„Viele Kinder wissen heute nur, dass ihre Großeltern unter den Roten Khmer gestorben sind, aber sie wissen nicht warum. Wenn sie das wissen, kann es vielleicht einen inneren Frieden geben – für sie und ihre Eltern.“ mehr lesen / lire plus

Le monde merveilleux de Xavier

« Si j’étais président de la République… », devait déjà écouter Xavier Bettel dans sa tendre jeunesse. Il ne sera certes jamais président de la République française (quoique…), mais tout de même premier ministre du Grand-Duché de Luxembourg. Mettra-t-il, comme le chantait Gérard Lenormand, Picsou aux Finances, Zorro à la Justice ou Tarzan à l’Ecologie ? Certainement pas. Car il ne sont pas luxembourgeois. Il faudra chercher dans le personnel local. Mais nous avons déjà notre petite idée. Il est évident que Pierre Dillenburg héritera du portefeuille de la Décoration et du Bon Goût : plus une administration sans orgie de velours, de marbre en toc, ni de statue d’esclave habillé d’une peau de léopard. mehr lesen / lire plus

GESCHICHTE: Differdingen – Zentrum der Resistenz?

Seit einigen Monaten recherchiert der Historiker Cédric Faltz in Differdingen zur NS-Vergangenheit und spürt dem „Schicksal“ Deportierter nach. Nach Beendigung der Recherchen wird der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine zur Erinnerung an die aus Differdingen Deportierten verlegen. Eine Ausstellung im Herbst 2014 soll die historischen Hintergründe beleuchten.

Cédric Faltz, geboren 1980 in Differdingen, hat in Nancy Geschichtswissenschaft studiert. Seit Juni 2013 recherchiert er zur Geschichte der während der deutschen Besatzung deportierten Differdinger Juden.

woxx: In diesen Tagen wurden in Esch die ersten individuellen Stolpersteine in Luxemburg verlegt. Die Initiative ging von den Freunden des Resistenzmuseums aus. Sie recherchieren seit einigen Monaten zur Verfolgung der Juden in Differdingen. mehr lesen / lire plus

WAHLEN 2013: Wëllerwielen

Durchwachsen! Das Wahlergebnis vom vergangenen Sonntag lässt nur schwer erkennen, welche Politik dem vielzitierte „Wählerwillen“ denn nun eigentlich gerecht werden könnte.

Auch das iPad konnte nicht umhin festzustellen, dass zwei von drei Luxemburger WählerInnen nicht unbedingt für immer mit Juncker on Tour gehen wollen.

Am vergangenen Sonntag gab es wieder einmal fast nur Gewinner. Lediglich die Grünen, die ihren dritten Zentrumssitz verloren hatten, gestanden sich und der medialen Öffentlichkeit ihre Enttäuschung über ihr schwaches Ergebnis – 10,3 Prozent(1) im Landesdurchschnitt – ein. Der Rückgang von 1,4 Prozent bei den Stimmen würde sich normalerweise als „Konsolidierung“ schönreden lassen, aber am Ende schaut jeder nur nach der Sitzverteilung, und da prangt eben eine „minus 1“ unter dem grünen Balken. mehr lesen / lire plus

PIRATEPARTEI: Raté !

Presque trois pour cent des électeurs se sont laissé charmer par la piraterie. Si le résultat ne suffit pas pour un siège au parlement, les Pirates ne se laissent pas décourager.

Même le grand-duc a pris connaissance d’eux. Le rendez-vous au palais pour le chef de file des Pirates, Sven Clement, en ces temps orageux, est un peu comme un adoubement pour ce jeune parti qui, malgré ses ambitions et ses efforts notables de participer à la démocratie luxembourgeoise, n’a pas réussi à décrocher un siège.

Néanmoins : 2,94 pour cent pour un parti qui se présente pour une première fois aux élections est un résultat respectable – presque le double du score du KPL et du PID. mehr lesen / lire plus

DÉI LÉNK: Ça tourne !

Vainqueur sans doute, mais peut mieux faire. Dans une situation de crise nationale, économique et systémique, passer de un à deux députés est un pas important, mais ce n’est pas le grand bond en avant.

Des mines réjouies : Déi Lénk double sa présence à la Chambre.

Dimanche soir, les Verts mis à part, il n’y avait que des vainqueurs. Les uns avaient « limité les dégats », les autres avaient « reconquis » des sièges, et la plupart des partis assuraient qu’ils avaient fait mieux qu’attendu. Mais les seuls partis à avoir gagné en pourcentage et en sièges sont le DP et Déi Lénk. mehr lesen / lire plus

ADR: L’ADR perd le Nord

Se retrouver affaibli et à droite d’un CSV dans l’opposition n’est pas la meilleure perspective pour l’ADR. Pourtant, le résultat des élections est mitigé.

La soirée électorale dans le très noble Sofitel au Kirchberg était un véritable tour sur les montagnes russes pour l’ADR. Après la perte de deux députés vers la fin de la dernière législature et beaucoup – trop – de conflits internes réglés sur la place publique, les espoirs de l’ADR d’atteindre son principal but électoral, le recouvrement du statut de fraction parlementaire avec cinq députés, n’étaient pas trop grands. Et pourtant, l’ADR s’est donné de la peine pour se rendre visible comme un parti uni, porteur d’un programme concret et concerné par les soucis et bobos du « simple Luxembourgeois ». mehr lesen / lire plus

KOALITIONSVERHANDLUNGEN: Schnittmengen

Wirtschaftsliberal oder sozial – die politische Ausrichtung der Gambia-Koalition ist offen. Die Koalitionsverhandlungen werden zeigen, in welche Richtung es mit Blau, Rot und Grün gehen wird. Und wieviel gesellschaftliche Modernisierung wir erwarten können.

Falls LSAP, DP und Grüne tatsächlich schon im Vorfeld der Wahlen über eine gemeinsame Koalition diskutiert haben sollten, ist es ihnen jedenfalls gelungen, dies äußerst diskret zu tun. Noch am Montagvormittag ging die Öffentlichkeit davon aus, dass die Liberalen eher zur CSV tendieren würden. Umso größer dann die – für die einen freudige, für die anderen grausige – Überraschung. Das schnelle Outing der drei Koalitionäre in spe wurde nicht nur von CSV-Seite kritisiert. mehr lesen / lire plus

DIE GRENG: Die 10-Prozent-Partei

Erneuerung sieht anders aus. Seit 15 Jahren stagniert das Landesergebnis der Grünen trotz beachtlicher Erfolge auf kommunaler Ebene.

Parteivorsitzende Sam Tanson und Christian Kmiotek, Fraktionschef François Bausch (Mitte): Den grünen Wahlabend hatten sie sich anders vorgestellt.

Seitdem sie einheitliche Listen präsentieren, also seit 1994, liegt das landesweite Resultat der Grünen bei etwa 10 Prozent. Mit Ausnahme von 1999, wo es zum letzten Mal zu einer Konkurrenzliste von Jup Weber kam, die 1,7 Prozent für sich verbuchen konnte, gab es bei jeder Chamberwahl leichte, aber stetige Zuwächse, die 2004 erstmals mit 7, statt mit bis dahin 5 Sitzen, belohnt wurden. Damals kamen ein dritter Sitz im Zentrum, und vor allem der im Osten, dazu: Nachdem sie 1994 Fraktionsstärke erlangt und auch einen Sitz im Europaparlament gewonnen hatten, waren die Grünen fortan in allen Bezirken präsent und als nationale Partei fest etabliert. mehr lesen / lire plus