Im Kino: Civil War

Seit seinem Regiedebüt „Ex Machina“ ist der britische Filmemacher Alex Garland für seine politischen Sci-Fi- und Fantasystreifen bekannt. Wer sich „Civil War“ mit entsprechenden Erwartungen ansieht, wird allerdings enttäuscht.

Dass auf ihrem Auto „Press“ steht, kommt den vier Journalist*innen immer wieder zugute. (© Ascot Elite Entertainment Group.)

Die Vereinigten Staaten von Amerika in nicht allzu ferner Zukunft: Ein anhaltender Bürger*innenkrieg hat das Land in beispielloses Chaos gestürzt. Straßen sind übersät von zurückgelassenen Autos; Strom und Benzin sind ein seltenes Gut; die Gesellschaft, wie wir sie kennen, ist zusammengebrochen.

Inmitten dieser Lage beschließen vier Menschen mit dem Auto von New York nach Washington D.C. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Abigail

Copyright: Universal

Explodierende Körperteile, jede Menge Kunstblut und turbulente Kampfszenen: Etwas wirklich Neues im Horror-Genre bietet „Abigail‟ nicht. Trotz der Spielfreudigkeit und der glaubhaften Darstellungen ‒ vor allem die Nachwuchsschauspielerin Alisha Weir überzeugt in ihrer Rolle als Pirouetten-drehende Abigail ‒ hinterlässt der Film deshalb keinen bleibenden Eindruck. Die bewusste Albernheit gibt der Horror-Komödie dennoch den nötigen Biss für 100 unterhaltsame Minuten.

Bewertung der woxx: X

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Im Kino: Il pleut dans la maison

Die Alkoholabhängigkeit einer alleinerziehenden Mutter und deren Auswirkungen auf ihre noch minderjährigen Kinder werden in „Il pleut dans la maison“ mit viel Nuance und ohne Dramatisierung in den Fokus gerückt.

Mit dem mühsam zusammengekratzten Geld kaufen sich Purdey und Makenzy vor allem Süßigkeiten. (Foto: Condor Distribution)

Von außen betrachtet führen die 17-jährige Purdey (Purdey Lombet) und ihr 15-jähriger Bruder Makenzy (Makenzy Lombet) ein unbeschwertes Leben. Es sind Sommerferien und die beiden verbringen jeden Tag am nahegelegenen See Eau-d’Heure. Purdey kann zwar nicht schwimmen, dank aufblasbarem Flamingo bleibt ihr das Treiben auf den Wellen dennoch nicht verwehrt. Das Geschwisterpaar scheint viele Freiheiten zu genießen: Sie müssen nie zuhause Bescheid sagen, wo sie sind, sie rauchen quasi nonstop, sie können auch stets essen, was sie wollen, hauptsächlich Süßigkeiten und Junkfood. mehr lesen / lire plus

Im Kino: La Chimera

In ihrem neusten Streifen verbindet die italienische Filmemacherin Alice Rohrwacher verschiedene Formate, Genres und kulturelle Referenzen, um von einer Gruppe prekär lebender Grabräuber*innen zu erzählen. Mit mal poetischen, mal komödiantischen Untertönen geht sie moralischen und philosophischen Fragen nach, ohne abschließende Antworten zu liefern. Obwohl handwerklich beachtlich und durchaus unterhaltsam, gelingt es Rohrwacher jedoch nicht, die verschiedenen Elemente zu etwas Denkwürdigem zu verbinden.

Bewertung der woxx: XX

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Dans les salles : Black Tea

Entre de superbes images soignées de leçons de thé et de scènes quotidiennes, le réalisateur ne parvient malheureusement pas à ancrer l’histoire d’amour, qui reste peu développée. Si on y ajoute des dialogues invraisemblables et des scènes déroutantes, le résultat est un film contemplatif, certes, mais distant et décevant sur le contenu social.

L’évaluation du woxx : X
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Im Kino: The Iron Claw

„The Iron Claw“ ist ein in der Welt des Show-Wrestlings angesiedeltes Familiendrama. Leider ist der Film zu sehr auf Sentimentalität aus, um wirklich unter die Haut zu gehen.

Egal was passiert, die Brüder David, Kevin, Mike und Kerry (v.l.n.r.) halten zusammen. (© Ascot Elite Entertainment Group.)

Ein Landhaus in Texas in den frühen Morgenstunden: Gleich nach dem Aufwachen versucht Kevin (Zac Efron) seinen Bruder David (Harris Dickinson) dazu zu motivieren, doch mit ihm joggen zu gehen. Dieser dreht sich um und schläft weiter, wovon sich Kevin aber nicht abhalten lässt. Wenig später schon sehen wir ihn über Wiesen rennen und Gewichte heben, als hänge sein Leben davon ab. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Dune 2

Le second volet de la saga de science-fiction suit les péripéties du héros Paul sur la planète Arrakis, où, soutenu par la population indigène, il cherche à venger son père assassiné. Alors que le long-métrage se veut un film anticolonialiste, la représentation que le réalisateur Denis Villeneuve fait du protagoniste en « messie » à contre-cœur, ainsi que le traitement superficiel des autres personnages, ne réussissent pas à élever une narration aplatie. Quoique le rythme effréné et les plans époustouflants convainquent absolument par leur dimension spectaculaire.

L’évaluation du woxx : X
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Im Kino: Das Lehrerzimmer

Eine Lehrerin versucht, alles richtig zu machen, macht dann jedoch einen folgenreichen Fehler. „Das Lehrerzimmer“ entzieht sich einer eindeutigen Lesart, gerade das macht den Film so spannend.

Carla wird nicht müde, ihre Kolleg*innen zu tadeln. Aber macht sie wirklich alles besser? (© Filmcoopi)

Eine Reihe von Diebstählen an einem Gymnasium sorgt bei der Belegschaft für Anspannung und Paranoia. Zu wie vielen es bereits gekommen ist, erfahren die Zuschauer*innen nicht, die Ernsthaftigkeit, mit welcher auf das Problem reagiert wird, soll uns aber vermitteln: Hier liegt etwas gewaltig im Argen.

Erzählt wird aus der Perspektive der erst seit Kurzem an der Schule unterrichtenden Mathematik- und Sportlehrerin Carla Nowak (Leonie Benesch). mehr lesen / lire plus

Horror auf dem LuxFilmFest: When Evil Lurks

Dämonen und Besessene versetzen die Menschen im argentinischen Hinterland in Angst und Schrecken: Cuando acecha la maldad (When Evil Lurks) von Demián Rugna lässt sich als Allegorie auf eine Pandemie lesen – vor allem, weil das Grundvertrauen in die Mitmenschen so erschüttert wird.

Pedro Yazurlo (Ezequiel Rodríguez) ist auf der Flucht vor einem Dämon, der erst geboren wird. (Foto: © Aramos Cine)

Die beiden Brüder Pedro (Ezequiel Rodríguez) und Jaime (Demián Salomon) leben ziemlich abgelegen irgendwo in Argentinien. Eines Nachts hören sie Schüsse im Wald, am nächsten Morgen entdecken sie eine Leiche. Sie finden heraus, dass es sich bei dem Toten um einen sogenannten „Reiniger“ handelte, eine Art Exorzisten. mehr lesen / lire plus

Queerness auf dem LuxFilmFest: Reas

„Reas“ von Lola Arias erzählt von einer Gruppe mehrheitlich queerer Häftlinge und verwendet dabei sowohl Theater-, Doku- als auch Musicalkonventionen. Ein gelungenes Experiment?

Die Darsteller*innen in „Reas“ sind allesamt Laien und ehemalige Inhaftierte. (Quelle: Luxbox)

Wer am vergangenen Sonntag dem Pressescreening von Lola Arias’ „Reas“ im Kineopolis Kirchberg beiwohnte, mag sich über dessen Kategorisierung als Dokumentarfilm gewundert haben. Gleich zu Beginn stellt man nämlich fest: Der gängigen Definition einer Doku entspricht dieser Streifen nicht, denn die Darsteller*innen interagieren auf Basis vorgegebener Dialogzeilen. Und dennoch handelt es sich hier um einen der insgesamt sechs Filme, die in der diesjährigen Ausgabe des Luxemburg City Film Festivals im Wettbewerb um die beste Doku gegeneinander antreten. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : L’Empire

Difficile d’ignorer les déclarations d’Adèle Haenel, qui s’est retirée du film en raison d’une distribution presque exclusivement blanche pour une intrigue censée illustrer la lutte universelle entre bien et mal. Dans la balance, il ne faut cependant pas oublier que, comme à son habitude, le réalisateur Bruno Dumont s’ancre d’abord dans un territoire, le Pas-de-Calais, montrant aussi des personnages peu présents sur le grand écran et dont la prononciation se trouve parfois moquée par des élites à l’accent pointu. Quoi qu’il en soit, le caractère clairement série B de l’ensemble procure un décalage qui fonctionne parfaitement, avec ses références dévoyées à « Star Wars » et des comédiennes et comédiens qui surjouent quand il le faut. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Scrapper

S’il y a bien un parfum de cinéma réaliste et engagé à la Ken Loach dans le film, Charlotte Regan propose également quelques moments de fantaisie onirique, illustrations de la psychologie d’une jeune fille qui a certes dû grandir trop vite, mais qui reste avant tout une enfant. Le duo mal assorti que forment Lola Campbell et Harris Dickinson à l’écran est scruté par la metteuse en scène avec tendresse, et joué avec finesse. Résultat : des thèmes très sérieux comme le deuil ou la défaillance du père se trouvent abordés sous un angle léger, et on ressort avec le sourire et de l’énergie à revendre. mehr lesen / lire plus

Im Kino: All of us Strangers

Der neue Streifen des britischen Filmemachers Andrew Haigh enttäuscht leider. Was als interessante Meditation über zwischenmenschliche Verbindungen, Coming out und verpasste Chancen beginnt, entwickelt sich im Laufe des Films immer mehr zu einem kitschigen Heulwettbewerb. Aufgrund seiner übertriebenen Sentimentalität weiß der Film nicht einmal zu berühren, neue Impulse bezüglich der gestreiften Problematiken setzt er ebenfalls keine. Wer bessere Produktionen über Schwulsein und die Schwierigkeit, sich auf andere Menschen einzulassen, sehen will, seien stattdessen Haighs Film „Weekend“ (2011) und seine Serie „Looking“ (2014-2015) angeraten.

Bewertung der woxx: X

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Im Kino: The Zone of Interest

Wie macht man einen guten Film über den Holocaust? Mit „The Zone of Interest“ liefert Jonathan Glazer eine eher ungewöhnliche Antwort auf diese Frage.

Von den angrenzenden KZ-Mauern lässt sich Familie Höß nicht die Laune verderben. (© Filmcoopi)

Im Jahr 1940 wurde Rudolf Höß damit beauftragt, im besetzten Polen das Konzentrationslager Auschwitz aufzubauen. Während der Folgejahre verordnete er dort den Tod von rund 1,1 Millionen Jüd*innen und anderen politischen Häftlingen. 1947 wurde er im Rahmen der Nürnberger Prozesse zum Tode verurteilt. Höß gilt heute als einer der Hauptverantwortlichen der in Nazideutschland begangenen Kriegsverbrechen; er steht im Zentrum unzähliger Bücher, Filme und Serien. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Poor Things

„Poor Things“ ist eine visuell beeindruckende schwarze Komödie. Die der Buchvorlage zugrunde liegende Kapitalismuskritik bleibt jedoch enttäuschend oberflächlich.

Gesellschaftliche Missstände bringen Bella zur Verzweiflung. (© Searchlight Pictures)

Seit „Poor Things“, der neuste Streifen des griechischen Filmemachers Yorgos Lanthimos auf den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte, wird er mehrheitlich gelobt. Der Film beruht auf dem 1992 erschienen gleichnamigen Roman des schottischen Autors Alasdair Gray. Darin fungiert die Erzählung aus Mary Shelleys „Frankenstein“ lose als Grundlage für eine sowohl feministische als auch sozialistische Kritik an einem neoliberal geprägten Menschenbild. Handlungsort des Romans ist Glasgow, eine Stadt, die, wie der 2019 verstorbene Gray stets bedauerte, trotz ihrer Schönheit nur selten als Schauplatz fiktionaler Erzählungen dient. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Priscilla

Für ihr neustes Werk „Priscilla“ nimmt die US-amerikanische Filmemacherin Sofia Coppola die auf den Memoiren „Elvis and me“ Geschehnisse zur Vorlage, um die für ihre Filme charakteristische Ästhetik zur Geltung kommen zu lassen. Von der Handlung der Buchvorlage weicht sie nur minimal ab, die Schauspieler*innen sagen ihren Text mit wenig Emotion. „Priscilla“ hat mehr Ähnlichkeit mit der oberflächlichen Ästhetik mancher Musikvideos – der Film erinnert einmal mehr daran, woher Künstler*innen wie Lana del Rey ihre Inspiration beziehen – als mit einem klassischen Biopic. Wer Coppolas spezifischen Filmstil mag, wird mit „Priscilla“ auf seine*ihre Kosten kommen.

Bewertung der woxx: XX

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Im Kino: May December

In seinem neuen Film „May December“ spielt Todd Haynes mit Perspektiven und Andeutungen. Das Ergebnis ist hochspannend, verstörend und zutiefst traurig.

Elizabeth (r.) sieht in Grace vor allem eine interessante Schauspielrolle. (© Netflix)

Nahaufnahmen von Insekten, dramatische Klaviermusik – schon die ersten Minuten von „May December“ machen deutlich, dass es sich nicht um einen Wohlfühlfilm handelt. Dabei wirkt die Handlung anfangs noch harmonisch. Es ist der 4. Juli in der idyllischen nordamerikanischen Küstenstadt Savannah. Der Himmel ist blau, die Menschen leicht bekleidet, im Hintergrund hört man ein Schlagzeugensemble. Vor einem großen Einfamilienhaus hievt eine Frau (Natalie Portman) Reisekoffer aus einem Auto. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Wonka

Décors colorés, méchants très méchants, mélodies entraînantes, chorégraphies endiablées, le tout avec un goût de fèves de cacao : pour peu qu’on aime le genre et qu’on soit prêt à faire abstraction du réel pendant deux heures, la comédie musicale de Noël remplit à merveille son contrat et offre bien plus qu’un simple antépisode à « Charlie and the Chocolate Factory ».

L’évaluation du woxx : XXX
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Im Kino: Perfect Days

Seit jeher zeichnen sich die Filme von Wim Wenders durch beeindruckende Langsamkeit und Leichtigkeit aus. Mit „Perfect Days“ zeigt der Filmemacher erneut, dass dennoch keinerlei Langeweile aufkommen muss.

Hirayamas Alltag ist von Ritualen geprägt. (© MASTER MIND Ltd)

Mit „Perfect Days“ kehrt Wim Wenders zu dem zurück, womit seine Karriere in den 1970er-Jahren begann: Dem Filmen von Alltagsszenen auf den Straßen. Wie schon in seinem 1985 erschienenen „Tokyo-Ga“ ist auch diesmal die japanische Metropole wieder Handlungsplatz. Nur ist es diesmal keine Doku, sondern ein fiktionaler Film.

Im Zentrum steht der Alltag des Mittsechzigers Hirayama (Yakusho Kōji). Jeden Morgen wacht er in seinem kleinen Apartment auf, faltet seinen Futon zusammen, gießt seine Pflanzen und macht sich in seinem Kleintransporter auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Anatomie d’une chute

In Justine Triets Film entwickelt sich die Rekonstruktion eines Sturzes zur Rekonstruktion einer Beziehungs
dynamik. Das Ergebnis ist fesselnd und berührend.

Vor Gericht muss sich Sandra für ihre Qualitäten als Ehefrau verantworten. (Fotos © Les Films Pelléas – Les Films de Pierre)

Sandra (Sandra Hüller) und Marge (Jehnny Beth) sitzen sich in einem Wohnzimmer gegenüber. Erstere ist Schriftstellerin, letztere Studentin. Es ist ein Interview, aber ein durchaus entspanntes: Immer wieder nippt Sandra an ihrem Glas Wein und stellt mindestens genauso viele Fragen wie sie beantwortet.

Plötzlich ertönt in einem der oberen Stockwerke des Hauses laute Musik, eine Instrumentalversion von 50 Cents P.I.M.P. mehr lesen / lire plus