Iran: Kalkulierte Krisenzonen

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel treten auch die Islamische Republik Iran und ihre Stellvertreter in der Region noch aggressiver auf. Das langfristige Ziel ist es, die USA zum Rückzug aus dem Nahen Osten zu zwingen.

Die Houthis stellen dank iranischer Unterstützung einen Machtfaktor auf der arabischen Halbinsel dar: Wandgemälde einer Ausstellung in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung Ende Januar in der von Houthi-Milizen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Die Bilder zeigen militärische und politische Anführer verschiedener vom Iran unterstützter Bewegungen. (Foto: EPA-EFE/YAHYA ARHAB)

Der Nahe Osten ist ein schwieriges Pflaster für Optimisten, aber eine solche Konjunktur apokalyptischer Erwartungen wie derzeit hat es selten gegeben. mehr lesen / lire plus

Genveränderte Pflanzen: Endabstimmung

Der Umweltausschuss hat eine Regulierung für gentechnisch veränderte Pflanzen verabschiedet, doch grüne EU-Abgeordnete und Umwelt-NGOs schlagen Alarm: Der Kommissionsvorschlag gefährde Landwirt*innen und Verbraucher*innen.

Rosenkohl ist durch Züchtung weniger bitter geworden. Aber würden Sie ihn essen, wenn er geneditiert wäre? Foto:Damir Mijailovic/Pexels

Eine Regulierung für genetisch veränderte Pflanzen musste her, so die europäische Kommission vor einigen Monaten. Im Juli 2023 legte sie einen entsprechenden Vorschlag vor (die woxx berichtete in Ausgabe 1744). Dem hat nun am Mittwoch, dem 24. Januar, der Umweltausschuss des europäischen Parlaments zugestimmt. Der Vorschlag betrifft Pflanzen, die mit „neuen genetischen Techniken“ (NGTs) verändert worden sind.

Derzeit unterliegen solche gentechnisch veränderten Pflanzen der generellen EU-Rechtsvorschrift für genetisch modifizierte Organismen (GMOs) und müssen demnach verschiedene Sicherheitsprüfungen und Regelungen zur Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung einhalten. mehr lesen / lire plus

Entreprises et droits humains : jouer cartes sur table

Il faut reconnaître à la population luxembourgeoise une certaine constance lorsqu’il s’agit de prendre position sur le respect des droits humains et environnementaux par les entreprises. Dans un sondage effectué fin 2020, 92 % des personnes interrogées s’étaient dites favorables à l’adoption d’une loi nationale contraignante sur ces sujets pour le monde économique. Ce lundi 29 janvier, la plateforme « Initiative pour un devoir de vigilance » a présenté une nouvelle étude Ilres indiquant que 87 % de la population attend du gouvernement qu’il s’assure de la conformité des entreprises avec les standards internationaux en matière de droits humains, de climat et d’environnement. mehr lesen / lire plus

EU-Mercosur: Weiteres Freihandelsabkommen in Sicht

Trotz massiver Proteste aus der Zivilgesellschaft und des vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron angedrohten Boykotts laufen die Verhandlungen über das liberale Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay weiter und stehen nach einer Vereinbarung mit Brasilien, die am 26. Januar beschlossen wurde, sogar kurz vor dem Abschluss. Das Mercosur-Abkommen beabsichtigt, eine der weltweit größten Freihandelszonen zu schaffen. Bereits 2019 standen die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss, doch eine Zusatzbestimmung über strenge Umweltanforderungen führte zu weiteren Diskussionen. Zahlreiche solcher Abkommen zwischen der EU und Ländern wie Kanada oder Vietnam sind allerdings schon in Kraft, weitere befinden sich in der Verhandlungsphase oder müssen noch ratifiziert werden. mehr lesen / lire plus

Quality of Work Index: Negativtrend

Um die Work-Life-Balance der in Luxemburg arbeitenden Menschen steht es zunehmend schlecht. Das ist eine der Erkenntnisse des Quality of Work Index 2023, der am Donnerstag in der Salariatskammer (CSL) vorgestellt wurde. Als einen der Gründe nannte David Büchel, Arbeitspsychologe und einer der Autor*innen der Studie, die seit der Pandemie abnehmende Erlaubnis von zuhause aus zu arbeiten. Ein weiterer Faktor ist der Arbeitsweg: Mehr als die Hälfte der 2.732 Studienteilnehmer*innen benötigt mehr als eine halbe Stunde um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, 20 Prozent sogar mehr als eine Stunde. Davon sind wenig überraschend vor allem Grenzgänger*innen betroffen: Sie verbringen im Schnitt 9,6 Stunden pro Woche auf dem Arbeitsweg. mehr lesen / lire plus

Umgang mit der Presse: Unnötiges Trial-and-Error

Als „übertrieben“ bezeichnete der Premierminister vergangene Woche die Debatte rund um das Bettelverbot und offenbarte damit ein mangelndes Verständnis für die Rolle der Presse.

Es braucht scheinbar nicht viel, damit Premierminister Luc Frieden von der hiesigen Presse genervt ist. (© SIP/Jean-Christophe Verhaegen)

In der Debatte rund um das Bettelverbot kommen DP- und CSV-Politiker*innen nicht mehr aus den Negativschlagzeilen heraus. Ironischerweise liegt das mindestens genauso viel an dem fragwürdigen Demokratieverständnis, das manche Akteur*innen in den vergangenen Wochen zum Ausdruck brachten, wie am Sachbestand selbst. So bezeichnete etwa die hauptstädtische Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) Kritik an der Maßnahme als „ungesunde Polemik“ und Innenminister Léon Gloden (CSV) setzte ein Gedicht von Künstler Serge Tonnar mit einem Aufruf zur Gewalt gegen ihn und seine Familie gleich. mehr lesen / lire plus

Garer Quartier : « Donner la parole à ces individus diabolisés »

La gare centrale de Luxembourg-Ville est leur quartier : à partir de février, la journaliste Paca Rimbau et le photographe Gilles Kayser présenteront leur regard sur ce lieu controversé dans le woxx. Dans l’interview, les deux en révèlent plus sur leurs intentions et leurs rencontres.

Un des personnages du quartier gare à Luxembourg-Ville, photographié par Gilles Kayser. (Photo : Gilles Kayser)

woxx: Ces derniers mois, la polémique sur la sécurité dans le « Garer Quartier » à Luxembourg-Ville, mais aussi dans la capitale en général, s’est intensifié. Paca et Gilles, quel est votre point de vue sur les débats en cours ? mehr lesen / lire plus

Bürger*innenbeteiligung: Direkte Demokratie mit Hindernissen

In der letzten Legislaturperiode gab es mit dem „Biergerkommitee Lëtzebuerg 2050“ und dem „Klima-Biergerrot“ gleich zwei Gremien, in denen Bürger*innen gemeinsam Vorschläge für eine nachhaltigere Politik machten. Nun wurden die wissenschaftlichen Evaluierungen vorgestellt – beide Gremien erhalten grundsätzlich gute Noten.

Glückliche Gesichter nach der Präsentation der Resultate des Klima-Bbiergerrots. Nicht im Bild: Die neun Mitglieder, die im Laufe des Prozesses ausgeschieden sind. (Foto: Ministère d‘État)

Luxemburg hat ein Demokratiedefizit. Alle fünf Jahre, knapp vor oder nach den Wahlen, wird diese Feststellung gemacht und mehr oder weniger alle Parteien geloben, über das Problem nachzudenken. Da Politiker*innen von ebenjener knappen Hälfte der Bevölkerung, die von den Parlamentswahlen ausgeschlossen ist, nichts zu befürchten hat, passiert meist recht wenig. mehr lesen / lire plus

Festival des migrations et de la citoyenneté : La culture est une arme contre le racisme

En quatre décennies, le Festival des migrations et de la citoyenneté est devenu un « rituel » qui contribue à changer la perception des communautés immigrées au Luxembourg. Pour le Clae, organisateur de la manifestation, la culture joue un rôle central pour tisser des liens et lutter contre le racisme et les discriminations. La 41e édition de l’événement se tiendra les 24 et 25 février à Luxexpo The Box.

Le Festival des migrations et de la citoyenneté rassemble chaque année les communautés immigrées du Luxembourg, pour une rencontre festive qui favorise le métissage. (Photo : Paulo Lobo/CLAE)

Plus de 400 stands associatifs, de la gastronomie, des spectacles, des conférences, un salon du livre, des expos et des dizaines de milliers de visiteuses et visiteurs : chaque année, le Festival des migrations et de la citoyenneté est un vaste défi logistique et organisationnel. mehr lesen / lire plus

Ursachen von Flucht und Migration: Black Box Afrika

Der deutsche Soziologe und Aktivist Olaf Bernau erforscht in seinem äußerst informativen und spannenden Buch „Brennpunkt Westafrika“ die Ursachen und Folgen einer Vielfachkrise – und legt das Scheitern der europäischen Politik offen.

Es war ein spektakulärer Doppelschlag: Zuerst forderte der Außenminister von Mali am 19. Juni vergangenen Jahres im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, dass die „Mission Multidimensionelle intégrée des Nations unies pour la stabilisation au Mali“ (Minusma) das westafrikanische Land möglichst schnell verlassen sollte. Seine Regierung war unlängst aus einem Staatsstreich hervorgegangen. Am 26. Juli putschte im benachbarten Niger ein Teil des Militärs. Ähnlich wie in Mali und zuvor in Burkina Faso gingen die Putschisten auf Distanz zum Westen. mehr lesen / lire plus

Theater: Ein Stück Lampedusa

Das Escher Theater zeigt am 9. und am 10. Februar „Abysses“ von Davide Enia, inszeniert von Alexandra Tobelaim: ein dokumentarisches Theaterstück über Schutzsuchende auf Lampedusa und die Familiengeschichte des Autors.

Nächste Woche im Escher Ariston: „Abysses“ mit der Musikerin Claire Vailler und dem Schauspieler Solal Bouloudnine. (COPYRIGHT: Matthieu Edet)

Die Ankunft von Schiffen aus Drittstaaten, auf denen zahlreiche Schutzsuchende auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen, kennen die meisten Menschen nur aus den Medien. Nicht so der italienische Autor Davide Enia, der sich 2018 gemeinsam mit seinem Vater auf der sizilianischen Insel Lampedusa befand und somit Augenzeuge davon wurde. Eine Erfahrung, aus der sein Stück „LʼAbisso“ hervorging, welches nächste Woche in französischer Übersetzung von Olivier Favier im Escher Ariston aufgeführt wird. mehr lesen / lire plus

Ulrike Bail: im halblichten geäst deines atems

Vom Nähkämmerchen über die Bushaltestelle in den Wald: Nach Gedichtbänden über die Nähkunst („wie viele faden tief“) und den öffentlichen Transport („statt einer ankunft“), widmet sich die Lyrikerin Ulrike Bail in ihrem neuen Werk „im halblichten geäst deines atems“, im November 2023 im Conte Verlag erschienen, dem Wald. Bail entführt die Leser*innen in ihrer gewohnt kryptischen Poesie auf einen Waldspaziergang; zelebriert dabei aber nicht nur die Natur, sondern auch Sprachen und ihre Besonderheiten. So wechselt sie gelegentlich unvermittelt am Ende eines deutschsprachigen Gedichts ins Englische oder bedient sich botanischer Fachbegriffe, die sie mit einem Augenzwinkern kommentiert, um ihre Umgebung zu beschreiben. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Here

Wieso hier bleiben wenn ich auch ganz woanders sein könnte? So scheint die Prämisse von „Here“, dem neusten Film des belgischen Regisseurs und Drehbuchautors Bas Devos zu lauten. Für den Protagonisten, ein in Belgien lebender rumänischer Bauarbeiter, der kurz vor der Abreise in den Heimaturlaub steht, ist sein reparaturbedürftiges Auto ein Grund dafür. Allerdings ein nebensächlicher gegenüber seinem Bedürfnis, die aus Essensresten in seinem Kühlschrank gekochte Suppe reihum bei Freund*innen und Bekannten vorbeizubringen. „Here“ ist ein Film über zwischenmenschliche Begegnungen, über die Schönheit des Profanen, über die Erfahrungen, die sich ergeben, wenn man bereit ist, sich auf den Moment einzulassen.

Bewertung der woxx: XXX
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Im Kino: The Zone of Interest

Wie macht man einen guten Film über den Holocaust? Mit „The Zone of Interest“ liefert Jonathan Glazer eine eher ungewöhnliche Antwort auf diese Frage.

Von den angrenzenden KZ-Mauern lässt sich Familie Höß nicht die Laune verderben. (© Filmcoopi)

Im Jahr 1940 wurde Rudolf Höß damit beauftragt, im besetzten Polen das Konzentrationslager Auschwitz aufzubauen. Während der Folgejahre verordnete er dort den Tod von rund 1,1 Millionen Jüd*innen und anderen politischen Häftlingen. 1947 wurde er im Rahmen der Nürnberger Prozesse zum Tode verurteilt. Höß gilt heute als einer der Hauptverantwortlichen der in Nazideutschland begangenen Kriegsverbrechen; er steht im Zentrum unzähliger Bücher, Filme und Serien. mehr lesen / lire plus